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Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0036/2006
Grunddaten
- Betreff:
-
Umgestaltung Ketzerbach
Information zum aktuellen Stand
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
- Bearbeiter*in:
- Ellen Fischer
- Verfasser*in:
- Markus Klöck
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Magistrat
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Vorberatung
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●
Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Vorberatung
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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27.01.2006
|
Sachverhalt
Umgestaltung der Ketzerbach
-
Informationen zum aktuellen
Stand des Verfahrens, zur Planung und Umsetzung
Nach dem Beschluss der
Stadtverordnetenversammlung vom 22.7.05 zur Umsetzung der Umgestaltung der
Ketzerbach auf Grundlage der "Boulevard-Variante" lag der
Schwerpunkt auf der weiteren Detailabstimmung der Planung mit den Bürgerinnen
und Bürgern, den Beiräten und beteiligten Gremien sowie auf der weiteren
Konkretisierung der Straßenraumgestaltung und der Feinabstimmung bei
den technischen Anforderungen, insbesondere auch als Grundlage für
die Ausschreibungen.
Bürger- und Gremienbeteiligung
sowie organisatorische und planungsrechtliche Aspekte
Nach einer am 7.7.05
durchgeführten Informations- und Diskussionsveranstaltung mit den Bürgerinnen
und Bürgern wurde erneut aufgrund einer Initiative von Geschäftsbetreibern
eine Informationsveranstaltung am 8.12.05 im Haus der Ketzerbach-Gesellschaft
durchgeführt, die eine Diskussion zu den Parkplatzforderungen und Aussagen
zum letzten Stand der Planung geben sollte.
Kritikpunkte der Gruppe beliefen
sich auf die eingeschränkte Nutzbarkeit der Anwohnerparkplätze. In umfangreichen
Beteiligungen der Anwohner im Sommer 2004 wurde bei der Abstimmung
der Planung stets der Schwerpunkt auf einem Ausgleich der Kurzzeitparkplätze
gelegt, während das Angebot für Anwohnerparken auf die Fläche vor der
sog. Behring-Villa in der Wilhelm-Roser-Straße verlagert werden sollte.
Der im
Oktober 2005 zwischen der Stadt Marburg und der Philipps-Universität
geschlossene Vertrag zur Nutzung der 57 Stellplätze (im Bestand 38) für
Anwohner stellt derzeit das verhandelbare Ergebnis einer Kompensation
dar. Der Vertrag bietet die Möglichkeit, auf dem westlich
der Wilhelm-Roser-Straße angrenzenden Parkplatz werktags zwischen dem
späten Nachmittag und den frühen Morgenstunden und am Wochenende und
Feiertagen zu parken, was eine deutliche Entlastung darstellt.
Die Initiative versucht zudem über
MarBID in Kooperation mit der Verwaltung und der Universität, die
Chancen für ein privat finanziertes Parkangebot, evtl. im Bereich der
Universitäts- und Klinikliegenschaften, zu eroieren. Ausweichoptionen für
das Anwohnerparken bestehen weiterhin in der Firmaneistraße nach Umzug
der Kinderklinik im Juni 2006 und ab ca. Anfang 2007 unter Nutzung des
neuen Parkhauses in der Bahnhofstraße 20.
Ebenfalls bereits ausgearbeitet
sind die Konzepte für das Angebot an Ersatzparkraum während der Bauphase:
beginnend mit den ersten beiden Bauabschnitten im Nordwesten werden
ca. 80 Parkplätze für Kurzzeitparker zur Verfügung stehen, in der 2. Phase (restliche Nordseite) ca. 50, im 3. Bauabschnitt (südwestlicher
Bereich) ca. 60 und dem 4. Abschnitt mind. 40, so dass von einer bestmöglichen
Anfahrbarkeit auszugehen sein sollte.
Die aktuelle Planung wurde mit Vertretern
des Behindertenbeirats abgestimmt, hierbei ging es vor allem um die Sicherheit
und Befahrbarkeit der drei Übergänge in der Ketzerbach sowie um die Einschätzung
der verwendeten Oberflächenmaterialien. Hierzu gab es zu den vorgestellten
Details breite Zustimmung, eine fortgesetzte Zusammenarbeit bei der
Abstimmung der Stadtraummöblierung oder z.B. der Beleuchtungsanlagen
ist selbstverständlich.
Ebenso wurden der Denkmal- und Gestaltungsbeirat
über den gegenwärtigen Stand informiert. Beide Gremien sind insbesondere
mit der Oberflächengestaltung zufrieden.
Gestaltung der
Baumaßnahme
In intensiven Abstimmungsrunden
wurde nunmehr der endgültige Straßenquerschnitt unter weitestgehender
Integration der Forderungen aller Beteiligten und der Beachtung
verkehrsplanerischer Notwendigkeiten als auch die Anforderungen an
die zu verwendenden Oberflächenmaterialien ermittelt.
Entsprechend des historischen Stadtraums
orientiert sich die Umgestaltung der Ketzerbach an einem symmetrischen
Grundriss im östlichen Bereich (Angerfigur mit Alleecharakter) und
im westlichen Bereich mit einer mittenbetonten Straßenführung und
aufgelockertem Baumbestand. Im Einmündungsbereich von Zwischenhausen
in die Ketzerbach wird hauptsächlich auf der Südseite eine für vielfältige
Aktivitäten nutzbare Platzsituation entstehen.
Im einzelnen
stellt sich der Straßenraum wie folgt dar (vgl. Profilschnitte als Anlage):
Die heute sehr schmalen Gehwegbreiten
(Sandsteinpflaster) werden künftig mit Breiten von ca. 3,60-4,30 m erheblich
aufgewertet, die reale Breite differiert geringfügig aufgrund der unterschiedlichen
Baufluchten und vorstehender Eingangstreppen bzw. podeste.
Daran anschließend wird zu beiden Seiten
ein Längsparkstreifen (Sandsteinpflaster), der durch die Baumstandorte
untergliedert wird, in einer Breite von 1,80 m angeordnet.
Daran folgt zur Sicherheit des Radverkehrs
vor ggf. aussteigenden Kurzzeitparkern ein Sicherheitsstreifen von
0,50 m (Sandsteinpflaster). Der Radverkehrsstreifen weist eine Breite
von 1,00 m plus eine 0,25 m messende durchgehende Fahrbahnmarkierung
auf. Es wurde somit versucht, für den Radverkehr eine funktionale und
sichere Befahrung der Ketzerbach umzusetzen. Eine weitere Breitenoptimierung
ist aufgrund der gegenüber den Vorentwürfen bereits deutlich reduzierten
Gehwegbreiten nicht hinnehmbar. In seiner Sitzung am 23.11.05 hat der
Radverkehrsbeirat dieser Lösung zugestimmt.
Die beiden Fahrbahnen sind je 3,00 m
breit (Asphalt) und weisen zu beiden Seiten des Wasserbandes (1,80 m
Breite, Höhe zwischen 0,30-0,50 m, aus eingefärbten und ggf. geschliffenen
Betonfertigelementen) einen Anfahrschutz von 0,50 m auf (Granitbordstein
mit oberer Sandsteinabdeckung).
Die Aufbauten der Verkehrs- und Freiflächen
sind den Profilschnitten zu entnehmen.
Die beiden das Wasserband querenden
Übergänge werden voraussichtlich in einem durch Zuschlagstoffe eingefärbten
Asphalt ausgeführt. Sie übernehmen in Verlängerung die historischen
Gassen als Verbindung von Zwischenhausen zur Ketzerbach. Es wird noch
geprüft, ob auch die Einmündung von Zwischenhausen über den Platz hinweg
so gestaltet wird, oder ob eine in gleichem Material gepflasterte und
nur mittels Pollern abgegrenzte Fahrgasse entstehen soll.
Im westlichen Bereich der Ketzerbach
wird ein Zebrastreifen angebracht, um die sinnvollste und den Laufgewohnheiten
der Fußgänger entsprechende Querungslage zu nutzen.
Im Bereich vor der Stadtbücherei (Ketzerbach
1) verbreitert sich der Gehweg um ca. 80 cm infolge des Wegfalls der bestehenden
Verkehrsinsel samt Geländer, dies stellt eine deutliche Verbesserung
bei Begegnungsfällen, vor allem vor dem Treppenportal, dar.
Für die Tiefbau- und Oberflächengestaltung
ist bereits die Ausschreibung fertig gestellt worden, derzeit
läuft der Rücklauf der Angebote, anschließend die Submission. Danach
können noch konkretere Kostenberechnungen vorgestellt werden, derzeit
ist davon auszugehen, dass das bisherige Kostenniveau eingehalten
wird.
Die genaue Definition der Straßenbeleuchtung
ist noch nicht abschließend geklärt. Die Standorte der Leuchten sollen
sich im Saumbereich zwischen Gehweg und Längsparkstreifen befinden. Inwieweit
die Querungen eine besondere Ausleuchtung erfahren sollen, ist von
weiteren konkreten Abstimmungen, Berechnungen und den Ergebnissen
der Bemusterung abhängig und wird dem erforderlichen Stand der Technik
unterliegen.
Bei den Alleebäumen wurde sich seitens
der Planer und Fachbehörden aufgrund des Wuchsbildes und ihrer Stadtverträglichkeit
für eine Esche entschieden (Fraxinus excelsior `Altena, gewöhnliche
Esche). Sie wird in ihrer größtverfügbaren Sortierung gepflanzt, sodass
bereits bei der Freigabe der Baumaßnahme eine entsprechende optische
Wirkung für den Stadtraum erzielt wird.
ÖPNV
Geringfügig geändert worden sind
die Positionen der Bushaltestellen, die künftig durch den beide Straßenseiten
verbindenden Zebrastreifen miteinander vernetzt werden. Das Wartehäuschen
auf der Nordseite wird durch einen integrierten Trafo der Stadtwerke
Marburg, der sich zuvor auf der Mittelinsel befand, baulich erweitert.
Die Busaufstellzonen befinden sich lagegünstig im Bereich der Aufweitung
zwischen Allee/Wasserbandzone und der zusammen geführten Anbindung
an den Marbacher Weg.
Bauablauf und
Bauzeiten
Das Baurecht für die Maßnahme soll
über ein Verfahren zur Befreiung von der Planfeststellung nach § 33 des
Hessischen Straßengesetzes i. V. m. § 74 Abs. 7 Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetz
(HVwVfG) geschaffen werden. Die Unterlagen hierzu liegen derzeit zur
Stellungnahme beim Hess. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung,
eine Genehmigung wird bis Ende Januar erwartet.
Es ist beabsichtigt, die Maßnahme im
Zuge des geplanten Umbaus des Knotenpunktes Elisabethstraße/Ketzerbach
auszuführen. Die Bauzeit wird für den Zeitraum Mai bis November 2006 und
abschließend für Ende Februar bis Mai 2007 anberaumt (vgl. Zeitdiagramm).
Dr. Franz Kahle
Bürgermeister
Anlagen:
Bauzeitenplan - Übersicht
Ketzerbach, Elisabethkirche, Marbacher Weg
Profilschnitte Ketzerbach nach dem Umbau
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
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