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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Magistrat - VO/0395/2005

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Der Magistrat wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Die Entwurfsplanung zur Umfeldgestaltung Elisabethkirche wird genehmigt.

Der Entwurf wird der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis gegeben.

 

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Sachverhalt

Begründung

 

1. Ausgangssituation

 

Das Ensemble der Elisabethkirche hat eine über die Stadtgrenzen von Marburg hinausgehende Bedeutung. Als Kloster-, Deutschordenskomplex und Wirkungsstätte der Heiligen Elisabeth zieht das Ensemble noch heute Bürger, Wissenschaftler, Pilger und Gäste an. Seiner hohen kunst- und kirchengeschichtlichen Bedeutung wird der Stadtraum um die Elisabethkirche momentan jedoch nicht gerecht: Die fehlende Ablesbarkeit des historischen Ensembles und ein Mangel an Zentrumsqualität lassen den Ort beliebig erscheinen.

 

 

2. Bisheriges Verfahren / Beschlusslage

 

Aufgrund dieser unbefriedigenden Gestaltung und Nutzung des direkten Umfeldes der Elisabethkirche hat die Stadtverordnetenversammlung am 27. Oktober 2000 beschlossen, dass ein Konzept in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche und möglichen weiteren Trägern für den Bereich Elisabethkirche inklusive ehemaliges Café Fritz erarbeitet werden soll.

 

Zu diesem Zweck wurde ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben, aus dem die Arbeitsgemeinschaft scape Landschaftsarchitekten, Düsseldorf (Freiflächenplanung) und FASD Feldmeier + Frede, Architekten BDA, Stadtplaner SRL, Hagen (Gebäudeplanung) als erster Preisträger hervorgegangen ist. Das Wettbewerbsergebnis wurde Anfang 2002 in der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt. Hieran erfolgte ein intensives Informations- und Diskussionsverfahren unter Beteiligung der Beiräte, Vertretern der Kirche und weiteren an der Planung Beteiligten. Entsprechend der Empfehlung des Preisgerichts wurde der erste Preisträger in Abstimmung mit der Kirche mit der weiteren Bearbeitung beauftragt.

 

Mit Veröffentlichung der Sanierungssatzung am 29.10.2004 ist die Elisabethkirche mit ihrem Umfeld Bestandteil des Sanierungsgebietes „Nordstadt / Bahnhofsquartier“.

 

 

3. Konzeption

 

Der Entwurf (Anlage1) will dem Umfeld der Elisabethkirche durch sensible stadtgestalterische Maßnahmen eine neue Identität und Einheit verleihen. Die vorhandenen herausragenden Baudenkmale sollen freigestellt und in ihrer Wirkung gestärkt werden.

Ausgangspunkt für die Neugestaltung des Stadtraumes Elisabethkirche ist die Ost-Westausrichtung der Kirche: Orthogonal zu dieser Hauptachse wird ein durchgehender Bodenbelag aus Sandsteinplatten bzw. -pflaster ausgerichtet, der sich gleich einem Teppich zwischen Stadt und „Schwarzem Wasser“ aufspannt und dem Ensemble eine neue Einheit verleiht. Die Grundrisse der nicht mehr vorhandenen Kapellen werden auf dem Pflaster markiert, so dass das Elisabethkirchenensemble wieder in seiner Gesamtheit ablesbar wird. Die Raumkanten werden gestärkt. Die gesamte historische Einfassungsmauer entlang der Elisabeth- und Deutschhausstraße wird wieder sichtbar gemacht. Langfristig soll im Westen  anstelle der vorhandenen Bebauung (ehem. „Café Fritz“) ein neues Gebäude (Museum/Gemeindezentrum) errichtet werden, dass den Raum fasst und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, den Platz zum Wasser hin zu öffnen.

Der Hauptzugang zur Elisabethkirche erfolgt über eine großzügige Treppenanlage zur Elisabethstraße (Anlage 2). Die Treppe wird gegenüber der heutigen Situation deutlich verbreitert und fußgängerfreundlich ausgebildet (flachere Steigung). Vom Kirchenportal zieht sich ein „Pflasterteppich“ bis in den Gehwegbereich der Elisabethstraße hinein.

Die Platzfläche unterhalb der Deutschhausstraße soll mit einer Baumreihe mit Sitzbänken gestaltet werden. Hierzu muss die vorhandene Bepflanzung entlang der Mauer , wie auch im Bereich neben der Treppe, entfernt werden, um die Mauer freizustellen. Der Bereich wird zum Firmaneiplatz hin geöffnet und wird somit auch für die Fußgänger interessant (s. Anlage 3).

Der Firmaneiplatz soll sich zukünftig als großer, zusammenhängender Platz mit klarem Bezug auf die Elisabethkirche, das Deutschordenshaus und das Backhaus ausgebildet werden. Während der gesamte Platz aufgrund der vorhandenen Höhenverhältnisse in Richtung Schwarzes Wasser abfällt, wird im Zentrum des Platzes eine ebene, leicht eingesenkte Fläche ausgebildet, die zur Deutschhausstraße hin durch flache Stufen gefasst wird. Durch die zentrale Fläche wird die Verbindung zwischen dem Elisabethkirchenensemble und der Innenstadt betont und eine Fläche geschaffen, die sich gleichermaßen als Treffpunkt und Veranstaltungsraum anbietet. Der Wochenmarkt kann weiterhin stattfinden.

Im Gegensatz zum Firmaneiplatz erhebt sich nördlich der Elisabethkirche im geplanten „Gartenhof“ ein Rasenpodest. Es orientiert sich in seiner Ausrichtung an der westlichen Gebäudefassade des Deutschordenshauses. Den nördlichen Abschluss des Podestes bildet eine großzügige Sitzbank. Wie oben dargestellt soll langfristig mittels einer Treppe und einem Holzsteg ein attraktiver Zugang zum „Schwarzen Wasser“ hin geschaffen werden. Die vorhandenen Bäume im Gartenhof bleiben erhalten und sind in den Entwurf integriert.

Die Erschließung des Umfeldes der Elisabethkirche ist weiterhin über den Firmaneiplatz gegeben. Dieser soll vom öffentlichen Verkehr freigehalten werden. Lediglich ein eingeschränkter Personenkreis (Anlieger), Marktbetreiber sowie Rettungs- und Zulieferfahrzeuge haben die Möglichkeit den Platz zu befahren (Anlage 3). Parkraum soll im öffentlichen Straßenraum der Firmaneistrasse (nach Umzug der Kinderklinik) nachgewiesen werden. Die Firmaneistrasse wird zukünftig über die Bunsenstraße erschlossen. Sie wird als Sackgasse mit einem Wendehammer vor der Einfahrt auf den Firmaneiplatz ausgebildet. Auf diese Weise werden auch die nördlichen Wohngebäude erschlossen. Eine detaillierte Betrachtung des ruhenden Verkehrs bleibt weiteren Planungsschritten vorbehalten.

Die Parkplätze für Touristenbusse (2 Stellplätze), die sich derzeit im westlichen Bereich des Firmaneiplatzes befinden und damit die Blickbeziehung zur Elisabethkirche versperren, entfallen. Das Aus- und Einsteigen der Touristen unmittelbar an der Kirche soll im Bereich der jetzigen ÖPNV-Haltestelle erfolgen. Diese bleibt auch in Zukunft erhalten.

Ergänzend zur Umfeldgestaltung Elisabethkirche soll nach dem bisher positiven Verlauf der Verkehrsversuchs, der Gehweg an der Elisabethstraße verbreitert und gestalterisch in den Entwurf einbezogen werden.

 

4. Bauabschnitte / Zeitplanung

Es ist geplant, die Umfeldgestaltung der Elisabethkirche in 5 Bauabschnitten zu realisieren. Bis zum Elisabethjahr 2007 sollen hiervon zwei Bauabschnitte, das Portal, die Platzfläche unterhalb der Deutschhausstraße und eine Teilfläche im Norden der Kirche, umgesetzt sein. Der Baubeginn ist im Frühjahr 2006 vorgesehen. Aufgrund der geplanten Festveranstaltungen im Elisabethjahr wird die Umfeldgestaltung in 2007 unterbrochen. Ab 2008 wird die Maßnahme mit der Neugestaltung des Firmaneiplatzes fortgesetzt.

 

 

5. Kosten und Finanzierung

 

Die Gesamtkosten betragen nach Angaben des beauftragen Büros scape vom 12.05.2005 ca. € 1.900.000,--, von denen ca. 900.000,-- € auf die Bauabschnitte im Jahr 2006 entfallen.

Hiervon werden 127.000, € für den Portalbereich von der Kirche finanziert. Die restlichen Kosten werden über Städtebaufördermittel abgedeckt, da das Kirchenumfeld im Sanierungsgebiet liegt. Mit der Kirche wurde vereinbart, dass sie die o.g. Kosten trägt unter der Voraussetzung, dass die verbleibenden Kosten für alle weiteren Bauabschnitte über die Stadt Marburg (Sanierungsmittel) finanziert werden.

Da die erforderlichen Städtebaufördermittel für die Gesamtmaßnahme seitens des Ministeriums nicht in einer Summe bereitgestellt werden können, müssen die Fördermittel über mehrere Jahre hinweg bauabschnittsweise beantragt werden. Es gibt allerdings eine Förderzusage für das Gesamtgebiet.

 

 

6. Rechtliche Voraussetzungen

 

Voraussetzung für eine Finanzierung der Maßnahme über Städtebaufördermittel (unter Eigenbeteiligung der Kirche) ist ein dinglich gesichertes Nutzungsrecht zugunsten der Öffentlichkeit für einen Zeitraum von mindestens 66 Jahren bei den Flächen, die sich nicht im Eigentum der Stadt befinden. Dies wird in einem Vertrag zwischen Stadt und Kirche geregelt.

 

 

 

 

_____________________________                          ___________________________

Dietrich Möller                                                                         Egon Vaupel

Oberbürgermeister                                                                 Bürgermeister

 

 

Anlagen

Lageplan Endzustand

Plan Treppe – Portal

Plan Bereich unterhalb der Deutschhausstraße

Plan Erschließung

Bauabschnitte

 

 

 

FD 61.1

FB 6

FD 66

 

 

 

 

 

 

 

 

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