Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Stadtverordnetenversammlung begrüßt die Bewerbung der Netzwerkinitiative für das Bundesprojekt "Besser Essen - Mehr bewegen". Dieses Netzwerk will aufbauend auf bestehenden Initiativen und Maßnahmen für gesunde Ernährung und Bewegung neue, gesundheitsfördernde Strukturen und Gesundheit begünstigende Lebensstile in jenen Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf unterstützen und entwickeln, in denen überproportional viele Kinder in sozial benachteiligten Lebenslagen wohnen und die eine deutlich erhöhte Migrationspopulation aufweisen.

Die Stadtverordnetenversammlung bittet den Magistrat, diese Bewerbung zu unterstützen und bei einer positiven Entscheidung mit diesem Projekt zu kooperieren und eine erfolgreiche Durchführung zu gewährleisten.

Begründung:

Das Bundesverbraucherschutzministerium hat den Wettbewerb "Besser essen - Mehr bewegen" ausgelobt. Es fordert regionale und lokale Initiativen auf, sich zu einem Netzwerk zusammenzuschließen, um nachhaltig der Entstehung von Übergewicht bei Kindern entgegenzuwirken. Der Wettbewerb soll Anreize schaffen, neue sozialraumbezogene Initiativen zu entwickeln und bestehende Strukturen zu vernetzen, die sich für reichlich Bewegung und gesunde Ernährung einsetzen. Bei einer positiven Entscheidung ist eine dreijährige Projekförderung möglich.

Auf der Grundlage bestehender Maßnahmen und Kooperationsansätze beabsichtigen die Einrichtungen der Gemeinwesenarbeit in den Stadtteilen Richtsberg, Stadtwald und Waldtal, lokale Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte, der bsj e.V. sowie der Fachbereich Jugend und der Fachdienst Schule gemeinsam einen Antrag für diesen Wettbewerb einzureichen. Ihr Netzwerk trägt den Titel: "Mittendrin - Gesundheit und Subjekt fördernde Bewegungs- und Ernährungsprojekte für Kinder und ihre Eltern in den Stadtteilen Richtsberg, Stadtwald und Waldtal". Mit diesem Netzwerk sollen gesundheitsfördernde Strukturen und Gesundheit begünstigende Lebensstile in den genannten Stadtteilen unterstützt und neu entwickelt werden. Hier leben überproportional viele Kinder in sozial benachteiligten Lebenslagen und viele Migranten Untersuchungen zeigen, dass Übergewicht in diesen Gruppen (bei Kindern und Eltern) stärker verbreitet ist und bisherige Formen der Gesundheitsprävention hier wenig erfolgreich waren.

Der Projektansatz von "Mittendrin" ist sozialräumlich und ressourcenorientiert ausgerichtet. Er bezieht bereits laufende Maßnahmen und die Einrichtungen der frühkindlichen Bildung und Erziehung, die Grundschulen und Gemeinweseneinrichtungen in eine Vielzahl an niedrigschwelligen und aktivierenden Bewegungs- und Ernährungsaktivitäten ein. Auch andere Projekte (z.B. Starke Eltern, starke Kinder, Familientisch, Marburger Tafel usw.) sollen für eine Kooperation angesprochen werden. Die lokalen Beschäftigungsinitiativen bringen ihre Kompetenz bei der ernährungsbezogenen Grundversorgung in Grundschulen in das Projektnetzwerk ein.

Für alle Projektmaßnahmen dieser Sozial- und Gesundheitsprävention soll gelten, dass sie auf die Selbsthilfekräfte in den Stadtteilen und bei den Bewohnern setzen und nicht mit dem drohenden Zeigefinger operieren, sondern an Spaß, Lust und Genuß ansetzen.

gez. Dr. Christa Perabo                                                           gez.            Wolfram Schäfer

gez. Uli Severin