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Ratsinformation
Fraktionsantrag - VO/5670/2017
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der Fraktion Marburger Linke betr. Opfer der Marburger Jäger in Königshütte (heute Chorzów)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Fraktionsantrag
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Lothar Sprenger
- Beteiligt:
- 41 - Kultur
- Antragsteller*in:
- Marburger Linke
- Verfasser*in:
- Sprenger, Lothar
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Magistrat
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Stellungnahme
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●
Gestoppt
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Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Bäder
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Vorberatung
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17.08.2017
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21.09.2017
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Gestoppt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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25.08.2017
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29.09.2017
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Magistrat wird gebeten, die Zahl und die Namen der Opfer des Massakers der Militäreinheit Marburger Jäger an Arbeitern in Königshütte (heute Chorzów, Polen) vom Januar 1919 genau zu ermitteln, z.B. durch eine offizielle Anfrage bei der Stadt Chorzów und/oder das Deutsche Historische Institut Warschau.
Die Universitätsstadt Marburg wird anlässlich des 100. Jahrestags des Massakers von Königshütte ein öffentliches Gedenken organisieren und sich offiziell bei den Nachkommen und der Stadt Chorzów für die Gewalttaten entschuldigen.
Sachverhalt
Begründung:
Die vom Magistrat der Universitätsstadt Marburg in Auftrag gegebene und in den Marburger Stadtschriften erschienene Studie „Zur Geschichte der ‚Marburger Jäger‘“ (2014) hat u.a. zu Tage gebracht, dass die Marburger Militäreinheit auch in Königshütte (heute Chorzów) Gewalttaten begangen hat. Die Ziele und Aufgaben der Jäger formulierte der Kommandeur des Reserve-Jäger-Batl. Nr. 11 Ernst von Chappuis wie folgt: „die Rettung Oberschlesiens vor den Spartakisten und den Polen für das Deutschtum“.
Die in Königshütte stationierten ‚Marburger Jäger‘ gingen gewalttätig gegen die lokale Arbeiterschaft vor und schossen am 3. Januar 1919 auf demonstrierende Arbeiter. Mindestens 16 Menschen starben im Maschinengewehrfeuer; 21 weitere wurden verletzt. Der Historiker und Mitautor der Studie Klaus Peter-Friedrich konnte die Namen von 13 Opfern (Studie, S.101f.) recherchieren:
- Karl Czech, 26 Jahre, Hilfsschrankenwärter aus Neu Heiduk
- Anton Fuchs, 18 Jahre, Hüttenarbeiter
- Franz-Georg Gawlitzek, 32 Jahre, Grubenarbeiter
- Hermann Grychtol, 19 Jahre, Elektriker aus Schwientochlowitz
- Maria Gryszczyk, 28 Jahre, Arbeiterin
- Johann Kandzia, 24 Jahre, Grubenarbeiter aus Neu Heiduk
- Andreas Franz Kania, 55 Jahre, Grubenarbeiter aus Neu Heiduk
- Franz Martin Klis, 52 Jahre, Hauer
- Anton Paul Lakota, 41 Jahre, Grubenarbeiter
- Wilhelm Lipp, 18 Jahre, Grubenarbeiter
- Peter Mathussek, 41 Jahre, Zimmerhauer aus Bismarckhütte
- Franz Michael Olszycka, 50 Jahre, Hauer
- Alfons Arthur Zuber, 16 Jahre, Arbeiter
Anlässlich des 100. Jahrestags dieses Massakers wäre es endlich an der Zeit, dass der Magistrat, die Zahl und die Namen der Opfer des Massakers der Militäreinheit Marburger Jäger an Arbeitern in Königshütte (heute Chorzów, Polen) vom Januar 1919 genau versucht zu ermitteln, z.B. durch eine offizielle Anfrage bei der Stadt Chorzów und/oder das Deutsche Historische Institut Warschau und ein öffentliches Gedenken organisiert.
Jan SchalauskeRenate BastianHenning Köster-Sollwedel
Tanja Bauder-WöhrInge SturmElisabeth Kula
Roland BöhmJonathan Schwarz
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