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Ratsinformation
Kleine Anfrage - VO/0295/2005
Grunddaten
- Betreff:
-
Kleine Anfrage der Stadtverordneten Ursula Schulze-Stampe (Nr. 3 05/2005)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Norina Nickel
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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20.05.2005
|
Sachverhalt
Die
beschriebene Problematik ist sowohl beim Fachdienst Schule als auch beim DBM
bekannt. Die zunehmende Verschmutzung durch Zigarettenkippen resultiert aus dem
generellen Rauchverbot in Schulen, was als Ergebnis dazu führt, dass die
Schülerinnen und Schüler in den Pausen das Schulgelände verlassen, um davor zu
rauchen. Insofern kommt es vermehrt vor fast allen weiterführenden Schulen zu
einer derartigen Situation. Dieses Problem beschränkt sich auch nicht auf
Marburg sondern ist, wie bereits in der Hessenschau berichtet, beispielsweise
auch in Kassels Schulen extrem aufgetreten.
Die
Beseitigung von Unrat ist grundsätzlich Aufgabe der anliegenden
Grundstücksinhaber. So gibt es Schulen, wie z.B. die Adolf-Reichwein-Schule, wo
die Vermüllung in vermehrten Umfang vor privaten Grundstücken auftritt. Im
konkreten Fall der Kaufmännischen Schulen ist die Stadt Marburg Anlieger.
Deshalb wurde dort bereits die Reinigung intensiviert.
Es ist
aber weder für die Hausmeister noch für den DBM möglich, täglich mindestens
zweimal nach den Pausen vor vielen Marburger Schulen den Unrat, insbesondere
verursacht durch die Zigarettenkippen, zu beseitigen. Dafür stehen nicht
ausreichend Ressourcen zur Verfügung. Auf der anderen Seite kann es auch nicht
gewollt sein, das bewusste Littering in dem Sinne hinzunehmen, dass lediglich
die Reinigungsanstrengungen vermehrt werden.
Vielmehr
muss es pädagogisches Ziel insbesondere einer Schule sein, dieses Problem in
das Bewusstsein der Verursacher zu rücken und dadurch zur Vermeidung der
Umweltbeeinträchtigung beizutragen.
Die
betroffenen Marburger Schulen beschäftigen sich z.Zt. verstärkt mit Präventionsmaßnahmen
gegen das Rauchen und versuchen mit Aufklärung und pädagogischen Projekten auf
Schüler/innen einzuwirken. Dazu gehört aber ein Zusammenwirken aller
Beteiligten, also auch der Elternhäuser. Das ohne Ankündigung verhängte
hessische Rauchverbot ist aus gesundheitspolitischer Sicht nicht zu
kritisieren, aber eben auch nicht befriedigend zu praktizieren. Die süchtigen
Raucher/innen vor die Schultore zu drängen, bringt Ärgernisse für alle, vor
allem die Anwohner/innen von Schulen, und ändert zunächst kein
Raucherverhalten.
Zur
Müllvermeidung appellieren wir z.Zt.
gemeinsam mit den Schulleitungen und den Schülervertretungen an das
Selbstverständnis der Jugendlichen, ihre Pausenhinterlassenschaften wie Kippen,
Pappbecher und Essensreste unverzüglich selbst zu beseitigen. Sie erhalten dazu
das erforderliche Handwerkszeug wie Besen, Mülleimer und Aschenbecher in jeder
Ausführung. Diese Selbstverpflichtung zu stärken, ist ebenfalls eine Aufgabe
für Schule und Elternhaus.
Bei
nichtschulischen Veranstaltungen in Schulgebäuden wie z.B. in der Sporthalle
der Kaufmännischen Schulen zeigt sich leider immer wieder, dass auch Erwachsene
nicht die aufgestellten Aschenbecher benutzen. Es bedarf also eines
gesamtgesellschaftlichen Konsens zur Sauberhaltung der öffentlichen Flächen.
In Fällen
außergewöhnlicher Verschmutzung werden sowohl die zuständigen Hausmeister/innen
als auch der DBM ausnahmsweise Sondereinsätze leisten.
Ansonsten
sollten wir uns alle aufgefordert fühlen, zur Müllvermeidung selbst beizutragen
und vorübergehend eine etwas höher zu setzende Schmutzschwelle an den Schulen
akzeptieren. In einigen Monaten werden sich hier hoffentlich
Verhaltensänderungen zeigen.
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