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Ratsinformation
Antrag der Fraktion Marburger Linke - VO/0322/2006
Grunddaten
- Betreff:
-
Dringlicher Antrag der Fraktion Marburger Linke betr. Studiengebühren in Hessen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag der Fraktion Marburger Linke
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Norbert Wagner
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
19.05.2006
|
Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg möge beschließen:
1.) Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg wendet sich entschieden gegen die Einführung von Studiengebühren in Hessen und unterstützt die Proteste der Studierenden in Marburg und Hessen gegen die geplante Einführung von Studiengebühren.
2.) Die StVV fordert den Magistrat auf, gegenüber der Landesregierung mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln darauf hinzuwirken, dass diese ihr Vorhaben Studiengebühren einzuführen aufgibt.
3.) Die StVV fordert den Magistrat auf, die Möglichkeiten einer Organklage unter Berufung auf Artikel 59 der Hessischen Verfassung zu prüfen.
4.) Falls die Landes-ASTEN-Konferenz beschließt, ein Volksbegehren gegen die von der hessischen Landesregierung geplanten Studiengebühren einzuleiten, wird der Magistrat aufgefordert, dieses Volksbegehren zu unterstützen.
Sachverhalt
Begründung der
Dringlichkeit:
Das Hessische Studienbeitragsgesetz (HStubeiG) befindet sich zur Zeit in der Phase der Anhörung. Bereits im September ist die erste Lesung im Landtag geplant. Wenn der Magistrat der Stadt Marburg die Aufträge der Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg ausführen soll, ist Eile geboten. Die Dringlichkeit des Antrages ist somit gegeben.
Inhaltliche Begründung:
Im Artikel
59 Abs1 der Hessischen Verfassung ist ausdrücklich festgehalten, dass der
Unterricht an öffentlichen Hochschulen unentgeltlich ist. Diesen Artikel kann
auch eine CDU-geführte Landesregierung nicht mit einem Gefälligkeitsgutachten
aus der Welt schaffen. Die Marburger Linke ist der Ansicht, dass auf allen
Ebenen diesem Vorhaben energisch entgegengetreten werden muss.
Das
Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) beim freien Zusammenschluss von
StudentInnenschaften (fzs) hat in seiner Broschüre Argumente gegen
Studiengebühren eindrucksvoll die Behauptungen der Befürworter von
Studiengebühren widerlegt. Studiengebühren sind nicht sozial gerecht. Es gibt
keine sozialverträgliche Studiengebühren. Der Markt kann eben keine
Partizipationsmöglichkeiten schaffen. Die finanziellen Probleme vieler
Studierender (FR vom 10.5.) werden durch die geplante Einführung von
Studiengebühren extrem verschärft.
Die
Einführung von Studiengebühren ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, auch
die Hochschulen den Verwertungszwängen der neoliberalen
betriebswirtschaftlichen Pseudologik zu unterwerfen. Hochschulbildung soll
Schritt für Schritt dem Prinzip von Wettbewerb und Kostendenken ausgesetzt
werden.
Die
Marburger Linke unterstützt daher die Proteste der Studierenden in ganz Hessen
gegen das Vorhaben der Landesregierung. Bedenklich stimmt, mit welchem Aufwand
an Ordnungskräften die Landesregierung gegen die Proteste der Studierenden
vorgeht. Stundenlang über Marburg kreisende Hubschrauber und das rigorose
Vorgehen gegen DemonstrantInnen sind keine verhältnismäßigen Mittel zur
Aufrechterhaltung der Sicherheit in Marburg.
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