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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0941/2006

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

1.    Das Projekt „Ökologischer Winterdienst“ im Stadtgebiet Marburg wird fortgesetzt und die streusalzfreie Zone, bisher nur das Südviertel umfassend, auf das Biegenviertel ausgeweitet (siehe anhängende Karte).

2.     Grundsätzlich wird im übrigen Stadtgebiet und in allen Stadtteilen nur noch Feuchtsalz oder nur noch die Mischung 3:1 (3 Teile Splitt, 1 Teil Streusalz) im Streudienst eingesetzt und prinzipiell kein reines Streusalz mehr.

3.    Die Entwicklung der Bodenbelastungen wird weiter im Rahmen eines Wasser- und Bodenmonitorings erfasst. Die Kosten werden auf maximal 7000 € für das Haushaltsjahr 2007 begrenzt.

 

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Sachverhalt

Begründung:

 

Die Begleitung des Pilotprojektes in der Wintersaison 2005/2006 durch den Fachdienst Stadtgrün, Umwelt und Natur und den DBM ergab eine überwiegend positive Resonanz. Gerade der letzte Winter zeichnete sich durch die lange Dauer der Frost- und Schneeperiode aus, so dass es möglich war, einen Nachweis darüber zu führen, dass auch mit minimalem Salzeinsatz Verkehrssicherheit und - fluss für alle Verkehrsarten im Winter garantieren werden können.

Der Umweltausschuss und die Stadtverordnetenversammlung haben die Ergebnisse im November 2006 zur Kenntnis genommen.

Die Fachdienste Gefahrenabwehr und Straßenverkehrsbehörde sowie die Polizeidirektion Marburg haben in der Wintersaison 2005/2006 keine glatteisbedingten Unfälle aufgenommen oder eine Veränderung der Unfallzahlen feststellen können. Beim Fachdienst Gefahrenabwehr wurden vereinzelte Beschwerden von Marktbesucherinnen / Marktbesuchern wegen glatter Stellen auf dem Wochenmarkt  entgegengenommen. Der Dienstleistungsbetrieb wird hier verstärkt darauf achten und gegebenenfalls dort verstärkt abstumpfende Mittel einsetzen.

Die das Projekt begleitend durchgeführten Boden- und Wasseruntersuchungen ergaben, dass die Salz- bzw. Chloridkonzentration im Boden im Südviertel und im Lahnwasser nach der Wintersaison nicht so hoch lag wie im April bzw. Mai des Jahres 2005 zuvor. So wurden in der Frankfurter Straße im Mai 2005 noch im Oberboden (0 - 0, 3 m unter Geländeoberkante, nach der Wintersaison) 258 mg/kg gemessen und im April 2006 in derselben Tiefenstufe 93 mg/kg. Dort, wo weiter - wenn auch reduziert mit Feuchtsalz - gestreut wurde wie zum Beispiel in der Universitätsstraße ist demgegenüber der Chloridgehalt fast unverändert geblieben: Im Mai 2005 109 mg/kg und im April 2006 145 mg/kg im Oberbodenbereich. Entsprechend zeigen auch dieses Jahr wieder viele Straßenbäume die typischen Streusalzschäden („Blattrandnekrosen“).

Der ökologische Winterdienst sollte und muss daher konsequent im Bereich der Stadt, den städtischen Liegenschaften und der städtischen Beteiligungen - SWM, GeWoBau, Stiftung St. Jakob etc. - weiter geführt werden.

Als weiteres Argument für den salzarmen Winterdienst ist die Problematik des mit Chlorid belasteten Bodens aus der Baumaßnahme „Umgestaltung der Ketzerbach und des Marbacher Wegs“ zu nennen. Die Chloridbelastung kann hier auf den jahrzehntelangen Streusalzeinsatz zurückgeführt werden. Es ist davon auszugehen, dass bereits große Bereiche des Stadtgebiets „versalzen“ sind und daher vor jeder Baumaßnahme eigentlich eine Abfalleinstufung des Erdaushubs erfolgen müsste. Um langfristig solche Belastungen im Stadtgebiet zu vermindern bzw. zu vermeiden, ist eine Streusalzreduktion dringend geboten.

Ansonsten ist bei Straßenaufbrüchen zukünftig davon auszugehen, dass die dort anfallenden Böden eine Chloridbelastung aufweisen und nicht mehr frei verwertbar sein werden und nur mit zusätzlichen Kosten (zusätzlicher Transport und Zwischenlagerung) einer Verwertung zugeführt werden können.

Unter Ausweitung des Pilotprojektes „Salzfreies Südviertel“ wird der streusalzfreie Bereich in Richtung auf das Biegenviertel ausgedehnt. Alle Straßen, Geh- und Radwege zwischen der Lahn auf der östlichen Seite und der Universitätsstraße, der Biegenstraße, der Deutschhausstraße und der Bunsenstraße als westliche Begrenzung werden ab der Wintersaison 2006/2007 durch den DBM geräumt und nur noch mit Splitt abgestumpft.

Der Einsatz der Mischung Splitt mit Salz betrifft prinzipiell alle städtischen Liegenschaften - Grundstücke, Schulen, Verwaltungsgebäude, Bürgerhäuser, Kindergärten und Kindertagesstätten sowie alle städtischen Unternehmen und Beteiligungen. Auf diese wird eingewirkt, ebenfalls kein reines Streusalz mehr einzusetzen.

 

 

Dr. Franz Kahle                                                               Dr. Kerstin Weinbach

Bürgermeister                                                                         Stadträtin

 

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Finanz. Auswirkung

 

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