Seiteninhalt
Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0648/2006
Grunddaten
- Betreff:
-
Dorferneuerung Schröck
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
- Bearbeiter*in:
- Ellen Fischer
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Magistrat
|
Vorberatung
|
|
●
Erledigt
|
|
Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
|
Vorberatung
|
|
|
05.10.2006
| |||
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
13.10.2006
|
Sachverhalt
Begründung
Inhaltsangabe:
1. Moderationsphase
2. Dorfentwicklungskonzept mit
Gesamtinvestitionsrahmen
3. Projekte in 2006
4. Projekt Innenentwicklung
5. Ausblick
1. Moderationsphase
Im Frühjahr 2005 wurde der Stadtteil Schröck vom Hessischen
Ministerium für Umwelt, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Wiesbaden, als
Förderschwerpunkt des Hessischen Dorferneuerungsprogramms anerkannt. Die
Laufzeit des Förderprogramms beträgt 9 Jahre. Am 25. Februar 2005 erfolgte die
Übergabe des Anerkennungsbescheides durch Herrn Minister Dietzel.
Anfang April 2005 nahm das beauftragte Moderations- und
Planungsbüro seine Arbeit in Schröck auf. Insgesamt wurden 9 Workshops zu den
Themen
- innere
und äußere Siedlungsentwicklung,
- Landwirtschaft,
- Infrastruktur,
- Ökologie
/ Grünstruktur,
- Verkehr
/ Straßenraumgestaltung,
- Kultur
sowie zum Thema
- „familienfreundliches
Schröck“
durchgeführt. Begleitend hierzu sind zahlreiche
themenbezogene Gespräche, verschiedene Ortsrundgänge und
Informationsveranstaltungen angeboten worden.
Die Schröcker Bürgerinnen und Bürger haben sich von Beginn
der Dorferneuerung an sehr zahlreich und engagiert am Diskussionsprozess
beteiligt. Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen der beauftragten
Bürogemeinschaft SP Projektentwicklung und Moderation sowie dem Planungsbüro
Kind und Rausch, beide aus Fulda, dem Fachdienst Dorferneuerung des
Landkreises, dem Ortsbeirat sowie der Bevölkerung von Schröck und der Stadt
Marburg, konnte als Ergebnis der Moderationsphase ein fachlich fundiertes und
umfassend abgestimmtes Dorfentwicklungskonzept als Grundlage für die
Dorferneuerung Schröck vorgelegt werden.
Als Abschluss der Moderationsphase wurde im November 2005
ein Koordinierungstermin mit der für die Zuschussvergabe zuständigen
Investitionsbank Hessen (IBH) durchgeführt. Bei diesem Termin ist auf Grundlage
des erarbeiteten Konzeptes der förderfähige Gesamtinvestitionsrahmen für die
gesamte Laufzeit der Dorferneuerung Schröck abgesteckt worden. Ein weiterer
Termin mit der IBH Ende diesen Jahres soll dazu dienen, Projekte, die im
November 2005 in ihrem Inhalt und Größenordnung noch nicht abgeschätzt werden
konnten, noch in den Gesamtinvestitionsrahmen aufzunehmen.
2.
Dorfentwicklungskonzept und Gesamtinvestitionsrahmen
Im Dorfentwicklungskonzept sind neben einem Leitbild für die
zukünftige Entwicklung von Schröck alle kommunalen Projekte aufgeführt, die im
Rahmen der Dorferneuerung mit Hilfe einer Bezuschussung aus dem Landesprogramm
Dorferneuerung durchgeführt werden sollen. Die einzelnen Projekte wurden in der
Moderationsphase diskutiert, in ihrer Größenordnung abgeschätzt und mit der IBH
als zu förderndes Projekt festgelegt.
2.1 Leitbild für die zukünftige
Entwicklung von Schröck:
- Das
Dorfbild, das geprägt ist von landwirtschaftlichen Hofanlagen und
historisch bedeutsamen Fachwerkhäusern, soll auch in Zukunft erhalten
bleiben. Sanierungs- und Umbaumaßnahmen sollen der Erhaltung der
historischen Bausubstanz dienen, Neubaumaßnahmen sollen sich dem Ortsbild
anpassen.
- Schröck
soll als Wohnstandort attraktiv bleiben.
- Die
Sicherung und der Ausbau von Arbeitsplätzen in Schröck ist ein wichtiges
Ziel.
- Die
Verkehrssituation im Ortskern ist derzeit, insbesondere für Fußgänger,
nicht befriedigend. Straßenraumgestaltung und verkehrslenkende Maßnahmen
unter Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer sollen zu einer
Verringerung der Gefahrensituationen im Dorf sowie zu einer Aufwertung des
Ortbildes beitragen.
- Ziel
für die zukünftige Entwicklung ist weiterhin, die vielfältige Kulturarbeit
zu erhalten und auszubauen, und Schröck als familienfreundlichen Ort
weiter zu entwickeln.
2.2 Dorfentwicklungskonzept
2.2.1
Handlungskonzept „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“
Der Ortskern von Schröck ist geprägt durch repräsentative
landwirtschaftliche Hofanlagen. Aufgrund des Wandels in der Landwirtschaft
stehen bereits zahlreiche Hofgebäude leer,
oder sind untergenutzt – Tendenz steigend.
In diesem Projekt sollen beispielhaft Lösungsvorschläge zur
Erhaltung und Umnutzung leer stehender Bausubstanz erarbeitet werden. Ziel ist,
die leer stehende, z.T. historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten und über
neue Nutzungen eine Stärkung und Belebung des alten Ortskernes zu erreichen.
2.2.2 Errichtung einer zentralen
Kulturstätte
Für die zahlreichen
Vereine und Gruppierungen in Schröck stehen verschiedene Räumlichkeiten wie
Bürgerhaus, Sporthalle, Vereinsheime und Gaststätten zur Verfügung. Es besteht
jedoch der Wunsch nach einer größeren, flexibel zu nutzenden Räumlichkeit im
Dorfkern für Dorftheater, Familienfeierlichkeiten, Musikveranstaltungen in
Zusammenhang mit der örtlichen Musikschule und verschiedenen anderen
Aktivitäten, die in den vorhandenen Räumen keinen Platz mehr finden.
Zunächst soll der konkrete Bedarf ermittelt sowie Träger-
und Bewirtschaftungsmodelle erarbeitet werden, ehe eine Konkretisierung des
Projektes weiter entwickelt wird.
2.2.3 Verkehrsberuhigung und
Straßenraumgestaltung im Dorf
Die Straßenquerschnitte im Ortskern, insbesondere im Bereich
der Kirche, sind sehr gering. Aufgrund der beengten Situation bestehen entlang
der Schröcker Straße Gefahrenpunkte für Fußgänger – bei der Begegnung von
größeren Fahrzeugen, wie Bussen oder landwirtschaftlichen Fahrzeugen, müssen
z.T. die Gehwegflächen überfahren werden. Besonders für Schulkinder ist auch
die Überquerung der Straße Zum Elisabethbrunnen / Reutergasse (Schulweg) zu den
Hauptverkehrszeiten mit Gefahren verbunden.
Verkehrssichernde Maßnahmen und eine geänderte
Straßenraumgestaltung im Rahmen der Dorferneuerung sollen hier Abhilfe
schaffen. Zurzeit wird eine Gesamtkonzeption zur Verkehrssicherung und
Straßenraumgestaltung erarbeitet, die die Grundlage für punktuelle
Neugestaltungen der öffentlichen Flächen darstellen soll.
2.2.4 Anlage eines Spiel- und
Bolzplatzes für Kinder und Jugendliche
Der derzeitige Bolzplatz mit Halfpipe wurde als
Übergangslösung auf einer angepachteten Fläche im Auenbereich des Marienbaches
angelegt. Die Spielmöglichkeit wird gut angenommen und es besteht der Wunsch,
eine dauerhafte Lösung zu etablieren.
Im Zuge der Dorferneuerung soll die Standortfrage geklärt
und ggf. ein neuer Platz angelegt werden.
2.2.5 Grün im Dorf und Aufwertung
der Bildstöcke
Prägende Elemente im Ort sind neben der Bebauung
Obstbaumgärten, großkronige Bäume und hofnahe Wiesen. Auch die in Schröck
vorhandenen Bildstöcke, die immer in einen Grünbereich eingebettet sind, prägen
das Bild und auch das kirchliche Leben in Schröck. Im Ortskern, insbesondere im
öffentlichen Verkehrsraum im Bereich Kirche / Bürgerhaus, aber auch z.T. an den
neu geschaffenen Ortsrändern, sind deutliche „Gründefizite“
vorhanden.
Ziel der Dorferneuerung ist es, die vorhandenen Grünflächen
zu erhalten, wo Bedarf besteht auch neu zu gestalten und Neuanpflanzungen
vorzunehmen. Die Begrünungs- und Pflegemaßnahmen sollen unter Mithilfe der
Schröcker Bürgerinnen und Bürger (BUND-Gruppe, Landwirtschaft...) geplant und
durchgeführt werden, um die Pflege und Weiterentwicklung der Grünflächen
sicherzustellen und die Stadt in diesem Bereich von Folgekosten zu entlasten.
2.2.6 Elisabethbrunnen und
Kreuzkapelle
Nordwestlich von Schröck befindet sich der unter
Denkmalschutz stehende Elisabethbrunnen und die Ruine der Kreuzkapelle. Der
Elisabethbrunnen ist von überregionaler Bedeutung (Elisabethpfad). Die gesamte
Anlage ist sanierungs- und gestaltungsbedürftig.
Im Rahmen der Dorferneuerung soll versucht werden, gemeinsam
mit dem für die Unterhaltung zuständigen Landesamt für Denkmalpflege, Verwaltung
„Schlösser und Gärten“ des Landes Hessen, eine Aufwertung des
gesamten Areals zu erreichen.
2.2.7 Öffentlichkeitsarbeit
Die Bevölkerung von Schröck soll über alle
Dorferneuerungsmaßnahmen durch Dorfzeitung, Flugblätter, Aushang oder
Veranstaltungskalender umfassend informiert werden.
Weiterhin ist eine Öffentlichkeitsarbeit oder ein
Erfahrungsaustausch über Schröck hinaus bei verschiedenen Projekten sinnvoll
und wichtig.
Eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit trägt zur Akzeptanz,
zum Ideenaustausch und Weiterentwicklung der anvisierten
Dorferneuerungsprojekte bei und ist deshalb für das Gelingen der Dorferneuerung
von großer Bedeutung.
2.2.8 Beratung privater Bauherren
Als Service der Dorferneuerung wird interessierten
Eigentümern im Fördergebiet eine kostenlose Beratung angeboten. Das beauftragte
Planungsbüro berät in den Punkten Erhaltung, Gestaltung und
Umnutzungsmöglichkeiten alter Bausubstanz sowie über Fördermöglichkeiten im
Rahmen der Dorferneuerung.
2.3 Gesamtinvestitionsrahmen
Im förderfähigen Gesamtinvestitionsrahmen sind die mit der
IBH abgestimmten Projekte mit den voraussichtlichen Investitionskosten
aufgelistet. Die Projekte sind nach ihren veranschlagten Gesamtkosten, dem
förderfähigen Investitionsvolumen, möglicher anderer Finanzierungsträger und
nach dem anvisierten Durchführungszeitraum aufgeschlüsselt.
Für die Projekte „Zentrale Kulturstätte“ und
„Verkehrssicherung / Straßenraumgestaltung“ wurden noch keine
Investitionskosten in den Gesamtinvestitionsrahmen aufgenommen, da zum
Zeitpunkt des Abstimmungstermins mit der IBH die beiden genannten Projekte noch
nicht in ihren Größenordnungen abgeschätzt werden konnten.
Zur Aufnahme der beiden noch fehlenden Punkte wird im Herbst
2006 ein weiterer Koordinierungstermin mit der IBH stattfinden, um den
Förderkatalog fertig zu stellen.
Das vorläufige mit der IBH abgestimmte förderfähige
Investitionsvolumen beträgt für die Laufzeit der Dorferneuerung 350.000,00
€. Das Investitionsvolumen für die Projekte „Kulturstätte“
und „Verkehrssicherung/Straßenraumgestaltung“ werden nach erneuter
Abstimmung mit der IBH noch in dem Gesamtinvestitionsrahmen aufgenommen.
Die Förderquote für das Dorferneuerungsprogramm richtet sich
nach der Finanzkraft einzelner Kommunen und wird jährlich neu festgelegt. Für
Marburg beträgt die Förderquote die letzten Jahre 70 %! (förderfähiger
Gesamtinvestitionsrahmen, s. Anhang).
3. Projekte in 2006
In diesem Jahr werden drei größere Projekte im Rahmen der
Dorferneuerung durchgeführt. Dafür stehen im Haushalt 2006 insgesamt
60.000,-€ zur Verfügung.
3.1 Standortsuche und Konzeptentwicklung für die Errichtung einer
Kultur- stätte
Die Planungsaufgabe ist in zwei Teile gegliedert.
Teil 1 beinhaltet die Vorüberlegungen zur Machbarkeit des
Projektes sowie die Suche nach einem geeigneten Standort.
Teil 2 beinhaltet die konkrete Ausarbeitung eines
baulich-räumlichen Konzeptes mit Kostenschätzung und Erarbeitung eines
Trägerschaftsmodells.
In 2006 wird die Konzeptentwicklung für die Errichtung einer
Kulturstätte, also Teil 1 des Projektes, erarbeitet.
Dies beinhaltet:
- Die
Auswahl und Überprüfung möglicher in Frage kommender Gebäude auf
Bauzustand, Erschließungsmöglichkeiten, Größe und anderer
Rahmenbedingungen,
- Beschreibung
des Bauaufwandes,
- Konkretisierung
der Nutzungsanforderungen,
- Überprüfung
der Nutzung mit bestehenden öffentlichen Einrichtungen,
- Aufzeigen
von Bewirtschaftungsformen, Trägerschaft und Nutzungsorganisation.
Das beauftragte Planungsbüro Kind und Rausch aus Fulda hat
bereits erste Ausarbeitungen zu diesem Projekt vorgelegt. Die
Konzeptentwicklung für eine Kulturstätte mit den o.g. Aussagen soll noch in
diesem Jahr fertig gestellt werden.
3.2 Verkehrsberuhigung und
Straßenraumgestaltung
In diesem Jahr wird eine Gesamtkonzeption zur
Straßenraumgestaltung und Verkehrsberuhigung im Ort erarbeitet.
Basierend auf Bestandaufnahmen zur Straßen- und
Verkehrssituation in Schröck werden Alternativkonzepte entwickelt und
punktuelle Maßnahmen zu Verkehrslenkung und Gestaltung mit Kostenabschätzung
vorgeschlagen, die im Rahmen der Dorferneuerung umgesetzt werden können.
Die verschiedenen Vorschläge werden im Arbeitskreis
Dorferneuerung mit den betroffenen Verkehrsteilnehmern und mit den Fachämtern
abgestimmt.
3.3 Innenentwicklung vor
Außenentwicklung
Das Projekt Innenentwicklung ist für die Stadt Marburg ein
Schlüsselprojekt der Dorferneuerung.
Mit dem Ansatz, dass das Projekt den Ortskern mit seinen
leerstehenden Gebäuden als bauliche Erweiterung des Ortes und damit als
Alternative zur Ausweisung von Baugebieten am Ortsrand ins Bewusstsein holt,
kann das Projekt durchaus als Ideengeber für andere Stadtteile mit ähnlichen
Leerstandsproblemen dienen.
Im folgenden Punkt soll daher dieses Projekt ausführlicher
dargestellt werden.
4. Projekt Innenentwicklung vor Außenentwicklung
4.1 Projektanlass:
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft und die durch den
demographischen Wandel verbunden Veränderungen haben auch den Ortskern von
Schröck verändert.
Der Ortskern hat seine Funktion als landwirtschaftliches
Produktionszentrum verloren. Folge davon ist der vermehrte Leerstand ehemals
landwirtschaftlich genutzter Gebäude. Eine Erhaltung der Gebäude ist
langfristig, wenn keine neue Nutzungen gefunden werden, nicht sichergestellt.
Damit verbunden sind gravierende Veränderungen des historisch gewachsenen
Ortsbildes zu erwarten.
Gleichzeitig wurden die vergangenen Jahre neue Baugebiete im
Ortsrandbereich ausgewiesen mit der Folge, dass junge Familien aus dem Ortskern
sich eher im Neubaugebiet ansiedeln, als Neubau- oder Umbaumaßnahmen im
Ortskern durchführen. Die Wohnraumnachfrage im Ort sinkt!
Die Nachfrage nach Bauland hat bedingt durch die
stagnierenden Bevölkerungszahlen insgesamt nachgelassen. D.h., dass sowohl noch
freie Grundstücke im Ortskern, als auch Baulücken in den neueren Baugebieten
nicht mehr zeitnah bebaut werden.
Fazit ist, dass sich die Zahl der Gebäudeleerstände im Ort
in absehbarer Zeit erhöhen wird – bei gleichzeitig vorhandenen
Baulandreserven im Ort.
4.2 Zielsetzung
Zielsetzung des Projektes ist die Erarbeitung von
Handlungsempfehlungen für einen zukunftsorientierten Umgang mit dem vorhandenen
Gebäudeleerstand und den vorhandenen Baulandreserven.
Es soll erreicht werden, dass der Gebäudeleerstand in
Schröck als Chance für eine Weiterentwicklung gesehen wird. Bauen im Bestand
hat im Gegensatz zum Bauen „auf der grünen Wiese“ die Vorteile,
dass keine weitere Flächeninanspruchnahme und Bodenversieglung stattfindet und
dass in der Regel keine zusätzlichen Erschließungskosten zu tragen sind.
Über die Planungswerkstatt soll über neue Nutzungsideen und
Umbauvorschläge das Interesse für eine Wiederbelebung des Ortskernes geweckt
werden.
Zielsetzung ist weiterhin, bei einer Weiter- oder Neunutzung
von ehemals landwirtschaftlichen Gebäuden nicht lediglich auf Schröck
zurückzugreifen, sondern zu versuchen, über ein Gebäude- und Flächenmanagement
auch von außerhalb Interessenten zu gewinnen.
4.3 Projektdurchführung
Das Projekt wird in 3 Phasen durchgeführt.
Phase 1:
Vorbereitung des Projektes und Formulierung der
Aufgabenstellung / Zieldefinition sowie erste Bestandsaufnahmen im Ort. Diese
Phase bildet die Grundlage des weiteren Projektes und wurde als Voraussetzung
der jetzigen Projektarbeit bereits im Frühjahr 2006 abgeschlossen.
Phase 2:
Die 2. Phase beinhaltet die eigentliche Projektdurchführung.
Derzeit wird auf der Grundlage einer detaillierten Erfassung der
Gebäudeleerstände und Baulücken eine Planungswerkstatt vorbereitet, die im
Herbst diesen Jahres stattfinden soll. Dafür wurde eine Befragung unter den
Eigentümern von leerstehender und untergenutzter Gebäude durchgeführt. Zum
einen wurde der Bauzustand der Gebäude abgeschätzt, zum anderen die
Bereitschaft der Eigentümer zur Teilnahme an einer Planungswerkstatt abgefragt.
Mitte und Ende Oktober 2006 soll an zwei Wochenenden in
Schröck die Planungswerkstatt durchgeführt werden. Architekten sollen im Rahmen
dieser Werkstatt gemeinsam mit den interessierten Eigentümern auf Grundlage der
bisherigen Untersuchungsergebnisse Umbau- und Umnutzungsvorschläge erarbeiten,
die auch eine Aussage zu der Kostengröße enthalten. Insgesamt sollen in Schröck
8 Objekte für die Erarbeitung von individuellen Planungskonzeptionen ausgewählt
werden.
Vorgesehen ist eine Präsentation der Ergebnisse, da die
Beispiele sicher auch für andere Stadtteile und andere Gemeinden und Städte mit
vergleichbaren Problemen von Interesse sind.
Phase 3:
Als Projektabschluss muss eine Auswertung, Aufarbeitung und
Dokumentation der Ergebnisse aus der Planungswerkstatt erarbeitet werden.
Aufbauend darauf soll zur Weiterentwicklung und
Konkretisierung des Projektes „Innenentwicklung vor
Außenentwicklung“ ein professionelles Gebäudemanagement aufgebaut werden.
In Zusammenarbeit mit den interessierten Eigentümern sollen Gebäude- und auch
Grundstückexposés erstellt werden, in die die Ergebnisse und Vorschläge der
Planungswerkstatt einfliesen.
Über Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Präsentation sollen
die Ergebnisse des Projektes verbreitet werden, mit dem Ziel, über die
erarbeiteten Vorschläge und die Präsentation mögliche Interessenten für eine
Innenentwicklung in Schröck anzusprechen und das Interesse für eine
Bauentwicklung nach innen zu wecken.
5. Ausblick
In den 9 Jahren Dorferneuerung sollen möglichst alle im
Gesamtinvestitionsrahmen aufgeführten Projekte durchgeführt werden. Das
Dorfentwicklungskonzept mit dem Gesamtinvestitionsrahmen wird allerdings nicht
als starrer Plan gesehen, sondern als Rahmen für die in der Dorfentwicklung
anzugehenden Projekte. Die einzelnen Schritte werden im Arbeitskreis
Dorferneuerung besprochen und gemeinsam abgestimmt.
Für 2007 sind der Abschluss des Projektes
„Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ sowie Vorbereitungen und
Konkretisierung der Projekte Kulturstätte, Straßenraumgestaltung, Ortsbegrünung
und eine Weiterführung der Beratungsleistung für private Bauherren /-frauen
vorgesehen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Haushaltsanmeldung für
2007 hingewiesen. Die beantragten Haushaltsmittel sind zur kontinuierlichen
Fortführung der Dorferneuerung notwendig.
In den folgenden Jahren sollen in erster Linie die
umfangreichen und öffentlich wirksamen Projekte Kulturstätte und Gestaltung der
Ortsmitte (Verkehrskonzept, Grünkonzept) weitergeführt werden.
In enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis vor Ort, der
Dorferneuerungsbehörde und dem beauftragten Planungsbüro sollen kontinuierlich
die im Dorfentwicklungskonzept aufgeführten Projekte entwickelt und umgesetzt
werden.
Die finanziellen Auswirkungen der Dorferneuerung
Schröck sind den Ausführungen zum Gesamtinvestitionsrahmen (Pkt. 2 und Anhang)
zu entnehmen.
Dr. Franz Kahle
Bürgermeister
Anlagen
FD 61 |
Fbl 6 |
|
|
|
|
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
- Aufgabe bearbeiten
- NA
- TOP
- Keine Zusammenstellung
- Dokument erstellen
- Alle Workflowbeteiligten benachrichtigen
- Dokument auswählen