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Ratsinformation
Beschlussvorlage Magistrat - VO/0330/2005
Grunddaten
- Betreff:
-
Eckpunktepapier für einen ökologischen und differenzierten Winterdienst in Marburg
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Magistrat
- Federführend:
- 69 - Umwelt und Naturschutz
- Bearbeiter*in:
- Norina Nickel
- Verfasser*in:
- Herr Steih-Winkler
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Magistrat
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Entscheidung
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Vorberatung
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24.06.2005
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Vorberatung
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Beschlussvorschlag
Der Magistrat wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:
Der
Einsatz von Streusalz auf Straßen, Gehwegen und sonstigen öffentlichen Flächen
durch städtische Mitarbeiter und Beauftragte wird minimiert, um die
Umweltbelastungen und daraus resultierende Schäden an Bäumen und Sträuchern
aber auch an Straßen, Wegen und Plätzen zu reduzieren.
In der
kommenden Wintersaison 2005/2006 wird in einem Pilotprojekt im Südviertel
in dem auf dem Ausschnittsplan angegebenen Bereich der Winterdienst vollständig
salzfrei also sowohl auf Fahrbahnen aller Straßen als auch auf den in
städtischer Zuständigkeit liegenden Geh- und Radwegen durchgeführt.
Begleitend wird ab sofort über das Jahr fortlaufend eine Untersuchung des
Bodenzustands um die Bäume herum im Südviertel gemäß An-gebot der Fa. Dietzel
& Kornder durchgeführt, um die ökologi-schen Bodenveränderungen beschreiben
zu können. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 12.000 , die aus der
Haushaltsstelle im VmHH Altlastensanierung" 02.8800001. 962000
entnommen werden.
Sachverhalt
Begründung:
Der
negative Einfluß von Streusalz aller Art auf die Umwelt ist allgemein bekannt,
dennoch wurde und wird im privaten wie im öffentlichen Raum Streusalz
eingesetzt. Der Fachdienst 69 hat Untersuchungen des Lahnwassers oberhalb und
unterhalb Marburgs, jedoch noch vor dem Einlaß der Kläranlage Cappel, auf
Salzgehalt durchführen lassen. Die Ergebnisse erbrachten eine Erhöhung des
Salzgehaltes im Lahnwasser um ca. 20 %. Um diese Umweltbelastungen zu
reduzieren und auch im Hinblick auf die Vorbildfunktion der städtischen
Aktivitäten wird mit sofortiger Gültigkeit der Winterdienst der Stadt Marburg,
durchgeführt durch den Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg, durch die
städtischen Hausmeister oder städtische Unternehmen nach folgenden Vorgaben
arbeiten:
§ Im Fahrbahnbereich wird Feuchtsalz
in geringst möglicher Auftragsstärke eingesetzt. Soweit erforderlich, müssen
die Auftragnehmer, die in einzelnen Stadtteilen für den DBM den Winterdienst
durchführen, ihre Streugeräte entsprechend umrüsten.
§ Im Gehwegs-, Straßenüberführungsbereich
und auf sonstigen Flächen wird prinzipiell nur eine Mischung im Verhältnis 3
Teilen Splitt und 1 Teil Salz eingesetzt. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn aus
bautechnischen Gründen z. B. wegen der Oberfläche einer Brücke z. B. der
Einsatz von Splitt eine Schädigung der Beschichtung verursacht. Diese Ausnahmen
werden in der im DBM geführten Liste zum Handstreudienst" ausdrücklich
benannt.
§ In Parkanlagen wie Schlosspark,
Schülerpark, Bürgerpark u. ä. und in der Lahnaue oder in Auenbereichen anderer
Gewässer wird nur noch im Bereich der Erschließungswege geräumt und gestreut.
Nach
Auskunft aus dem FD 30 gibt es für das Streuen im Gehwegsbereich auch vom
Gemeindeunfallversicherungsverband keine Vorgaben. Hier ist unter Abwägung
ökologischer Aspekte und der Verkehrssicherungspflicht möglich, sogar
vollständig auf Streusalz zu verzichten.
An allen
Ortseingängen werden Schilder aufgestellt, die auf die Einschränkungen im
Winterdienst hinweisen. Der Fachdienst 69 übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit
in Abstimmung mit 68. Tenor dieser Kampagne wird sein, dass für die allgemeine
Mobilität im Winter (ob motorisiert oder nicht motorisiert) besondere
Bedingungen herrschen, die mit denen des Sommers nicht zu vergleichen sind. Es
kann nicht erwartet werden, im Winter mit der selben Schuhbekleidung oder
Bereifung wie im Sommer genauso schnell zu seinen Zielen zu kommen.
Mit dem
Pilotprojekt "salzfreie Südstadt" soll überprüft werden, ob in
bestimmten Teilen des Stadtgebiets nicht vollständig auf Salz im Rahmen des
Winterdienstes verzichtet werden kann. Die begleitenden Untersuchungen sollen
zum einen Zusammenhänge zwischen Salzeinsatz und Baumschäden - z. B. früheres
Abwerfen von Laub im Jahresverlauf - beweisen,
zum anderen den Grad der Bodenbelastung mit Salz im Jahresverlauf
belegen und darüber hinaus aufzeigen, wie sich diese Belastung durch den
Salzverzicht verringert
Dietrich
Möller Dr. Franz Kahle
Oberbürgermeister Stadtrat
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