Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen

Der Magistrat wird gebeten,

1. sich um die Intensivierung der systematischen Absuche nach Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg durch den Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen zu bemühen. Der Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen sollte schnellstmöglichst die Überprüfung der gesamten Waldfläche auf den Lahnbergen auf Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg durchführen, um die Sicherheit und den Schutz der Marburger Bevölkerung (z. B. von Ginseldorf und Bauerbach) zu gewährleisten.

2. umgehend mit den zuständigen Stellen die Marburger Bevölkerung (z. B. von Ginseldorf und Bauerbach) über die Gefahren und entsprechenden Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen zu informieren. Dieses sollte in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Kindergärten (z. B. Ginseldorf, Bauerbach, Waldtal) sowie den Grundschulen (z. B. Grundschule Schröck-Bauerbach) und den zuständigen Ortsbeiräten erfolgen. Die aufgestellten Warnschilder reichen nach unserer Auffassung nicht aus. Der Magistrat wird gebeten, seiner Informationspflicht gegenüber den betroffenen Bürgern und Stadtteilen nachzukommen.

3. die Ortsbeiräte von Ginseldorf und Bauerbach sowie die Waldtalgemeinde und die Ortenberggemeinde über die getroffenen und geplanten Maßnahmen und dem aufgestellten Zeitplan der Maßnahmen rechtzeitig und zeitnah zu informieren.

Begründung:

Die Oberhessische Presse und die Marburger Neue Zeitung haben in ihrer Ausgabe vom 18.11.2004 über den Fund einer 50 Kilogrammbombe aus dem Zweiten Weltkrieg berichtet. Um die Marburger Bevölkerung, besonders von Ginseldorf, Bauerbach, Waldtal und Ortenberg zu schützen, sind o. g. Schutzmaßnahmen dringend erforderlich.

Die Information der Marburger Bevölkerung ist dringend geboten, um einer Verunsicherung der Marburger Bevölkerung vorzubeugen und bestehende Ängste und Sorgen abzubauen.

Da es sich bereits um den Fund der 4. Fliegerbombe handelt, ist schnelles Handeln geboten. Nach Aussagen älterer Marburger Bürgerinnen und Bürger sind damals während des Zweiten Weltkrieges viele Bomben abgeworfen worden, die auf den Lahnbergen gefallen sind. Die zahlreichen Bombentrichter auf den Lahnbergen belegen dieses eindrucksvoll. Der Wald auf den Lahnbergen dient vielen Marburger Menschen als Naherholungsgebiet.

Nach dem Presseartikel in der Marburger Neuen Zeitung werden pro Jahr rund 20 Hektar Waldfläche abgesucht. Bei einer Fläche von ca. 280 Hektar, die noch abgesucht werden muss, würde dies bedeuten, in 14 Jahren wäre die gesamte Waldfläche abgesucht. Diese lange Zeitdauer ist angesichts der Gefahren nicht zu vertreten und fordert ein rasches Handeln der betroffenen Stellen. Um evtl. Schaden von der Marburger Bevölkerung abzuwenden und die Sicherheit der Marburger Bevölkerung zu gewährleisten, ist schnelles Handeln geboten.

Winfried Kissel                                             Christine Dersch                    Ingo Lohse

Dr. Reimer Wulff                                                                            Anne Oppermann