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Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0768/2005
Grunddaten
- Betreff:
-
Bauleitplanung der Stadt Marburg;*Site-Master-Plan Standort Behringwerke (SMP)**- Beschluss der Rahmenplanung -*
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
- Bearbeiter*in:
- Ellen Fischer
- Beteiligt:
- 69 - Umwelt und Naturschutz
- Verfasser*in:
- Bernd Nützel
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Magistrat
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Vorberatung
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●
Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Vorberatung
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19.01.2006
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●
Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Vorberatung
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19.01.2006
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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27.01.2006
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Site-Master-Plan Standort Behringwerke, der einen Standortentwicklungsplan für den Werksteil Hinkelbachtal im Stadtteil Marbach und einen für den Werksteil Görzhäuser Hof im Stadtteil Michelbach enthält, wird als Rahmenplan für die Weiterentwicklung dieser Standorte beschlossen. Beide Teile stellen die Grundlage für die weiteren Planungs- und Umsetzungsschritte dar.
Sachverhalt
Begründung:
Vorgeschichte
Die
Behring-Nachfolgefirma PharmaServ GmbH ist Eigentümerin des Standortes
Behringwerke in Marburg (Werksteil Hinkelbachtal/Stadtteil Marbach und
Werksteil Görzhäuser Hof/Stadtteil Michelbach; vormals Behringwerke AG) und für
die Standortentwicklung und das Standortmanagement zuständig. Aufgabe der
PharmaServ ist es, den Standort Marburg langfristig für ihre Kunden (u. a.
Chiron Vaccines, Dade Behring und ZLB Behring) attraktiv zu gestalten.
Intention der Rahmenplanung
Deshalb und vor dem Hintergrund des notwendigen Wandels der
Produktionsprozesse in der Pharmaindustrie (insbesondere der räumlichen
Zusammenlegung von Erforschung und Herstellung der Medikamente verbunden mit
den dazugehörigen dezentralen Ver- und Entsorgungseinheiten) und der daraus
resultierenden Sicherheitsanforderungen hat PharmaServ mit dem Site-Master-Plan
(Standortentwicklungsplan) einen Rahmenplan für die Weiterentwicklung der
Standorte der ehemaligen Behringwerke erstellt. Es wird damit die Absicht
verfolgt, den Standort Marburg insgesamt vor dem Hintergrund des internationalen
Wettbewerbs zukunftsfähig zu machen und damit zu erhalten.
In beiden Werksteilen wird es deswegen kurzfristig zu
notwendigen Veränderungen kommen, die sich räumlich auswirken. Insbesondere im
Hinkelbachtal kann das nicht mehr über das bestehende Bau- und Planungsrecht
abgedeckt werden. Mit dem Site-Master-Plan als Rahmenkonzeption für beide
Werksteile liegt eine städtebauliche Rahmenplanung vor, die die notwendigen
Entwicklungen unter Einbeziehung der ökologischen Schutzwürdigkeit, der
Wegebeziehungen und der Verkehrsverhältnisse aufzeigt. Auf dieser Basis ist es
möglich zusammen mit einer planungsrechtlichen Begleitung die notwendigen
Veränderungen kurzfristig anzugehen.
Site-Master-Plan
Das Konzept
zum Site-Master-Plan Standort Behringwerke gliedert sich in einen
Städtebaulichen Planungsbeitrag, der die Grundlagen und die Konzepte aufzeigt
und einer Umweltprüfung (für den Werksteil Hinkelbachtal). Der Text mit den
Karten ist wie folgt aufgebaut:
·
Die
Entstehung und Entwicklung des Standorts Behringwerke.
·
Die
Standortnutzung und der Standortbetrieb.
·
Der
theoretische und methodische Aufbau des Site-Master-Plan mit seinen Abfolgen.
·
Standortentwicklungsplanung.
Bei der
Entwicklungskonzeption für beide Werksteile wird für den Werksteil Görzhäuser
Hof zwischen einer Variante 2010 und einer langfristigen Entwicklung
unterschieden. Hierbei wird klar, dass die Konzeptionen für das Hinkelbachtal
grundsätzlicher Art sind und für den Görzhäuser Hof es sich um
Variationen/Veränderungen im bestehenden Planungsrecht handelt.
Die
konzeptionellen Überlegungen zum Werksteil Hinkelbachtal erweitern die
ökologischen Anforderungen an solch eine Rahmenplanung in Richtung
Umweltprüfung.
Weiteres
Vorgehen
Nachdem der
Site-Master-Plan als Rahmenplan für die Werksteile Hinkelbachtal (einschl.
Berghof auf der anderen Seite der Emil-von-Behring-Str.) und Görzhäuser Hof von
der Stadtverordnetenversammlung beschlossen ist, sollen die enthaltenen
Entwicklungsaussagen
·
Verlagerung
des Werksparkplatzes in den Ludwigsgrund,
·
Neuordnung
des Werksstraßennetzes und der Nutzungszuordnung (Einbeziehung des Michelbacher
Wegs in das Werksgelände),
·
Anpassung
des historisch gewachsenen Hauptwerkes an aktuelle Anforderungen an die
Werkssicherheit (Waldrodungen),
·
Strukturelle
Optimierung des Bereichs Berghof,
für den
Werksteil Hinkelbachtal planungsrechtlich durch die Aufstellung von
Bebauungsplänen begleitet werden. Die Aufstellungsbeschlüsse sollen kurzfristig
erfolgen. Die Waldrodungen, die im Winter 2005/2006 erfolgen müssen, sollen auf
Basis des Waldrodungsantrages und einem privatrechtlichen Vertrag genehmigt
werden. Darin wird auch die Eingriffs-/Ausgleichsproblematik in Gänze
abgehandelt. Die notwendige Bestands- und Entwicklungszusage für die Versorgungsleitung
zwischen den beiden Werksteile, die durch das FFH-Gebiet Lahnhänge zwischen
Marburg und Biedenkopf führt, soll ebenfalls durch vertragliche Abreden im
Rahmen der endgültigen Festlegung des FFH-Gebietes kurzfristig erfolgen.
Abstimmung
Der Site-Master-Plan ist im Vorfeld mit der Stadtplanung,
der Unteren Naturschutzbehörde und dem Forstamt Marburg abgestimmt und
verschiedenen Genehmigungsbehörden sowie dem städtischen Naturschutzbeirat
vorgestellt worden. Bei dem nicht öffentlichen Behördentermin, der am 14.12.05
bei PharmaServ stattgefunden hat, war der Magistrat durch den Oberbürgermeister
und Bürgermeister vertreten. Vom Regierungspräsidium waren Vertreter der
Abteilung Ländlicher Raum, Natur- und Verbraucherschutz (Obere Forst- und Obere
Naturschutzbehörde), der Umweltabteilung (ehem. Staatl. Umweltamt Marburg) und
der Landes- und Regionalplanungsstelle anwesend. Sie haben einhellig die
Aussage getroffen, dass der Site-Master-Plan als Rahmen für die
Weiterentwicklung dienen kann. Die Genehmigungsbehörden tragen das damit
vorgeschlagene Vorgehen mit. In der Sitzung des Naturschutzbeirates am 15.12.05
ist der Site-Master-Plan vorgestellt worden.
Das erwähnte weitere Verfahren wird vom Naturschutzbeirat mitgetragen.
Alles
weitere ist dem Plankonzept (Text mit Karten, Stand Dezember 2005) zu
entnehmen.
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Egon Vaupel Dr.
Franz Kahle
Oberbürgermeister Bürgermeister
Anlage
·
Site-Master-Plan
Konzept; Stand Dezember 2005
FD 61 |
FB 6 |
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gez.
Rausch |