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Ratsinformation
Kleine Anfrage - VO/0426/2006
Grunddaten
- Betreff:
-
Kleine Anfrage des Stadtverordneten Uwe Meyer (Nr. 24 6/2006)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Anita Stadtmüller
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
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23.06.2006
|
Beschlussvorschlag
Die
Tagung "Phänomen Uni-Stadt" Anfang Mai 2006 in Marburg war gut
besucht und - wie man hört - ein Erfolg. Welche Auswirkungen haben die während
der Tagung gewonnenen Erkenntnisse auf unsere Stadt und deren künftige
Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität und (wann) ist mit einer
offiziellen Auswertung der Tagungsergebnisse zu rechnen?
Sachverhalt
Die
bundesweite Tagung Phänomen Uni-Stadt. Zwischen Soziotop und Standort am 4./5.
Mai 2006 führte 65 Fachbesucher aus 21 Universitätsstädten in Marburg zusammen.
Neben dem bundesweiten Erfahrungsaustausch der Hochschulstädte hinsichtlich der
Kooperation Stadt - Universität war ein Ziel der Tagung der Erfahrungstransfer
und die stadtinterne Vernetzung in Marburg. Beides ist erreicht worden.
Überregional
haben sich bereits zwei Städte für eine Nachfolgetagung beworben. Auch die
Resonanz in der bundesweiten Fachpresse war gut.
Für
Marburg stehen nach der Tagung verschiedene Aktivitäten auf der Tagesordnung,
vor allem die Organisation einer Nacht der Wissenschaft. Hier hat Marburg
Nachholbedarf.
Die
angefragte ausführliche offizielle Auswertung der Tagung findet sich im
Anhang an diese Antwort.
Ausführliche Auswertung
1. Chronologie:
Die
Tagung Phänomen Uni-Stadt. Zwischen Soziotop und Standort am 4./5. Mai war
ein Glied in der Kette von Aktivitäten des Fachdienstes Kultur zur Verbesserung
von Kommunikation und Kooperation zwischen Stadt und Philipps-Universität
Marburg. Vorausgegangen waren
-
Einzelprojekte mit Vertretern der Philipps-Universität wie Marburger
Ökumengespräch, Kamerapreis, Ausstellungen, empirische Kulturforschung etc.;
- das Willkommens-Dinner für Erstsemester
und anschließend das Netzwerk Marburg - die Erste für Erstis;
-
zweimalige Behandlung als Schwerpunktthema Kooperation Stadt-Universität im
Kulturforum am 14.09.2002 sowie 11.02.2006;
-
sowie die Einrichtung einer Haushaltsstelle Kooperation Stadt-Universität
(2006: 4.700 ).
Die
Tagung wurde als Projekt in Kulturkommission und Kulturforum vorgestellt. Per
Brief mit Tagungsflyer wurden die Stadtverordneten informiert und besonders zur
Abschlussdiskussion eingeladen.
2. Ziele
Ziele
der Tagung waren:
-
Überregionaler Erfahrungsaustausch und Vernetzung mit der wachsenden Zahl der
Akteure im Themenfeld Stadt-Universität;
-
Nutzung der überregionalen Erfahrungen und verbesserte Vernetzung und
Kooperation vor Ort in Marburg.
Beide
Ziele wurden erreicht: Die insgesamt 65 Fachbesucher aus 21 Universitätsstädten
beurteilten die Fachvorträge positiv und lobten den Erfahrungsaustausch. Die
Städte Magdeburg und Jena zeigten konkrete Interessen, eine Nachfolgetagung
auszurichten. Auch vor Ort in Marburg führte die Tagung nicht nur - Zitat
Tagungsteilnehmer - die Häuptlinge (Uni-Präsidium und Magistrat), sondern
auch Indianer aus Fachbereichen, Instituten, Studentenwerk, AStA,
Kulturträgern sowie städtischen Fachdiensten und Gesellschaften (MTM)
zusammen. Ein Ergebnis der Tagung war,
dass beide Ebenen oder Richtungen, also Indianer und Häuptlinge, bzw.
top-down und bottom-up nötig sind. Insofern wurde die eingeschlagene Richtung
der Bildung einer Kommission zur Kooperation Stadt/Universität oder einer
Projektgruppe wie Stadt der Wissenschaft im Rahmen der Lenkungsgruppe beim OB
bestätigt.
3. Partner
Kooperationspartner
der Tagung waren die Philipps-Universität Marburg und die Kulturpolitische
Gesellschaft in Bonn, Unterstützer waren der Universitätsbund mit 2.000
Zuschuss, das Land Hessen (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
sowie der Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) mit je 4.000 .
Der Bund und die Kulturpolitische Gesellschaft haben schon während der Tagung
eine Fortsetzung ihrer Unterstützung in Aussicht gestellt.
4. Resonanz
Insgesamt
nahmen 65 Personen aus 21 Universitätsstädten (darunter die klassischen wie
Heidelberg, Tübingen, Freiburg, Göttingen, Jena) an der Tagung teil. Es waren
fast ausschließlich Fachbesucher und Funktionsträger aus Universitäten,
Kommunen oder städtischen Gesellschaften. Die mediale Resonanz war in den
örtlichen Medien gut. Überregional lag sie im Bereich der großen
Publikumsmedien (Qualitätspresse wie FAZ, FR, SZ) unter den Erwartungen. Gut
war die Resonanz in der Fachpresse wie Kulturpolitische Mitteilungen,
Deutsche Universitätszeitung, Zeitschrift Wissenschafts-Management und
Jahrbuch für Universitätsgeschichte.
Qualitativ
war die Resonanz ausgesprochen gut (s.o.), was sich auch in dem vielfach geäußerten
Wunsch der ausführlichen Dokumentation und einer Folgetagung ausdrückt.
5. Kosten
Der
- allerdings großzügig gesteckte - Kostenrahmen belief sich auf insgesamt
17.000 . Je 4.000 davon sollten von Stadt, Land und Bund getragen werden.
Die weiteren Kosten sollten durch den Zuschuss des Universitätsbundes sowie
Tagungsgebühren bestritten werden.
Mit
11.500 Kosten wurde der wirkliche Kostenrahmen deutlich unterschritten, was
zum großen Teil am Verzicht auf Honorare lag. Deshalb reduzierte sich der zu
drittelnde Kostenbedarf für Stadt, Land und Kommune von 12.000 auf 8.000 ,
d.h. die Kosten für die Stadt Marburg liegen unter 2.700 .
6. Praktische Konsequenzen in Marburg
Neben
den o. a. Zielen der verstärkten und kontinuierlichen Vernetzung ist durch die
Tagung die Organisation eines Events Nacht der Wissenschaft auf die
Tagesordnung gesetzt worden. Marburg hat hier Nachholbedarf. Alle
diesbezüglichen Erfahrungen aus anderen Städten belegen, dass solche Events
nicht flüchtig sind, sondern Vernetzung fördern und Ansätze für dauerhafte
Kooperationsstrukturen sein können. Das gilt in gleichem Maße auch für die
Teilnahme am Wettbewerb Stadt der Wissenschaft. Allerdings ist eine
erfolgreiche Bewerbung bzw. Realisierung in Bremen/Bremerhaven (2005), Dresden
(2006) und Braunschweig (2007) immer mit 7-stelligen Kosten verbunden, was für
Marburg derzeit außer Reichweite steht.
Durch
die Tagung wurden nicht nur eine Nacht der Wissenschaft oder verstärkte
Aktivitäten in Richtung Kinder- und Jugenduniversität angeregt, sondern auch Studiengänge
in Kulturvermittlung bzw. Kulturtransfer wie in Hildesheim, die sehr
positiv in das städtische Geschehen hineinwirken. Hier gibt es neuerdings auch
in Marburg Ansätze.
Angesichts
der Passagenhaftigkeit des Studiums wurde immer wieder auch auf die Erfolgsaussichten
konsequenter Alumni-Aktivitäten hingewiesen. Hier könnte eine Nachfolgetagung
weitere Erkenntnisse und Anregungen bieten.
Positive
Erfahrungen wurden auch von naturwissenschaftlichen Präsentationen wie Mathematikum
in Gießen oder den vielfältigen Aktivitäten in Bremen/Bremerhaven 2005 übermittelt.
Hier sollten Impulse auf eine Weiterentwicklung des Chemicum in Marburg
ausgehen. Referent Prof. Wefer aus Bremen steht Marburg als Ratgeber weiter
gerne zur Verfügung.
Aus
mehreren Universitätsstädten, vor allem Göttingen, das in mancherlei Hinsicht
vorbildlich für Marburg sein kann, wurde vorgebracht: Eine erfolgreiche
Kooperation zwischen Stadt und Universität muss der Verschiedenartigkeit
der Struktur von Stadt und Universität Rechnung tragen. Außerdem kann sie
von unterschiedlichen Seiten angestoßen und moderiert werden, wenn dies denn kontinuierlich
geschieht.
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