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Ratsinformation
Kleine Anfrage - VO/1212/2003
Grunddaten
- Betreff:
-
Kleine Anfrage des Stadtverordneten Henning Köster (Nr.11 03/03)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 10.1 - Allgemeiner Service
- Bearbeiter*in:
- Anita Stadtmüller
- Antragsteller*in:
- Marburger Linke
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
28.03.2003
|
Beschlussvorschlag
Welchen
Werbewert misst der Magistrat der Außengestaltung seines Bürgerbüros in der
Bahnhofstraße zu (zwei schräg gestellte blau lackierte Neonröhren beleuchten
drei kleinere Schautafeln, deren in Behördendeutsch abgefasster Kurztext sowie
Bildaussage eher abschreckend als einladend sind und deren Informationswert gen
0 geht) und ist er bereit hier nachzubessern (Foto, knappe Benennung geplanter
Maßnahmen, bürgernähere Wortwahl)?
Sachverhalt
Es
antwortet Oberbürgermeister Möller.
Zunächst
einmal nimmt der Magistrat freudig zur Kenntnis, dass zumindest Farbauswahl und
Schrifttyp der Schautafeln offensichtlich unstrittig sind. Das primäre Ziel ist
auch erreicht worden, nämlich Aufmerksamkeit erzeugen, wie ja durch die Kleine
Anfrage zum Ausdruck kommt.
Um
auf die gestellten Fragen konkret einzugehen, muss etwas weiter ausgeholt
werden: eine objektive Bemessung des Werbewertes einer Schaufenstergestaltung
kann nur durch spezielle Meinungsforschungsunternehmen vorgenommen werden. Vor
dem Hintergrund der nicht unerheblichen Kosten, die mit der Einschaltung eines
solchen Unternehmens verbunden sind, verzichtet der Magistrat auf diese Form der
Beantwortung und versucht stattdessen den Kontext der gewählten Form der
„Außengestaltung“ zu verdeutlichen.
Zunächst
einmal wurde die Gestaltung des Schaufensters von Mitarbeitern der Stadtplanung
vorgenommen, die selbstverständlich eine andere Ausbildung als die des
Schaufensterdekorateurs noch die des professionellen Grafikdesigners bzw.
Werbefachkraft genossen haben. Die Stadtplaner wiederum, welche sich im übrigen
sehr glücklich schätzen, nicht nur ein Büro im Gebiet anbieten zu können,
sondern darüber hinaus auch noch ein Schaufenster in Lauflage, haben sich
bewusst entschieden, mit minimalen Mitteln das Beste aus den vorgegebenen
Umständen zu machen. Konkret: bis auf eine Steckdose war nichts vorhanden, die
Kosten für Gestaltung sind niedrig zu halten (insgesamt 38,00 Euro für
Beleuchtung, Zeitschaltuhr wegen Energieeinsparung), Tafeln aus Archivbestand,
Aufhängung so ausführen, dass keine Substanzschäden entstehen.
Die
eigentliche Botschaft der zurückhaltenden Gestaltung liegt auch darin, nicht im
Chor der nicht immer ansehnlichen Werbebemühungen in der Bahnhofstraße
„mitzubrüllen“, sondern ein anderes Signal zu geben. Ebenso ist die eigentliche
Botschaft auf den „kleinen Schautafeln“ keineswegs willkürlich gewählt,
vielmehr steht das rechte Plakat („Perspektiven für die Nordstadt“) in
Kontinuietät zum Rahmenplan Bahnhofsquartier (Stadtverordnetenbeschluss in
1997; das Plakat fand in der damaligen Ausstellung bereits Verwendung). Der
Rahmenplan bildet eine wichtige Basis für die Aufnahme ins Städtebauförderungsprogramm.
Die linke „kleinere Schautafel“ stellt das Untersuchungsgebiet dar. Dabei war
die Annahme, dass viele Bürger/innen wissen möchten, wo die „Vorbereitenden
Untersuchungen“ überhaupt stattfinden; auf die rechtlichen Konsequenzen etc. ist
in der „Amtlichen Bekanntmachung“ an anderer Stelle hingewiesen worden. Der
Geltungsbereich in diesem Plan ist als sog. „Schwarzplan“ hervorgehoben, da
anhand dieser Darstellungsform städtebauliche Strukturen allgemein anschaulich
dargestellt werden. Unterstrichen wird diese Darstellungsform durch die
fälschlicherweise als „blau lackierte Neonröhren“ bezeichneten Schwarzlichter,
die den Kontrast „Schwarz-Weiß“ verstärken. Der im „Behördendeutsch“ abgefasste
Kurztext wurde wiederum bewusst kurz gehalten und soll lediglich darüber
informieren,
a) um
was es sich hier überhaupt handelt (Annahme war, dass nicht jede/r Bürger/in
weiß, was ein Vor-Ort-Büro der Verwaltung ist),
b) wann das Büro
geöffnet ist,
c) wie
auskunftswillige Bearbeiter sonst noch zu erreichen sind.
Leitgedanke
dabei war, Neugierde zu wecken, zum Eintritt und zur Nachfrage zu animieren. An
dieser Stelle sei auch klargestellt, dass das Büro nur stundenweise
untergemietet ist.
Nachdem
bisher keine negative Kritik hinsichtlich der Schaufenstergestaltung vernommen
wurde, sah der Magistrat keine Veranlassung „nachzubessern“.
Da
die vorgestellten Ausführungen zugegebener Maßen nur die subjektiven
Auswahlkriterien der städt. Mitarbeiter wiedergeben, ist der Magistrat
natürlich grundsätzlich offen für Anregungen, eine Schaufenstergestaltung mit
höherem Werbe- und Informationswert zu bewerkstelligen.
Was
allerdings nicht geleistet werden kann, und was grundsätzlich der
Planungsmethodik widerspricht, ist die „Benennung geplanter Maßnahmen“. Diese stände
im krassen Gegensatz zum bereits mehrfach öffentlich kommunizierten Anspruch,
die Planungsziele und damit auch die Maßnahmen „zur Zielerreichung“ mit den
betroffenen Bürgerinnen und Bürgern im Laufe des Planungsprozesses im Rahmen
von Workshops zu erarbeiten.
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