Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen :

Der Magistrat wird beauftragt, den Umweltaktionstag 'In die Stadt ohne Auto 2005' in enger Absprache mit der Vorbereitungsgruppe gegenüber den Vorjahren qualitativ aufzuwerten. Hierzu soll er u.a. folgende Schritte gehen :

- Die Biegenstraße soll im vereinbarten Zeitraum vollständig
(also auf allen Spuren) für den motorisierten Verkehr gesperrt  werden (Ausnahme : Busse und Versorgungsfahrzeuge).

- Die Stadtwerke sollen beauftragt werden für den geplanten  Sonntag (18.09.) exemplarisch eine dem  Werktagsverkehr  angenäherte Taktfolge zu betreiben (abzüglich Stoßzeiten  wie Arbeits- und Schulbeginn bzw. -ende)

- Die Aktionen dieses Tages sollen von Seiten des Magistrats und der Stadtwerke durch eine langfristige und gezielte Werbekampagne für die Nutzung des ÖPNV in unserer Stadt begleitet werden.

Begründung :

Die aktuelle Diskussion über die erhebliche Feinstaubbelastung durch den vorherrschenden motorisierten Verkehr in den Städten und die konkreten Messdaten für Marburg machen deutlich, dass nachhaltige und kreative Aktivitäten nicht nur der Umweltverbände, sondern auch des Magistrats zur Propagierung alternativer Mobilitätsmöglichkeiten dringend erforderlich sind.

Sowohl die bisherigen als auch die für dieses Jahr vom Magistrat in Aussicht gestellten Rahmenbedingungen für den Aktionstag werden von den in Vorbereitung und Durchführung Aktiven als unzureichend empfunden :

- Eltern  monierten in den letzten Jahren, dass sie mit Kindern  im autofreien Bereich nicht stressfrei Fahrrad fahren können,  wenn über eine Fahrspur der PKW-Verkehr wie üblich rollt.

- Es erscheint absurd, infolge der dünnen Taktfolgen der  Stadtbusse am Sonntag mit dem PKW zum 'Tag in die Stadt ohne Auto' fahren zu müssen. Die Stadtwerke könnten zudem exemplarisch testen , wie hoch die Nachfrage nach ÖPNV an Sonntagen bei dichterer Taktfolge real ist.

- Letzteres setzt deutliche Bemühungen seitens des Magistrats und der Stadtwerke voraus, die deutlich machen ,dass es umwelt - und stadtentwicklungspolitisch tatsächlich  gewollt  ist, dass qualitativ mehr MarburgerInen den ÖPNV nutzen.
  Hierzu bedürfte es eben auch einer nachhaltigen und kreativen Werbekampagne.


Henning Köster                                Astrid Kolter