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Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0368/2005
Grunddaten
- Betreff:
-
Stadterneuerung / Altstadtsanierung;*Umgestaltung der Ketzerbach*
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
- Bearbeiter*in:
- Ellen Fischer
- Verfasser*in:
- Markus Klöck
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Magistrat
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Vorberatung
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●
Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Vorberatung
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12.07.2005
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●
Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Vorberatung
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13.07.2005
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●
Erledigt
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|
Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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22.07.2005
|
Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden
Beschluss zu fassen:
Auf der Basis der in der Stadtverordnetenversammlung
am 4.11.2004 vorgestellten drei Varianten zur Umgestaltung der Ketzerbach wurde
die Variante 3 zur Überarbeitung verabschiedet. Nach Einarbeitung der
umfangreichen Änderungen wird die Variante 3 und ihre bauliche Umsetzung
nunmehr beschlossen.
Hinweis: die folgend
kursiv gedruckten Textpassagen geben die Änderungen gegenüber der Vorlage vom
26.11.2004 wieder
Sachverhalt
Begründung:
Die Ketzerbach
heutige Situation
Zusammen mit der Elisabethkirche prägt die Ketzerbach die Nördliche Altstadt Marburgs. Hier treffen zwei Siedlungsabschnitte der Altstadt aufeinander, Häuser aus mehreren Jahrhunderten rahmen den Straßenraum, der durch seine Breite und die Ausbildung als Anger prägnant aus dem Stadtbild hervortritt. Die Ketzerbach stellt sich als lebendige innerstädtische Straße dar, die durch unterschiedlichste Geschäfte belebt wird und eine hohe Wohndichte aufweist.
Die besondere
Bedeutung der Ketzerbach ist jedoch im heutigen Straßenbild kaum mehr ablesbar:
Der Straßenzug ist fast vollständig vom Verkehr geprägt; in Spitzenzeiten
fahren stündlich über 1.500 Fahrzeuge durch die Ketzerbach. Das Zentrum der
Straße, der Anger, wird als Parkplatz genutzt, straßenbegleitend sind zusätzlich Längsparkplätze angeordnet. Somit qualifiziert
sie sich als verengte Straßenschlucht mit überproportional breitem öffentlichen
Erschließungsraum. Auf Grund der hohen Verkehrsfrequentierung sind die Anwohner
einer starken Immissionsbelastung ausgeliefert.
In der Folge weist die einst als Boulevard
angelegte Ketzerbach kaum noch Freiraumqualitäten auf. Der Anger ist wegen der Parkplatznutzung nicht
mehr als Freiraum erreichbar und erlebbar. In dem eigentlich großzügigen
Straßenraum bleiben meist weniger als 2 m Platz für die Fußwege. Die Fußgänger
müssen deshalb durch Absperrgitter vor dem fließenden Verkehr geschützt werden,
für ein Straßenleben, Café-Sitzplätze im Freien oder für Auslagen der Geschäfte
bleibt kaum Raum. Wegen der durchgängigen Parkplatznutzung lässt sich die
Straße nur schwer überqueren. Besondere Beeinträchtigungen resultieren hieraus
auch für die Studierenden der Blindenstudienanstalt, die die Ketzerbach und
Zwischenhausen als maßgebliche Verbindungsachse in andere Bereiche der Marburger
Kernstadt nutzen.
Die Bürgersteige sind in Asphalt oder einem Materialmix
ausgebildet, insgesamt stehen Materialwahl und Ausstattung des öffentlichem
Raumes in keinem Verhältnis zur historischen und städtebaulichen Bedeutung der
Ketzerbach.
Für das Vorfeld der Elisabethkirche (Kreuzungsbereich
Ketzerbach/Elisabethstraße) und den östlichen Bereich der Ketzerbach stellen
sich die selben Probleme dar: Durch die einseitige Betonung der
Verkehrsnutzungen bleiben kaum nutzbare öffentliche Räume übrig, die für
Erlebnis- oder Kommunikationsfunktionen wichtig wären. Im Einmündungsbereich
Ketzerbach/Zwischenhausen, wo sich die Ketzerbach zu einem Platz aufweitet,
wird der gewonnene Raum gleich wieder durch Fahrspuren, Haltestellen,
Litfaßsäulen und weiteres Stadtmobiliar versperrt.
In den 70er Jahren wurden die Akazien, die bislang den Anger
in der Ketzerbach gebildet hatten, durch eine Allee mit zwei versetzten
Baumreihen aus Platanen ersetzt. Diese Entscheidung führt mittlerweile zu
zusätzlichen Problemen im Straßenbild. Die Bäume nehmen heute fast den gesamten
Straßenraum ein und führen zu starker Verschattung der Gebäudefassaden. Dennoch
haben sie ihre endgültige Wuchshöhe noch längst nicht erreicht.
Da Platanen eine undurchsichtige Krone ausbilden, werden die
reizvollen denkmalgeschützten Fassaden verstellt, eine Blickbeziehung zur
Elisabethkirche ist größtenteils nicht mehr vorhanden.
Zusätzlich ist es durch das Wurzelwerk der Platanen bereits
zu Straßenschäden und weiteren tiefbautechnischen Problemen bis an die
Gebäudefundamente heran gekommen. Die hierdurch veranlassten Investitionen zur
Schadensbehebung sind erheblich und bedürfen zukünftig einer klaren
planerischen Entscheidung. Andererseits wird bei der Erneuerung des
Straßenunterbaus und Leitungssystems der Ketzerbach ohnehin ein Eingriff in das
Wurzelwerk der Bäume erforderlich und sie notgedrungen schädigen.
Die Platanen selbst werden laut Klimagutachten des
Ing.-Büros Dr. Seitz als negative Staubremse zur notwendigen Durchlüftung der
Ketzerbach angesehen (Frischluftströmung Marbacher
Weg/Wilhelm-Roser-Straße/Ketzerbach). Dies ist insofern fatal, da der
notwendige Luftaustausch der belasteten Ketzerbach verhindert wird. Eine
kleinwüchsigere und lichtere Baumstruktur wird daher als Optimum angesehen.
Zur Absicherung dieser Einschätzung sprach sich die
Stadtverordnetenversammlung dafür aus, ein zusätzliches Gutachten eines
qualifizierten Sachverständigen einzuholen und somit zugleich die
Umsetzungschancen der Variante 1 (teilweise Integration des Baumbestands in
eine Neugestaltung) prüfen zu lassen.
Dies ist durch die Fachbereichsleitung 4 im Februar 2005
erfolgt; beauftragt wurde das Ingenieur- und Sachverständigenbüro Dr. Ing.
Wessolly, Stuttgart, den derzeitigen Zustand und die künftige Standfestigkeit
der Platanen zu beurteilen. Das vollständige Gutachten ist als Anlage
beigefügt.
Kurz zusammengefasst kommt er zu der Überzeugung, dass der
Zustand des Baumbestands schon heute besorgniserregend ist, da die Platanen
erst ca. die Hälfte ihrer möglichen Größe erreicht haben, jedoch bereits im
Wurzelbereich auf Grund ihrer ausladenden Wuchsform typische Schäden an der
Straßenoberfläche aufweisen. Dies führt zu akuten Problemen der
Verkehrssicherheit und wird sich weiter verstärken. Eine Kappung der Bäume ist
angesichts der vorhandenen Größe nicht mehr möglich. Weiterhin sind
Standfestigkeitsprobleme bei einer Integration des Bestands in eine Neugestaltung der Ketzerbach zu
erwarten, da deren Wurzelräume bedingt durch die Bauarbeiten stark geschädigt
würden Verankerungsprobleme und reduzierte Widerstandskraft bei Winddruck
wären die Folge.
Als wichtiges Defizit des Stadtraums bleibt die stark
verminderte Durchlüftung bestehen.
Er empfiehlt daher die Variante 1 nicht weiter zu verfolgen.
In der Folge o. g. Beeinträchtigungen wird im Bestand der
zentrale Raum nicht mehr richtig gefasst, die Figur des Angers ist geschwächt
und der Freiraum der Ketzerbach seiner zentralen Identifikation quasi beraubt.
Dieser Imageverlust zieht negative Auswirkungen auf die innerstädtische
Bewertung als Wohn- und Geschäftsstandort nach sich. Aufenthalts- und
Bewegungsqualität auf den Gehbereichen sind für den Wirtschaftsstandort
Ketzerbach daher entscheidend zu verbessern. Dem gilt es u. a. mit dem jetzt
intendierten Umbau der Ketzerbach zuzuarbeiten und einen Investitionsanreiz für
Eigentümer und Geschäftsinhaber zu schaffen sowie die Quartiersidentifikation
zu revitalisieren.
Entwurfsziele und
vernetzter Planungsansatz
Für die Ketzerbach gab es bereits 1986/87
Umgestaltungskonzepte der Freien Planungsgruppe Berlin in Zusammenarbeit mit
Stadtplanung und Ketzerbachgesellschaft. Diese hatten allerdings maßgeblich die
Verbesserung der Benutzbarkeit und der Sicherheit durch die Verkehrsteilnehmer
sowie die Optimierung des Verkehrsflusses zum Inhalt, weniger stellten sie eine
wirkliche Hinterfragung zur Identifikation der Ketzerbach über die darüber
hinaus zu optimierenden Bestandsdefizite mit dem Resultat einer neuen
Flächenanordnung dar.
Am Tatbestand der
Verkehrsbelastung wird sich in Zukunft wenig ändern lassen, daher gilt es
insbesondere mittels Neuorganisation der Verkehrsflächen etliche stadträumliche
Defizite durch hochwertig gestaltete Verkehrsflächen mit gleich berechtigter
Nutzung durch alle Verkehrsteilnehmergruppen zu reduzieren. Folgende Ziele
wurden daher bei der Vorentwurfsplanung verfolgt:
- Der
Anger als prägendes Element der Ketzerbach soll neu definiert und mit
Inhalt gefüllt werden.
- Der
Bürgersteig soll deutlich verbreitert werden, es sollen Räume für
Straßenleben geschaffen werden.
- Der
Bezug zwischen Ketzerbach und der Elisabethkirche soll gestärkt werden.
- Die
Ketzerbach soll stärker mit dem Umfeld vernetzt werden.
- Die
beiden Straßenseiten sollen stärker zusammenwachsen.
- Der ruhende Verkehr soll reduziert und geordnet werden,
die Straßenführung für die Belange der Fußgänger optimiert werden.
- Die Querverbindungen sollen einen eigenen Stellenwert
erhalten.
Eine Öffnung des 1859 verrohrten Ketzerbachs als Zitat des
Wasserlaufs ist aus technischen Gründen nicht möglich. Untersuchungen führten
zu dem Ergebnis, dass die Lage von ca. 3,50 m unter dem heutigen Fahrbahnniveau
als auch die starken Wassermengen bei Regenfällen dies nicht zulassen.
Natürlich lässt sich eine Umverteilung der Verkehrsflächen
nur unter Beibehaltung eines adäquaten Parkraumnachweises realisieren. Daher
laufen z. Zt. begleitend zu den formulierten Entwurfsvarianten seitens der
Bauverwaltung Gespräche mit der Uni-Verwaltung über die bereits 1986/87
diskutierte Nutzung der Parkplätze auf dem Pharmaziegelände. Die durch die
Neuordnung der Verkehrsflächen innerhalb der Ketzerbach entfallenden Parkplätze
sollen durch das gut erreichbare Angebot westlich der Wilhelm-Roser-Straße
kompensiert werden. Die Absicht der Stadt ist die Anmietung von Flächen
insbesondere für die Anwohner der Ketzerbach; kurzzeitiges Parken für den
Ladenbesucher ist nach wie vor durch Längsparkstreifen gegeben.
Das Konzept sieht darüber hinaus vor, eine weitere
Verfügbarkeit von Parkraum an Wochenenden und Feiertagen zu realisieren.
Aus ästhetischen Erwägungen spielt auch der
Abgleich an den Gestaltungskanon des umzuplanenden Umfelds der Elisabethkirche
eine wesentliche Rolle (vgl. Ideenwettbewerb 2001). Schließlich gilt es, die im
Verkehrsentwicklungsplan (VEP) zugrunde gelegten Konzepte für die verkehrliche
Optimierung der Nordstadt und die Vorbereitenden Untersuchungen zur beantragten
Ausweisung des Sanierungsgebiets Nordstadt / Bahnhofsquartier einfließen zu
lassen.
Für das Sanierungsgebiet Nördliche Altstadt ergibt sich
durch die hiermit angestoßene Neuorganisation des Verkehrs die Chance,
ausgehend von der geschichtlichen Bedeutung des Ortes und von seinem
städtebaulichen Potenzial, die Ketzerbach wieder zu einem lebendigen Stadtraum
mit eigener, unverwechselbarer Identität zu machen.
Planerische Umsetzung:
Aus den sehr positiven Erfahrungen bei der Bearbeitung des
Ideenwettbewerbs Umfeldgestaltung Elisabethkirche wurde mit
Städtebaufördermitteln eine Beauftragung des mit dem 1. Preis prämierten
Landschaftsarchitektenbüros SCAPE/Düsseldorf zu einer Überplanung des
Ketzerbach-Stadtraums in drei Varianten finanziert. Jeweils als Grundlage wurde
den Planern u. a. die Abstimmung der Entwürfe mit den Intentionen des
Verkehrsentwicklungsplans aufgetragen.
Die Varianten sollen hier nun im einzelnen vorgestellt
werden.
Idee:
Hierbei wird davon ausgegangen, dass der vorhandene Anger mitsamt des
Baumbestands erhalten bleibt. Die beiden heute eher abgeschotteten Straßenseiten
werden über drei, den Gassenachsen auf der Südseite zugeordnete, Plätze
geklammert. Sie erhalten besondere Ausstattungselemente, die eine gewisse
Identität der Plätze untereinander darstellen sollen. Die Fußwege werden durch
die Aufgabe des Längsparkstreifens deutlich verbreitert. Parallel zum Platz
Zwischenhausen wird das Vorfeld der Elisabethkirche als Platzraum
ebenengleich angelegt; so entsteht eine spannungsreiche Sequenz von Plätzen und
Korridoren.
Analyse:
Dennoch stellt die Variante eine Kompromisslösung dar: der Status Quo wird zwar
verbessert, aber wesentliche Probleme bleiben erhalten. Es fehlt eine
gestalterische Mitte, die der Ketzerbach eine unverwechselbare Qualität geben
kann und verbessert auch keinesfalls die fehlende Blickbeziehung zur
Elisabethkirche. Wegen der breiten Mittelinsel ist ein starkes Verschwenken der
Straße notwendig, wodurch u. a. wenig gestalterischer Spielraum im wesentlichen
Abschnitt der Ketzerbach verbleibt. Der Verkehrsfluss führt weiterhin direkt am
Fußweg vorbei.
Variante 2 Baumachse
Idee:
Dieser Entwurf sieht in Anlehnung an den Bestand eine
konsequent gestaltete Mittelallee als neu interpretierte Angerlösung vor.
Hierin eingebettet findet sich ein linear geführter Fußweg mit beidseitig
anschließenden 2 m breiten und frei nutzbaren Streifen. Diese Kombination
entsteht zwischen zwei Plätzen, die ihre gestalterischen Antipoden in
keilförmigen Brunnenanlagen haben. Der Anger wird zur öffentlichen, multifunktionalen
Freifläche, die z. B. mit Kunstobjekten eine gestalterische Komponente erhalten
würde.
Die beiden Längsparkstreifen an Stelle der heute beparkten
Innenzone schotten eine direkte Berührung mit Fußgängern ab.
Analyse:
Neben den nachempfundenen historischen Bezügen bezieht der
Entwurf seine Berechtigung aus den Ketzerbach-typischen Anleihen der achsialen
Angersituation, die linear in parallelen Funktionsstreifen (Promenade)
herausgearbeitet wird und auch eine recht klare Vernetzung zum Vorplatz der Elisabethkirche
darstellt.
Dennoch bleibt die öffentliche Nutzung des verkehrsumspülten
Angers eher eine gewünschte, denn eine realistische Vorstellung. Für ein
Freihalten des Angers wird ein kompletter Umbau der Verkehrsflächen notwendig,
trotzdem bleiben die Fußwege relativ schmal, gewerbliche Auslagen oder
gastronomische Außenbestuhlungen sind somit nur eingeschränkt umzusetzen.
Variante 3
Boulevard
Idee:
In diesem Ansatz wird die Ketzerbach völlig neu organisiert.
Die baumbestandene Mittelinsel wird zugunsten eines skulpturalen Wasserbandes
oder einer ähnlich wirkenden Trennung als zentrales Element aufgegeben. Dieses
Element stellt sich deutlich schmaler als die heutige Mittelinsel dar, somit
werden die Fußwegebereiche wesentlich großzügiger, ein starkes Verschwenken der
Fahrbahnen ist unnötig und sogar ein Fahrradstreifen ist denkbar. Die Fußwege
werden von lichten Bäumen gesäumt, die Durchblicke auf die denkmalgeschützten
Fassaden erlauben zusammen mit den Reflexionen im Wasser entstehen
interessante räumliche Effekte. Das lineare Wasserband entwickelt sich mit
einem leichten Gefälle der Ketzerbach in Richtung Elisabethkirche von einer
tiefer liegenden Wasserrinne am Platz Zwischenhausen zu einem höher gelegenen
Wassertisch im Vorfeld der Kirche. Die Wasserachse wird so zur Skulptur, zum
neuen Signet der Ketzerbach, welcher unterhalb verrohrt verläuft.
An drei markanten Punkten wird das Wasserband von Wegen
stegartig durchschnitten: im Westen entsteht ein kleiner Auftaktplatz, in der Mitte
führt die Wegeverbindung als Steg über die Wasserfläche, im Osten schreitet man
dazwischen hindurch. Die Querungen nehmen die Gassen der Südseite auf. Die
Einmündung nach Zwischenhausen bekommt durch die lineare Fahrspurführung eine
großzügige Platzfläche.
Analyse:
Dieser gestalterisch wie funktional sympathische Ansatz
schafft breite, von Bäumen begleitete Fußwege und eine skulptural definierte
Mitte, welche den historischen Bezug zur Ketzerbach und die Sichtachse zur
Elisabethkirche wieder herstellt und zugleich ein einzigartiges modernes Entree
bildet.
Es entstehen großzügige, offene Räume mit breiten und
verkehrssicheren Flanier- und Aufenthaltsbereichen und spannende
Querungssituationen. Im Westen entstehen größere Freiflächen mit Gestaltungsspielräumen,
die auch den Anrainern direkt zugute kommen. All dies garantiert für den Wohn-
und Geschäftsstandort Ketzerbach eine nachhaltige Qualitätssteigerung.
Es wird daher empfohlen, diese Variante im weiteren
Abstimmungs- und Planungsprozess fortzuführen.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte der Verwaltung bzw.
dem beauftragten Büro mit der Prüfung des künftigen Stellplatznachweises einen
weiteren Arbeitsauftrag erteilt.
Der Entwurf weist unter bestmöglicher Nutzung der
Flächenpotentiale nunmehr 64 Stellplätze für Kurzzeitparker auf. Für das
Abstellen von Fahrrädern sind 76 Plätze vorgesehen.
Zur Optimierung der Gestaltung, der Verkehrsflächenanteile
und in Abstimmung mit den vorhandenen Leitungsführungen wurden die Baumpaare
von vorher 11 auf 8 reduziert.
Für eine Anzahl von ca. 35 Anwohnerstellplätzen sind vom
Dezernat 2 intensive Gespräche mit der Verwaltung der Philipps-Universität
geführt worden. Hierbei gibt es die Zusage des technischen Beauftragten als
auch des Dekans des Fachbereichs Pharmazie, dass auf dem Gelände vor der sog.
Behring-Villa an der Wilhelm-Roser-Straße Stellplätze außerhalb der normalen
Dienstzeit für Dritte zur Verfügung gestellt werden. Nachfolgende
Abstimmungsprozesse werden die genaue Zahl von Stellplätzen und die Konditionen
der Nutzung bzw. Bewirtschaftung weiter konkretisieren.
Der Radverkehrsbeirat hat in seiner Sitzung am 26.1.05 die
Prüfung der Anlage von beidseitigen Radfahrstreifen gefordert.
Die Einarbeitung in die Variante 3 wurde dem Beirat am
7.4.05 vorgestellt und erhielt dessen volle Zustimmung. Es ist vorgesehen, dass
sowohl auf der Nord- wie auf der Südseite ein jeweils 1,20 m breiter
Radverkehrsstreifen angeordnet wird. Die hierfür notwendige Reduzierung der
Gehwegbreiten und des Wasserbandes ist vertretbar, da erstere weiterhin
großzügige 4,50 m aufweisen werden. Die Bitte des ADFC nach Prüfung eines
zusätzlichen Sicherheitsstreifens ist hingegen abschlägig zu bewerten.
Auf der Nordseite wird der Radweg bis auf die Höhe des
Pharmaziegebäudes herangeführt und stellt somit die maximale Sicherheit für
Radfahrer dar.
Anwohner wie auch Straßenverkehrsbehörde legten Wert auf den
Fortbestand der heute vorhandenen Wendemöglichkeiten im Westen wie im Osten des
Straßenraums. Dies hängt u. a. mit der direkteren Ausfahrt der Anrainer des
Renthofs, des Hainwegs und aus Zwischenhausen zusammen, ermöglicht aber auch
problemfreie Anlieferungsvorgänge der Geschäfte in der Ketzerbach.
Die überarbeitete Anlage der beiden Bushaltestellen im
Westen ist nun auf die Radfahrstreifen und den neu angeordneten Übergang
abgestimmt. Der entfallene Trafo auf der Mittelinsel wird in das nördliche
Wartehäuschen integriert.
Der letzte Arbeitsauftrag aus dem Stadtparlament betraf die
Ausarbeitung von Alternativen und Änderungsmöglichkeiten zum Wasserband als
notwendigem Trennelement zwischen den neu angelegten Fahrbahnen. Hierzu finden
Sie in der Anlage einige visualisierte Darstellungen der Ergebnisse.
Das Planungsbüro kann sich zwei Alternativen a) in Form
eines geschnittenen Heckenelements oder b) eines zusätzlich mit
Beleuchtungselementen gestalteten Gräsertisches vorstellen. Das Heckenelement
wurde in verschiedenen Arbeitsgesprächen unter den Projektbeteiligten als zu
pflegeintensiv und für den innerstädtischen Raum unpassend angesehen. Ähnlich
fiel die Bewertung des zweiten Vorschlags aus, auch hier ist eine positive
öffentliche Wahrnehmung nur bei regelmäßiger intensiver Pflege gewährleistet
und die Anlage zudem anfällig für Verschmutzungen und Wandalismus. Beide
Anlagen sind weniger geeignet eine stadträumliche Identität zu stiften als dies
durch das Zitat eines an der Oberfläche gezeigten Ketzerbaches möglich ist.
Wichtiger Konsens war auch die Nachvollziehbarkeit eines
einheitlichen Gestaltungskanons Ketzerbach Umfeld Elisabethkirche, dieser
ist mit einer qualitätvollen Materialwahl beim Wasserband am besten
realisierbar. Hierzu werden in Kürze im Rahmen der Ausführungsplanung
Bemusterungen die optimale Beschaffenheit beider Bereiche sicherstellen.
Einen möglichen Vorgeschmack mag der stark überarbeitete
Wassertisch in der Visualisierung darstellen:
Hierbei ist insbesondere die Wirkung des Wasserbandes auf
den Stadtraum intensiv überarbeitet worden. Zum einen ist es in seiner
Längsseite nun aus unterschiedlich langen Einzelsegmenten gefügt, die im
Innenbereich leicht abgestuft sind, zum anderen ist das Wasserbecken in der
Höhe auf ca. 40-60 cm stark reduziert worden und kommt damit auch einer
Forderung der Ketzerbachgesellschaft und einiger Anwohner nach Dämpfung der
Trennwirkung beider Straßenseiten nach. Weiterhin konnte durch die Materialwahl
und Farbgebung eine wesentlich hochwertigere Ansicht der Außenflächen erreicht
werden. Vorstellbar wären preisgünstig extern zu fertigende Elemente aus durchgefärbtem
Beton (vergleichbar der Stelen des Holocaust-Denkmals in Berlin) oder die
Aufbringung einer Natursteinverblendung. Denkbar sind integrierte opake
Leuchtmittel oder eine zusätzliche gläserne Ebene, die auch im wasserlosen
Winterbetrieb die Wirkung eines Wassertisches suggeriert.
Durch die farbliche Abhebung der Fußgängerquerungen erfährt
die Längswirkung eine deutliche Staffelung in Teilabschnitte. Vorteile sind
neben der erhöhten Querungssicherheit durch die Wirkung als optische Bremse
auch die vermeintliche Verbreiterung des Straßenraums.
Ein Verbesserungsvorschlag aus dem Vorstand der
Ketzerbachgesellschaft zur Änderung des westlichsten Querungsbandes konnte
ebenfalls umgesetzt werden; dieses ist nun auf Höhe des Schreibwarengeschäfts
Baehr, Ketzerbach 51, und dem neuen gegenüber liegenden Platz an der Einmündung
von Zwischenhausen positioniert. Hiermit liegt er nun entsprechend den heutigen
Anforderungen der Passanten in diesem Bereich.
Auf diesem Platz werden im weiteren Konkretisierungsprozess
auch Spielmöglichkeiten für Kinder geprüft.
Mit den Versorgungsträgern Stadtwerke Marburg, EAM, Dt.
Telekom, dem Kabelnetzbetreiber iesy, der Verwaltung der Philipps-Universität
und weiteren Beteiligten wie dem Landesamt für Denkmalpflege u. a. sind zwischenzeitlich
intensive Abstimmungsgespräche geführt worden. Der hier vorliegende
überarbeitete Entwurf ist auch das Ergebnis der Integration sämtlicher
bestehender technischer Infrastruktur im Hinblick auf eine Umsetzung der
Neugestaltung des gesamten Stadtraums Ketzerbach. Einzig die Umverlegung der
universitären Fernwärmeleitung ist erforderlich. Diese Maßnahme wird sich auf
ca. 52.000.- Euro, die durch Städtebaufördermittel gegenfinanziert werden muss,
belaufen.
Zum Stand der Planung: derzeit werden die Bauabschnitte
weiter konkretisiert, besonders im Hinblick auf die etwas zeitversetzten
Umbaumaßnahmen am Marbacher Weg und die zeitgleiche Umsetzung der ersten beiden
Bauabschnitte an der Elisabethkirche. Eine übersichtliche Zeitleiste für beide
Maßnahmen (Ketzerbach und Umfeld Elisabethkirche) findet sich in der Anlage.
Insgesamt haben sich alle Mitwirkenden sehr bemüht, aus
einem Geflecht an Anforderungen aus Vorgaben und Wünschen von Bürgern,
Politikern und Trägern öffentlicher Belange unter Beachtung technischer
Notwendigkeiten eine, zudem städtebaulich hochwertige, Umgestaltung der
Ketzerbach zu fortzuentwickeln.
Ablauf und Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung:
Nach der positiven Annahme im Magistrat am 16.3.04 wurden
die verschiedenen Varianten natürlich auch der Öffentlichkeit zur Beteiligung
vorgestellt und intensiv über den Sommer diskutiert.
Nachfolgend soll die Bandbreite der Bürgerbeteiligung samt
ihrer Diskussionsergebnisse und -empfehlungen aufgezeigt werden.
Beinahe alle Veranstaltungen sind direkt vor Ort im Haus der
Ketzerbachgesellschaft verlaufen.
In zwei öffentlichen
Präsentationen am 25.5.04 und am 21.6.04, zumeist unter Teilnahme aller
Dezernenten, stellte das Büro SCAPE die drei
Umgestaltungsmöglichkeiten detailliert vor; die Bürgerinnen und Bürger
wurden durch Presseveröffentlichungen am 6.4.04 und am 17.6.04 zusätzlich
vorbereitet. An beiden Abenden fand ein sehr konstruktiver Austausch statt.
Während
des Stadtfestes "3 Tage Marburg" stellten Mitarbeiter des
Fachdienstes 61.1 mit einem Info-Stand den interessierten Besuchern die
Varianten vor und konnten somit viele Veranstaltungsgäste wie auch erneut
Anwohner über die Planungen informieren. Diese zusätzliche Ebene fand sehr
positiven Anklang und erweiterte auch für die Verwaltung und das Planungsbüro
das Ideenspektrum für die spätere Anpassung der Varianten.
Wesentlich
für die Formulierung einer Stellungnahme der Quartiersbewohner und -eigentümer
waren die beiden offenen Arbeitskreise, eingeladen durch die
Ketzerbachgesellschaft unter Leitung von Frau Mechsner-Spangenberg, am 13.7.04
und 20.7.04 mit beratender Beteiligung des FD 61.1. Hierbei wurden Anregungen,
Wünsche, aber auch Bedenken gegen einzelne Varianten bzw. Details der
Vorentwürfe aufgezeigt (siehe hierzu bitte auch das beigefügte
Ergebnisprotokoll samt Teilnehmerliste). Auf eine konkrete Präferierung einer
der drei Varianten wollte sich das Gremium nicht einigen, wohl aber lag der
Diskussionsschwerpunkt auf der Variante 3 Boulevard.
Hierbei
stand der Fortbestand der Kundenparkplätze mit im vordergründigen Interesse der
Geschäftsbetreiber; eine entsprechende Ausweitung des zeitbegrenzten Parkens
ist bereits in einer überarbeiteten Fassung der Variante 3 (s. Abb. in dieser
Vorlage) umgesetzt worden. Etwaige Ressentiments gegen das Wasserband als
gestalterische Trennung der Fahrbahnen waren vereinzelt zu vernehmen, wobei
sich häufig herausstellte, dass sich dies auf Zweifel gegenüber der technischen
Umsetzung, wie z. B. Sicherung gegen allgemeine Verschmutzung etc., reduzierte.
Die in
der Anwohnerschaft zunächst vorhandene Skepsis gegenüber hohen
Erschließungsbeiträgen ließ sich zügig durch die transparente Erläuterung der
hiermit verwechselten und real sehr überschaubaren Ausgleichsbeträge ausschalten.
Wie bereits erwähnt, wird die Umbaumassnahme komplett über
Städtebaufördermittel finanziert, eine direkte Umlegung oder Beteiligung der
Eigentümer wird nicht erfolgen.
In hohem
Maße positiv wird die Option, einen Wochenmarkt auf der Ketzerbach abzuhalten,
eingeschätzt; hierzu sollen die nötigen technischen Einrichtungen mit
eingeplant werden. Gleichfalls wird die Verbreiterung der Gehwegbereiche als
der wesentliche Vorteil der Planungsansätze eingeschätzt. Hierdurch können
Anwohner, deren Grundstücke teilweise keinerlei Frei- und Grünflächen
aufweisen, zukünftig den neu geschaffenen Stadtraum vor ihrer Tür aktiv
annehmen.
Die im
Egebnisprotokoll sonst genannten Positionen sind weitgehend bereits in der
Variante 3 berücksichtigt bzw. werden im Zuge der Abwägung einzelner
technischer Planungsdetails noch zu berücksichtigen sein (vorhandenes Mobiliar,
Aktionsfläche für Stadtteilgemeide usw.).
Parallel
verlief die Vorstellung in den Sitzungen des Gestaltungs-, Denkmal- und
Behindertenbeirats nach der Sommerpause, für die Beteiligung des
Radverkehrsbeirats ist die Vorstellung der Planung noch im Geschäftsgang.
In
sämtlichen Beiräten wurde vor allem die Variante 3 als umsetzungswürdig
gekennzeichnet. Besonders die neu aufgewertete stadtgestalterische Qualität wie
auch quartiersbezogene Identifikation in Korrespondenz mit der
Umfeldverbesserung der Elisabethkirche wurden sehr positiv aufgenommen. Ebenso
fand die Sicherung und Weiterentwicklung des Geschäftsstandortes Ketzerbach als
Bindeglied zwischen historischer Altstadt und Nordstadt Zuspruch. Diese Sparte
wird durch die Neuorganisation der Verkehrs- und Freiflächen, u. a. die
Gelegenheit zur gastronomischen Außenbestuhlung und dem Verlagern von
Verkaufsofferten in den erweiterten Fusswegbereich hinein, besonders
profitieren.
Mit dem
Behindertenbeirat bzw. dem Runden Tisch, der sich klar für die Variante 3
aussprach, wurden sogar schon detaillierte Diskussionen über die weitere
Aufwertung der Querungs- und Orientierungsmöglichkeiten (taktile Elemente,
barrierefreie Bushaltestellen, Nullabsenkungen der Querungen etc.) geführt, die
zu direkten Empfehlungen an die Planer und die Verwaltung führten.
Ein
weiterer Austausch der Planungsideen fand auch mit dem Kinderschutzbund Marburg
statt. Deren Vorschlag, das Wasserband nicht wie vom Planungsbüro angedacht als
skulpturales Fahrbahntrennelement auszubilden, sondern in zwei schmalere
Wasserbänder mit dazwischen liegendem Spielstreifen umzubilden, kann aber keine
sichere Nutzung eingeräumt werden, da sich die spielenden Kinder sonst direkt
im Verkehrsfluss aufhalten würden. Die Fixierung des Trennelements sollte daher
eindeutig auf einer Fahrbahnabschottung liegen; nur so sind auch die drei neuen
Querungsbereiche entsprechend baulich auszubilden und sicher zu begehen.
Zusätzlich
zu den vorgenannten Beteiligungen und Diskussionsrunden wurden etliche
Einzelgespräche, u. a. mit dem Fillialleiter des tegut-Marktes, Geschäfts- und
Gaststättenbetreibern usw., geführt. Der Grundtenor war häufig zu hören: endlich
kommt die längst notwendige Umgestaltung der Ketzerbach voran.
Ergänzend zu den bereits in der Vorlage vom 26.11.2004
ausführlich dargestellten Beteiligungen der Öffentlichkeit und Gremien seien
hier die wesentlichen Abstimmungstreffen genannt:
Auf Grund einer Unterschriftenliste wurde am 28.2.05 im
Stadtverordnetensaal zu einer Informationsveranstaltung mit sämtlichen eigens
persönlich angeschriebenen Unterzeichnern aus der Ketzerbach eingeladen. Unter
der Beteiligung aller Dezernenten, des Planungsbüros SCAPE und verschiedener
Fachdienste konnten die Bedenken der Bürger gegen die Neugestaltung auf
Grundlage der Variante 3 ausgeräumt werden. Maßgebliche Erwägungen der Anrainer
basierten zumeist auf dem künftigen Stellplatznachweis sowie Zweifeln an der
finanziellen Nicht-Beteiligung der Anwohner (Stichwort Erschließungsbeiträge)
und Fragen zur Werthaltung der Immobilien.
Einige Betreiber von Geschäften auf der Ketzerbach haben nach
der Veranstaltung die Bitte von Politik und Verwaltung, sich direkt an der
Planung zu beteiligen, genutzt, um konkrete Verbesserungsvorschläge oder
Fixpunkte für eine Überarbeitung zu nennen. Hierunter fallen z. B. notwendige
Rangier- und Ladezonen zur Anlieferung von Waren, die das Planungsbüro
übernehmen konnte. Die Endredaktion der verkehrlichen Aspekte ist stets
parallel und einvernehmlich mit der Straßenverkehrsbehörde erfolgt.
Die Ketzerbachgesellschaft ist stets bemüht gewesen, aktiv
den Planungsprozess mitzugestalten. Beinahe sämtliche Forderungen ihres Protokolls
vom 21.7.04 konnten eingebaut werden. Der letzte Stand des Entwurfs ist dem
Vorstand am 31.5.05 seitens der Stadtplanung erläutert worden und fand breite
Anerkennung.
Eine zusätzliche Präsentation des aktuellen Entwurfs in der
Öffentlichkeit ist für die 27. oder 28. Kw. anberaumt.
Finanzierung und zeitliche Umsetzung:
Die bisherigen Ansätze zur Baukostenerhebung der drei
Varianten beliefen sich auf jeweils ca. 1,4 bis 1,5 Mio. Euro und wiesen
untereinander nur unwesentliche Unterschiede von max. ca. 70.000.- Euro auf.
Für die in der Bürger- und Beiratsbeteiligung positiv
aufgenommene Variante 3 liegt inzwischen eine detaillierte Baukostenschätzung
seitens des Büros SCAPE vor, welche sich auf ca. 1,37 Mio. Euro beläuft. Der
Geltungsbereich der Kostenschätzung deckt die Zone zwischen dem
Einmündungsbereich der Wilhelm-Roser-Strasse bis hin zur Stadtbücherei ab.
Eine neuerliche Kostenberechnung des Planungsbüros vom
20.6.05 ergab, dass sich die Baukosten auf ca. 1,4 Mio. Euro (brutto)
konkretisieren lassen.
Die bauliche Umsetzung aller Entwurfsvarianten setzt eine
zeitweise Sperrung der Ketzerbach voraus. Die vermutlich in 2 Bauabschnitten
(Nord- und Südhälfte) umzusetzende Maßnahme wird zusammen mit dem Umbau des
Marbacher Wegs voraussichtlich beginnend im Sommer 2006/2007 realisiert werden
können.
Die Finanzierung der Maßnahme soll über
Städtebaufördermittel erfolgen.
Hierzu konnte mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft,
Verkehr und Landesentwicklung vereinbart werden, dass entgegen dessen
eigentlicher Absicht, die Sanierung der Nördlichen Altstadt bereits 2004 enden
zu lassen, dieses für das Quartier so ungemein wichtige Projekt der
Umgestaltung der Ketzerbach doch noch bis 2006 in 3 Abschnitten zu fördern.
Auf Nachfrage des Sanierungsbüros bei der Förderinstanz in
Wiesbaden kann zuverlässig mit der abschnittweisen Auszahlung der o. g.
Städtebaufördermittel gerechnet werden. Gleichfalls ist diese Zusage für die
Finanzierung des Umfelds der Elisabethkirche sichergestellt.
Eine Prüfung erfolgt, ob zusätzliche Fördermöglichkeiten für
einen sanierungsbedingten Ausbau des Stellplatzangebotes auf dem
Pharmaziegelände in Aussicht gestellt werden können.
Seitens des Ministeriums wurde darauf hingewiesen, dass der
Fortgang des Sanierungsgebiets über 2004 hinaus zwingend an dieses Projekt
gebunden ist. Weitere Voraussetzung ist die unverzügliche Vorlage der
notwendigen parlamentarischen Beschlüsse zur Umsetzung der
Erschließungsmaßnahme Ketzerbach.
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Dietrich Möller Egon
Vaupel
Oberbürgermeister Bürgermeister
Anlagen
2 Lagepläne der überarbeiteten Variante 3
Alternativen zum Wasserband, 2
Gestaltungsvorschläge/Visualisierungen
Zeitleiste beider Bauprojekte
Beschlussprotokoll des Radverkehrsbeirats vom 7.4.05
Gutachten zum Baumbestand, Dr. Ing. Wessolly,
Ergebnisprotokoll
der Informationsveranstaltung im Sitzungssaal der Stadtverordnetenversammlung
vom 28.2.05 mit zusätzlichen Anforderungen der Ketzerbachgesellschaft an die
weitere Planung
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
- Aufgabe bearbeiten
- NA
- TOP
- Keine Zusammenstellung
- Dokument erstellen
- Alle Workflowbeteiligten benachrichtigen
- Dokument auswählen