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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Antrag der PDS/ML-Fraktion - VO/0945/2002

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Magistrat wird aufgefordert, dafür zu sorgen, dass eine vom Marburger Korporationsring laut Oberhessische Presse vom 02.12,2002 geplante „Ausstellung zur Geschichte der Marburger Korporationen“ nur dann im Rathaus gezeigt wird, wenn sie

1)      wissenschaftlichen Kriterien genügt, d. h. an ihrer Erstellung neben den „Haushistorikern“ der Korporationen auch korporationsunabhängige und korporationskritische HistorikerInnen gleichberechtigt beteiligt waren,

2)      auch die heiklen Kapitel der Geschichte des studentischen Verbindungswesens ausreichend kritisch und differenziert dargestellt werden (Antisemitismus, Nationalismus, Militarismus, Morde in Mechterstädt 1920, Gegnerschaft zur Demokratie der Weimarer Republik, Verhältnis zum Nationalsozialismus, Völkisches Denken und Bezüge zum Neofaschismus in der Gegenwart, problematisches Frauenbild),

3)      Anhängern und Kritikern des studentischen Verbindungswesens gleichermaßen in öffentlichen Veranstaltungen die Möglichkeit gegeben wird, der Marburger Öffentlichkeit ihre Argumente umfassend darzulegen.

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Sachverhalt

 

Begründung:

Wie der Vorsitzende des neu begründeten Korporationsrings, Slava Anissimov, mitgeteilt hat (OP 02.12.2002), soll im Frühjahr 2003 eine Ausstellung zur Geschichte der Marburger Korporationen stattfinden – im Rathaus der Stadt Marburg.

Es bestehen erhebliche Zweifel daran, dass – zumal in so kurzer Zeit! – Ausstellung erarbeitet werden soll, die den Kriterien einer wissenschaftlich sauberen und politisch ausgewogenen Darstellung genügt.

Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass insbesondere die der Deutschen Burschenschaft angehörenden studentischen Bünde stark dazu neigen, die im Antragstenor genannten „dunklen“ Kapitel aus der Darstellung ihrer Geschichte auszusparen oder darüber direkt zu lügen.

Indem die Stadt deutlich macht, dass eine Ausstellung, die zu diesem heiklen Thema im Rathaus stattfinden soll, keine apologetische sondern eine wissenschaftlich sauber erarbeitete sein muss, kann sie auch die Position derjenigen Marburger Verbindungen stärken, die einen ehrlichen Umgang mit der eigenen Geschichte und Tradition anstreben.

Zu bedenken ist, dass (auch international) Marburg und seine Korporationen heute noch mit den Morden von Mechterstädt assoziiert werden. Gerade um dieser Assoziation nicht zu ungewollter Aktualität zu verhelfen, ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem Teil der Geschichte der Stadt Marburg und ihrer Universität unabdingbar. Eine unkritische Selbstdarstellung der Korporationen würde dem Ansehen Marburgs schaden, denn im Rathaus präsentiert würde sie ausländischen Besuchern als offizielle Ausstellung der Stadt erscheinen.

 

 

gez.

Eva Chr. Gottschaldt

gez. Henning Köster

 

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Finanz. Auswirkung

 

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