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Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0248/2004
Grunddaten
- Betreff:
-
Erweiterung der Fachoberschule an der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) in Form A und B um den Schwerpunkt Gestaltung zum Schuljahr 2005/06
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 40 - Schulverwaltung & Medienzentrum
- Bearbeiter*in:
- Jennifer Balzer
- Verfasser*in:
- Frau Kohl-Hofmann
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Bäder
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Vorberatung
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13.05.2004
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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28.05.2004
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Erledigt
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Magistrat
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten zu beschließen:
1. Der
Erweiterung der Fachoberschule an der ARS (Form A und B) um den Schwerpunkt
Gestaltung zum Schuljahr 2005/06 wird zugestimmt.
2. Der
Schulentwicklungsplan für die Beruflichen Schulen, Teilplan E, Ziffer 3
Schulorganisation wird entsprechend fortgeschrieben.
Sachverhalt
Begründung:
1. Allgemeines zur Fachoberschule, Form A
und B
An der Adolf-Reichwein-Schule
besteht bereits die Fachoberschule Form A und B in den Schwerpunkten
Maschinenbau, Elektrotechnik, Bautechnik und chemische/physikalische Technik.
Bei der Fachoberschule Form A
(Jahrgangsstufen 11 und 12) handelt es sich um ein zweijähriges
vollzeitschulisches Angebot zum Erwerb der allgemeinen Fachhochschulreife, die
anschließend zum Studium und damit zur beruflichen Weiterentwicklung
berechtigt.
In der Jahrgangsstufe 11 absolviert
der/die Fachoberschüler/in eine fachpraktische Ausbildung, die sich wöchentlich
in ein dreitägiges Praktikum und in einen zweitägigen Unterricht in der Schule
gliedert. In der Jahrgangsstufe 12 wird vollzeitschulischer Unterricht erteilt.
Das Angebot der Fachoberschule nur
in der Form B umfasst lediglich die Jahrgangsstufe 12 und erfordert als
zusätzliche Eingangsvoraussetzung eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Der neue Schwerpunkt an der ARS soll
beide Formen der Fachoberschule umfassen.
2. Erweiterung der Fachoberschule um den
Schwerpunkt Gestaltung
Das Schulangebot der ARS soll zum
Schuljahr 2005/06 um den Schwerpunkt Gestaltung erweitert werden, um in der
hiesigen Region Jugendlichen mit Mittlerem Bildungsabschluss eine
zukunftsorientierte berufliche Schulbildung mit dem Ziel Fachhochschulreife
anbieten zu können und gfs. für ausgebildete Maler/Lackierer/innen,
Raumausstatter/innen, Grafiker/innen u.a. verbesserte
Weiterbildungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Dieses Bildungsangebot stellt gerade für junge Frauen eine optimale Alternative zu den bestehenden sozialpädagogischen, gewerblich-technischen und kaufmännischen Bereichen dar.
Bei den für die Form A der
Fachoberschule in Frage kommenden Schülerinnen und Schülern handelt es sich
hauptsächlich um künstlerisch begabte Realschüler/innen und Schüler/innen der
Gymnasien, die sich beruflich orientieren wollen bzw. eine
Fachhochschulausbildung anstreben.
Künftige Beschäftigungsmöglichkeiten
sind realistischerweise erst im Verbund mit entsprechend weiterer Ausbildung
und verstärkt in den Ballungsgebieten bzw. bezogen auf das gesamte
Bundesgebiet, keinesfalls nur auf den heimischen Raum, zu erwarten
Durch die geplante Maßnahme könnte
auch dem derzeitigen starken Ansturm auf die Marburger Oberstufen
entgegengewirkt werden. Vor allem aber wäre eine Entlastung der derzeit
schwierigen Ausbildungsplatzsituation zu erwarten.
Es ist bekannt, dass es eine hohe Nachfrage nach diesem Ausbildungsangebote gibt, weil die nächstgelegene Schule mit diesem Angebot (Willy-Brandt-Schule in Gießen) viele Interessenten vor allem aus Kapazitätsgründen ablehnen muss. Die anliegend beigefügte Standortkarte zeigt die Angebotslücke zwischen Kassel und Marburg deutlich auf. Wir rechnen mit Bewerbungen aus dem Einzugsbereich Marburg-Biedenkopf, Frankenberg, Bad Laasphe, Bad Wildungen, Borken und Schwalmstadt. Ein Angebot hier in Marburg stellt eine sinnvolle Ergänzung für den mittelhessischen Raum dar.
Für dieses Bildungsangebot ist ein
Eignungstest zur Feststellung der gestalterischen Fähigkeiten vorgeschrieben.
Auch wenn wie dies z.Zt. von der Willy-Brandt-Schule in Gießen angegeben wird - einige der
Interessenten dieses Aufnahmeverfahren nicht bestehen, erwarten wir eine
Klassenstärke von mindestens 15 bis 25 Schüler/innen.
Bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen in der Jahrgangsstufe 11 wird die Adolf-Reichwein-Schule mit ihren Verbindungen in den Bereichen Dekoration, Raumausstattung, Web-Design, Internet oder im Maler- und Lackierer-Betrieben behilflich sein.
Die inhaltlichen Ausbildungsziele
(Curriculum) des Schwerpunktes Gestaltung werden von der ARS z.Zt. erarbeitet.
3. Räumliche, sächliche und personelle
Voraussetzungen
Zusätzlicher Klassenraumbedarf ist nicht erforderlich, da nicht nur durch den Umbau der Abteilung für die Auszubildenden im Maler- und Lackiererbereich geeignete Unterrichtsräume zur Verfügung stehen, sondern auch ein nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattetes CAD-Kompetenzzentrum vorhanden ist.
Die Lehrerversorgung ist gesichert, weil die ARS in dem Bereich der gestalterischen und der IT-Berufe über einen qualifizierten Mitarbeiterstamm verfügt und gegenwärtig einen Referendaren ausbildet, der für das zusätzliche Angebot zur Verfügung stünde.
Auch die sächlichen Voraussetzungen
liegen vor, da durch bereits vorhandene Lehr- und Unterrichtsmittel keine
zusätzlichen Kosten entstehen.
4. Abstimmung mit den benachbarten Schulträgern ( § 145 Abs. 1 HSchG )
4.1 Landkreis Marburg-Biedenkopf
Der Landkreis hat auf unsere Anfrage
vom 20.10.2003 keine Stellungnahme abgegeben, so dass wir daraus ein
Einverständnis mit unserem Vorhaben ableiten. Auch nach Auskunft des
Staatlichen Schulamtes Marburg werden die berufllichen Schulen des Landkreises
nicht beeinträchtigt.
4.2 Landkreis Gießen
Eine schriftliche Stellungnahme des
Landkreises Gießen liegt trotz mehrmaliger Aufforderungen bislang ebenfalls
noch nicht vor, da nach dortiger Auskunft im Rahmen einer gemeinsamen
Schulentwicklungsplanung mit der Stadt Gießen und dem Vogelsbergkreis ein
umfassender Abstimmungsprozess ansteht.
Es wurde uns aber von der
betroffenen Willy-Brandt-Schule mitgeteilt, dass grundsätzlich Bedenken
bestehen, weil die derzeitige Schülerzahl aus Stadt und Landkreis Marburg keine
Klassenstärke ergibt, Praktikumsplätze fehlen und im mittelhessischen Raum auch
kein ausreichender Beschäftigungsmarkt besteht.
Diese Argumentation wird von uns
wie zuvor unter Ziff. 2 erläutert- nicht geteilt. Sicher wird die
Willy-Brandt-Schule einen Schülerverlust aus dem Marburger Raum spüren,
allerdings reichen die geeigneten Bewerberzahlen dort immer noch für eine
ausreichende Klassenbildung aus. Die an einem Standort Marburg interessierten
Jugendlichen aus den angrenzenden Bereichen gehörten aber bisher ohnehin nicht
zum Bewerberkreis in Gießen.
4.3 Stellungnahmen weiterer Landkreise (Vogelsberg, Lahn-Dill, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg
Nach fachkundiger Aussage des
Staatlichen Schulamtes sind Stellungnahmen dieser Schulträger mangels
Beeinträchtigung der dortigen Schulangebote entbehrlich.
5. Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes
für die Beruflichen Schulen
Die Erweiterung der Fachoberschule,
Form A und B, um den Schwerpunkt Gestaltung stellt eine Organisationsänderung
im Sinne der §§ 145/146 Hessisches Schulgesetz dar, die der Zustimmung des
Hessischen Kultusministeriums bedarf.
Zeitgleich wird der
Schulentwicklungsplan für die beruflichen Schulen, Teilplan E, Ziffer 3
Schulorganisation entsprechend fortgeschrieben.
Egon Vaupel
Bürgermeister
Anlage
Standorte der
Fachoberschule Gestaltung in Hessen
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
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