Der Oberhessischen Presse vom 27.09.2002 war zu entnehmen, dass sich Hessens Feuerwehrleute „vom Land nicht anerkannt" fühlen. Der Hessische Ministerpräsident Koch, so die Kritik des Landesfeuerwehrverbandes vom 26.09.2002, habe einerseits eine bereits geplante „Helferparty" für ehrenamtliche Mitglieder von Hilfsorganisationen wegen Geldmangels abgesagt, würde andererseits aber einen Empfang für „Hessische Majestäten" wie Wein- oder Wichtelköniginnen geben.

            Ist dem Magistrat bekannt, wie die Mitglieder der Marburger Feuerwehr und anderer Hilfsorganisationen in der Stadt auf dieses Verhalten des Ministerpräsidenten reagiert haben?

Es antwortet der Oberbürgermeister.

Aus Sicht der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Marburg kann der Stellenwert der ehrenamtlichen Feuerwehrarbeit durch die Hessische Landesregierung nicht an einem Einzelereignis, von dem in der Regel nur einzelne Feuerwehrangehörige (in der Vergangenheit wurden in unregelmäßigen Abständen zwei bis drei Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Marburg zu Veranstaltungen dieser Art eingeladen) betroffen sind, gemessen werden.

Für die Motivation der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen in der Stadt Marburg hat das Land Hessen in den letzten Jahren durch die Bezuschussung einer Vielzahl von Fahrzeug- und Gerätebeschaffungsmaßnahmen mit dazu beigetragen, gute Arbeitsbedingungen für die Feuerwehrarbeit zu schaffen. Eine aufgabengerechte und neue Ausstattung ist ein wesentlicher Faktor für die Motivation der Feuerwehrangehörigen. Die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Hessischen Innenministerium in vielen Fragestellungen ist als grundsätzlich sehr gut zu bezeichnen. Sowohl Vertreter der Hessischen Landesregierung als auch Abgeordnete aller Fraktionen des Hessischen Landtages haben anlässlich einer Vielzahl von Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Wirken der Freiwilligen Feuerwehr Marburg gegenüber den Angehörigen der Einsatzabteilungen immer wieder ihren Dank und die Anerkennung der ständig schwierig werdenden Arbeit in vielfältiger Art zum Ausdruck gebracht.

Zu beachten ist bei der Frage der Anerkennung der ehrenamtlichen Feuerwehrarbeit vor allem die notwendige Unterstützung durch die städtischen Gremien, da die Verantwortung zur Gefahrenabwehr eine kommunale Aufgabe darstellt. Auch hier gab es in der aktuellen Vergangenheit eine vielfältige positive Bewertung der Feuerwehrarbeit. Diese auch weiterhin notwendige positive Bewertung der ehrenamtlichen Feuerwehrarbeit in der Stadt Marburg durch die zuständigen Gremien wird im Hinblick auf die offenbar schwieriger werdenden Haushaltslagen einer ständigen Neubetrachtung zu unterziehen sein, wobei auch ein Umgang mit dem Ehrenamt zu bewerten sein wird.