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Ratsinformation
Beschlussvorlage HFA - VO/0583/2004
Grunddaten
- Betreff:
-
Freigabe von Mitteln aus dem Vermögenshaushalt 2004
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage HFA
- Federführend:
- 20.1 - Haushalts- und Finanzangelegenheiten
- Bearbeiter*in:
- Ann-Kathrin Ludwig
- Verfasser*in:
- Michael Hagenbring
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
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Magistrat
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Vorberatung
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●
Erledigt
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Haupt- und Finanzausschuss
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Entscheidung
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14.09.2004
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Sachverhalt
Begründung
Gem.
§ 8 Nr. 1 der Haushaltssatzung für das Jahr 2004 ist für neue Projekte, die den
Betrag von 500.000 € übersteigen, die Zustimmung des Haupt- und Finanzausschuss
einzuholen.
Der
Fachdienst Sport beabsichtigt die geplante Maßnahme „Umbau Hartplatz I im
Georg-Gaßmann-Stadion“ nun umzusetzen und beantragt die Freigabe der im
Vermögenshaushalt 2004 bereitgestellten Mittel.
Von
Seiten des Fachdienstes Sport wird der Freigabeantrag wie folgt begründet:
Bisherige Beschlusslage:
Mit Beschluss Nr. 314 vom 22.10.2001 hat der Magistrat den
Bedarf zur Umgestaltung anerkannt. Mit Beschluss Nr. 1154 vom 07.07.2003 hat
der Magistrat die Entwurfsplanung mit einem Kostenvolumen von 755.519,60 €
genehmigt und die Projektgenehmigung nach Ziffer 2.23, Anlage 21 der AGA
erteilt.
Planung:
Die Entwurfsplanung ist in der Folgezeit in zwei
Punkten modifiziert worden. Die ursprünglich vorgesehene Beregnungsanlage wurde
heraus genommen. Neu hinzu gekommen ist ein Kartengesteuertes
Abrechnungssystem, mit dem im Bedarfsfalle die Inanspruchnahme der
Flutlichtanlage mit den Nutzern abgerechnet werden kann. Es wird dadurch
möglich, die
Energiekosten zu senken bzw. langfristig auf die Nutzer zu
übertragen.
Eine neue Baubeschreibung und Kostenberechnung nach DIN 276
wird als Anlage beigefügt.
Kunstrasen, warum?
Der Hartplatz Nr. 1 im Stadion ist verbraucht. Seine
Sanierung hätte angestanden. Dies ist allerdings keine zeitgerechte Lösung
mehr. Deshalb scheidet diese Variante aus.
Dem Kunstrasen gehört aus vielerlei Gründen die Zukunft. Die
Anlagen sind inzwischen aus den „Kinderschuhen“ heraus und bieten heute in der
sogenannten „3. Generation“ alles, was von einem modernen Spielfeld an
positiven Eigenschaften erwartet werden kann.
Das Ergebnis
einer jahrzehntenlangen Evolution = Kunstrasen
Bei einem Blick auf die Kunstrasensysteme früherer Zeiten
wird deutlich, dass in diesem Bereich eine rasante Entwicklung stattgefunden
hat. Seit dem die 3. Generation verfügbar ist, sind die Probleme von gestern,
wie die Kompaktierung der Sandverfüllung oder die Gefahr von Verbrennungen beim
Ausrutschen, tatsächlich Probleme von gestern. Ein Kunstrasen-Spielfeld ist
praktisch unbegrenzt haltbar und auch die Wartungsarbeiten sind auf ein Minimum
reduziert.
Gesunder
Menschenverstand verdrängt Traditionalismus
- Auf Kunstrasen findet die
Zukunft des Fußballs statt -
Im Gegensatz zu Fußball haben zahlreiche
Sportarten, die früher auf Rasen ausgeübt wurden, wie Leichtathletik, Tennis,
Baseball und Hockey schon vor Jahren den Wechsel zu synthetischen
Austragungsflächen vollzogen. Denn eine gute künstliche Spielfläche kann die Leistung
der Sportler durchaus verbessern, indem sie mehr Stabilität bietet und sich den
Wetter- und Klimabedingungen besser anpasst.
Warum sich
Fachleute für Kunstrasen entscheiden
Bei der Auswahl der bestmöglichen Spielfläche ist in erster
Linie kühler Sachverstand gefragt. Kunstrasen bietet eine Reihe einzigartiger
Vorzüge, die wir hier als Entscheidungshilfe anführen wollen. Betrachten wir
die Tatsachen doch einmal aus allen wichtigen Perspektiven.
Die Spielerperspektive
- Kunstrasen
bietet eine immer gleich bleibende
Spielfläche.
- Die
Spielfläche bietet garantiert optimale Bedingungen für Sprints,
Zweikämpfe, Richtungswechsel und Pässe.
- Das
Ballverhalten ist erfreulich vorhersehbar.
- Die
Rasenhöhe ist auch für die technisch besten Spieler ideal.
- Die
Spieler brauchen sich nicht an die Eigenschaften des Spielfeldes
anzupassen.
- Und
nicht zuletzt die Sicherheit: minimale Bremswirkung bei der Fußarbeit,
maximale Bewegungsfreiheit bei schnellen Richtungswechseln.
Die Managerperspektive
- Kunstrasen
bietet eine unglaubliche Haltbarkeit. Die Spielkapazität ist unbegrenzt –
im Gegensatz zu höchstens 400 Stunden pro Jahr bei Naturrasen.
- Es
brauchen keine Spiele verschoben oder Trainingseinheiten abgesagt zu
werden.
- Die
Drainage erfolgt auch nach Starkregen schnell und gründlich.
- Vereins-
und Sponsorenlogos können auf dem Feld oder im Randbereich aufgebracht
werden, was allerdings im Moment nicht angestrebt wird.
Die Platzwartperspektive
- Kunstrasen
erfordert keinerlei Reparaturen aufgrund intensiver Nutzung.
- Das
Wetter hat keinen negativen Einfluss auf die Qualität der Spielfläche –
das Spielfeld wird weder schlammig, noch kann es gefrieren.
- Der
Aufwand wird erheblich geringer: kein Düngen, kein Wässern, kein Mähen,
kein Erneuern der Markierungen.
- Gebraucht
wird der Platzwart aber nach wie vor. Sein Fachwissen bleibt
unverzichtbar, denn auch ein Kunstrasenspielfeld braucht Wartung und
Pflege.
- Täglich oder wöchentlich muss die
Verfüllung aus Gummipartikeln in
Ordnung gebracht werden, insbesondere in stark belasteten Zonen wie
dem
Torraum. Außerdem müssen Verschmutzungen durch Blätter, Zweige, Kau-
gummi usw. beseitigt werden.
-
Darüber
hinaus muss die oberste Schicht der Spielfläche ein- bis zweimal pro Jahr mit
einer Kehr- und Absaugmaschine von Faser- und Gummipartikeln, den Rückständen
von Schuhsohlen und Sand gereinigt werden. Danach muss die Verfüllung ohne
diese Verunreinigungen wieder gleichmäßig auf dem Spielfeld verteilt werden.
Die Trainerperspektive
- Mit
Kunstrasen kann ein Trainer wichtige FIFA- und UEFA-Anforderungen
erfüllen.
- Technisch
begabte Spieler können zu Glanzleistungen geführt werden.
- Der
Intensität des Trainings sind keine Grenzen gesetzt.
- Die
Nutzbarkeit der Trainingsflächen ist garantiert.
Die medizinische Perspektive
- Verletzungen
aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Spielfläche entfallen.
- Die
Verletzungsgefahr durch schnelle Richtungswechsel, Ausrutschen oder bei
Zweikämpfen ist deutlich herabgesetzt.
Zur Umsetzung/Dringlichkeit:
Wie in den Begründungen zu den vorhergehenden Beschlüssen
schon ausgeführt, brauchen insbesondere der Jugendfußball, aber auch der
Senioren-Fußball im Kernstadtbereich aufgrund des enormen Zulaufes weitere
Flächen bzw. für den Wettspielbetrieb Spielfelder, die zur Entlastung der
bestehenden Anlagen beitragen.
Da an den Bau weiterer Sportplätze derzeit nicht zu denken
ist, bleibt nur die Möglichkeit, die bestehenden Anlagen intensiver zu nutzen.
Das alles geschieht derzeit schon, und zwar an der oberen
Belastungsgrenze. Der Magistrat hat seither durch die jährliche Bereitstellung
von Mitteln für die Sportplatzpflege und Regeneration dafür gesorgt, dass die
städtischen Sportanlagen nahezu immer in einem ordentlichen Zustand waren und
sind. In den letzten zwei Jahren haben sich die Vereine vermehrt mit
Eigenleistungen hierbei eingebracht. Insoweit eine erfreuliche Kooperation, die
gepflegt werden muss.
All diese Entwicklungen helfen aber nicht mehr, die
auftretenden Engpässe zu entschärfen zumal sich immer mehr zeigt, dass auch im
schulischen Bereich ein deutlicher Zuwachs an Sportflächen erwartet wird, und
zwar schon sehr kurzfristig, weil sich die Ganztagsschule und die 3.
Pflichtsportstunde entsprechend auswirken.
Die neuesten wissenschaftliche gestützten Studien zeigen,
dass die motorischen Defizite bei unseren jüngeren Menschen in beängstigender
Weise zunehmen und es dringend erforderlich ist, bereits in den ersten
Schuljahren mit einem in qualitativer Hinsicht deutlich verbesserten, breiten
Schulsportangebot dagegen zu halten.
Das geplante „Allwetterspielfeld“ kann hier ein wichtiger
Baustein im Bewegungssegment „Ballsport“ werden, weil es im Grunde 24 Stunden
am Tag, 30 Tage im Monat und an 365 Tagen im Jahr bespielt werden kann.
Es wird deshalb vom Fachdienst erwartet, dass eine besonders
starke Nachfrage nach den Zeiten entstehen wird, die derzeit mit Blick auf den
Bau des Kunstrasenplatzes noch nicht „verplant“ sind.
Die Erwartungshaltung der Sportvereine ist entsprechend
groß. Sie warten dringend darauf, dass die Maßnahme begonnen wird.
Das Projekt ist in der Sport- und Bäderkommission vorgestellt
und diskutiert worden. Es gab allergrößte Zustimmung und eine positive
Resonanz.
Der Sportkreis Marburg steht voll dahinter und der
Kreisfußballausschuss wünschte sich das Spielfeld mit Hinweis auf die
Zugehörigkeit von Mannschaften zu oberen Spielklassen schon sehr viel früher
und auch der Schulsportkoordinator steht der Anlage ausgesprochen positiv
gegenüber.
Finanzierung:
Das Land Hessen hat mit der Bewilligung eines Anspardarlehns
aus dem Hessischen Investitionsfonds B in Höhe von 200.000,00 € aus dem
Programmjahr 2004 deutlich gemacht, welchen hohen Stellenwert es der
Umgestaltung der Platzanlagen an dieser zentralen Stelle in der Stadt bei
misst. Es hat dadurch ganz erheblich zur Erleichterung der Finanzierung
beigetragen.
Marktbeobachtung:
Die eigenen, aber auch die Marktbeobachtungen durch das Fachbüro zeigen, dass die neu oder umzubauenden Sportplätze in der näheren und weiteren Umgebung so gut wie abgearbeitet sind. Von daher entsteht für die auf Sportplatzbau spezialisierten Bauunternehmen jetzt die Notwendigkeit zur Auftragsneubeschaffung. Genau in diesem Zeitfenster soll die Marburger Ausschreibung gesetzt werden, um ein günstiges Gebot zu erzielen.
Dietrich
Möller Egon
Vaupel
Oberbürgermeister Bürgermeister
Anlagen:
-
Baubeschreibung
-
Kostenberechnung
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
- Aufgabe bearbeiten
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