Seiteninhalt
Ratsinformation
Fraktionsantrag - VO/6452/2018
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der Fraktion Marburger Linke betr. Gedenken zum 100. Jahrestag des Massakers durch die Marburger Jäger in Königshütte
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Fraktionsantrag
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Lothar Sprenger
- Beteiligt:
- 41 - Kultur
- Antragsteller*in:
- Marburger Linke
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Magistrat
|
Stellungnahme
|
|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Bäder
|
Vorberatung
|
|
|
15.11.2018
| |||
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
23.11.2018
|
Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverordnetenversammlung bittet den Magistrat anlässlich des 100. Jahrestages des Massakers an streikenden Arbeitern durch das Marburger Reserve-Jägerbataillon Nr. 11 im damaligen Königshütte (heute Chorzów) um den 3. Januar 2019 herum ein kritisches Gedenken zu organisieren, um an diese Opfer des Marburger Militarismus zu erinnern.
Sachverhalt
Begründung:
Am 11. November 1918 endete der 1. Weltkrieg. Wie die Geschichtswissenschaft nach neueren Forschungen herausgearbeitet hat, war das Marburger Jägerbataillon Nr. 11 auch Kriegsende weiter „aktiv“. So gingen sie gegen einen Aufstand streikender Arbeiter in Königshütte vor, den sie blutig niederwarfen.
Die Universitätsstadt Marburg und ihre gewählten Vertreterinnen und Vertreter haben in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, wie wichtig ihnen die Aufarbeitung der dunklen Flecken der Marburger Stadtgeschichte ist.
Die Kameradschaft Marburger Jäger hingegen leugnet diese Verantwortung, in dem sie die dunklen, verbrecherischen Seiten ihrer Tradition bewusst aber auch nicht wissendwollend verdrängt. Zugleich versucht die Kameradschaft sich in der Öffentlichkeit darzustellen, als wäre sie, die lediglich ihrer Kriegstoten gedenken wolle, Opfer einer linken oder auch anders gearteten Verschwörung.
Die Novemberrevolution fand 1918/19 in der Endphase des Ersten Weltkrieges statt. Der Erste Weltkrieg (1914 - 1918) forderte fast zehn Millionen Todesopfer und etwa 20 Millionen Verwundete, sie sollen uns Mahnung sein.
Inge SturmJan SchalauskeRenate Bastian
Elisabeth KulaRoland BöhmJonathan Schwarz