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Ratsinformation
Beschlussvorlage Magistrat - VO/0640/2006
Grunddaten
- Betreff:
-
Hochwasserschutz und Lahnufergestaltung zwischen Weidenhäuser Brücke und Unterführung Geisteswissenschaften
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Magistrat
- Federführend:
- 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
- Bearbeiter*in:
- Sonja Wasserberg
- Verfasser*in:
- Nützel, Bernd (61)
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Magistrat
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Entscheidung
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Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Anhörung
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05.10.2006
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Anhörung
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11.10.2006
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Anhörung
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13.10.2006
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Beschlussvorschlag
Der Magistrat wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:
Die Entwurfsidee vom Architektur- und Städtebauarchitekturbüro
Harald Neu aus Darmstadt zur Gestaltung des Hochwasserschutzes an der Lahn
zwischen Weidenhäuser Brücke und Unterführung Geisteswissenschaften soll
weiterverfolgt und als Vorentwurf ausgearbeitet werden.
Für den 1. Bauabschnitt Luisa-Haeuser-Brücke - Mensa soll
die wasserwirtschaftliche Genehmigung und die Zuwendungen aus
Hochwasserschutzprogrammen beantragt werden.
Sachverhalt
Begründung:
Der Hochwasserschutz an der Lahn ist von entscheidender Bedeutung für die Stadt Marburg. Das wird durch den Stadtverordnetenbeschluss vom November 2004 zum Hochwasserschutz an der Lahn dokumentiert. Darin werden auf Grundlage eines Gutachtens (Büro Prof. Hartung & Partner) die gesamten Hochwasserschutzanlagen in Marburg bezüglich ihrer Standsicherheit und dem daraus abgeleiteten Sanierungsbedarf dargelegt. Mit einer hohen Sanierungspriorität ist dort der linksseitige Deichabschnitt zwischen Luisa-Haeuser-Brücke und der Unterführung Geisteswissenschaften (dort Deichabschnitt VII) benannt, da die wasserseitige Böschung zu steil ist.
Die daraufhin ausgearbeitete, rein wasserbaulich
ausgerichtete Sanierung der Deichböschung hätte in Abhängigkeit des notwendigen
Neigungswinkels der Böschung zur Folge, dass der jetzt dort vorhandene kompakte
Gehölzsaum über die gesamte Böschungstiefe bis auf einen schmalen Streifen
direkt am Ufer nicht zu halten wäre. Die restliche Böschung würde sich als
Grasnarbe, die gehölzfrei zu halten ist darstellen. Würde man den
Böschungswinkel steiler wählen, müsste der Deich mit einer massiven
Steinschüttung befestigt werden. In diesem Fall könnten aber vereinzelt größere
Gehölze erhalten werden. Zusätzlich zur Sanierung war eine Verbreiterung des
Deichkronenweges (Herrmann-Cohen-Weg) auf 4,0 m und zusätzlich
Fahrradabstellplätze auf dem Teilabschnitt zwischen Luisa-Haeuser-Brücke und
dem Abendroth-Brücke/Mensasteg eingeplant.
Zuwendungen für die Böschungssanierung standen in Aussicht,
wenn die geplante Abflachung als Ausbau gewertet wird (reine Sanierung wird
nicht gefördert). Das Regierungspräsidium gibt zu Bedenken, dass nach einer
Grundsatzentscheidung des Ministeriums nur noch Maßnahmen gefördert werden, die
den Regeln der Technik entsprechen. Demnach sind nur Zuwendungen zu erwarten,
wenn der Deich anschließend gehölzfrei ist.
Da bei der oben beschriebenen Sanierung dieses
Deichabschnittes die Ufersituation erheblich verändert werden müsste, ist auch
die städtebauliche Gestaltung dieses Bereiches ein Thema geworden. Dies läst
sich insbesondere daraus ableiten, dass sich auf diesen Abschnitt des
Deichkronenweges vor der Mensa sehr viele Menschen bewegen, treffen und
aufhalten. Daher wäre es wünschenswert, wenn die dortige Freiflächensituation
aufgewertet und gestaltet werden würde. Von Seiten der Förderstelle ist dann
auch ins Gespräch gebracht worden, dass neu ausgebaute Deichböschungen, die als
Aufenthaltesbereiche gestaltet sind gefördert werden könnten.
Zusammen mit der Tatsache, dass die Hochwassermauer in der
Verlängerung der Lingelgasse südlich der Luisa-Haeuser-Brücke saniert werden
muss, ist eine städtebauliche Idee entwickelt worden, wie das zukünftige
östliche Ufer zwischen Weidenhäuser Brücke und Unterführung
Geisteswissenschaften unter diesen Aspekten aussehen könnte. Die nun
vorliegende Entwurfsidee vom Büro Harald Neu, die mit den Zielsetzungen der
Lahnstudie abgestimmt ist zeichnet folgende Gesamtidee „Der Fluss in der
Stadt, Fenster zur Landschaft – ‚Wege zum Fluss’“ auf.
Sie kann in 3 Abschnitte unterteilt werden:
Abschnitt Weidenhäuser Brücke – Luisa-Haeuser-Brücke Þ
2. Bauabschnitt
-
Sanierung
der Ufermauer und Anlage eines neuern Uferwegs als sichelartigen Steg über der
Lahn vor dem bestehenden Ufer. Er führt
unter der Luisa-Haeuser-Brücke hindurch. Erhalt der Ufergehölze möglich.
Abschnitt Luisa-Haeuser-Brücke – Mensa Þ 1. Bauabschnitt
- Neu terrassierter Uferhang und „Mensa-Terrassen“ mit Sitzstufen auf Höhe der Mensa. Bis zur Terrassen-Treppe können teilweise Gehölze erhalten bleiben, Ergänzungspflanzungen sind vorgesehen. Ein Erhalt der Vegetation im Bereich der Terrassen-Treppe ist aus funktionalen, bautechnischen und unterhaltungstechnischen Gründen nicht sinnvoll. Weiterführung des Uferweges. Der Deichkronenweg wird durch eine Mauer, die die Hochwasserschutzfunktion unterstützt zur Mensa verbreitert. Er öffnet sich mit Bastionen und Treppen zur Mensafreifläche. Auf der Mauerkrone begleitet eine Baumreihe den Weg.
Abschnitt Mensa – Unterführung Geisteswissenschaften Þ
3. Bauabschnitt
-
Übergang
zur Landschaft auf sanierter Deichböschung. Der Uferweg wird mit 3
Baum-Terrassen an der Lahn weitergeführt. Teilweise Erhalt der Gehölze möglich.
Herrmann-Cohen-Weg erhält landseits neue Baumreihe.
Insgesamt bleibt die bestehende Topografie und
Hochwasserschutzlinie erhalten. Ebenso der Herrmann-Cohen-Weg auf dem Deich
(„Der obere Weg – Schöne Aussichten“). Er wird durch einen
zusätzlicher Fußweg am Ufer („Der untere Weg – Wege am
Fluss“) ergänzt.
Auf Grund der beschriebenen Hochwasserschutzproblematik und
der anstehenden Priorität soll für den Abschnitt Luisa-Haeuser-Brücke –
Mensa die Sanierung des Hochwasserschutzes in der aufgezeigten Gestaltung
kurzfristig wasserwirtschaftliche genehmigt werden. Es ist Ziel in 2008 diesen
1. Bauabschnitt zu realisieren. Das beinhaltet auch die Umgestaltung zur
Mensafreifläche hin, da die Mauer Bestandteil des Hochwasserschutzes ist. Auch
aus bautechnischen und Kostengründen wäre eine getrennte Realisierung nicht
vernünftig darstellbar.
Eine Kostenabschätzung kann erst nach Ausarbeitung des
Vorentwurfes vorgenommen und zu Finanzierungsabsprachen mit der
Wasserwirtschaft herangezogen werden.
Näheres zur der Gestaltungsidee kann den beiliegenden Plänen
zur Entwurfsidee entnommen werden.
Dr. Franz Kahle
Bürgermeister
Anlagen
Pläne Entwurfsidee (zu den Ausschusssitzungen werden
modifizierte Pläne vorgestellt)
Beteiligung an der
Vorlage durch:
FB 6 |
FD 61 |
|
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|
B |
B |
|
|
|
A: Anhörung; B: Beteiligung; K:
Kenntnisnahme; S: Stellungnahme
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
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