Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

Der Magistrat der Stadt Marburg wird gebeten in Absprache mit der Universität und gegebenenfalls der Landesregierung zu prüfen, ob die musealer Einrichtungen der Philipps-Universität Marburg zu einem Kulturzentrum Nordstadt  in frei gewordenen Kliniksgebäuden zusammengefasst werden können.

Begründung:

Die freien und frei werdenden Gebäude der ehemaligen Universitätskliniken in der Marburger Nordstadt erfordern ein neues Nutzungskonzept, das den Bedürfnissen der Stadtplanung, der Geschäftsleute, den Plänen der Universität und den Anwohnern gerecht wird. Außerdem muss es zeitnah umgesetzt werden können, um einer drohenden Verödung dieses Stadtteils entgegenzuwirken. Die Marburger Bürgerliste (MBL) schlägt vor, in den Kliniksgebäuden rund um den Firmaneiplatz die umfangreichen Sammlungen musealer Gegenstände der Philipps-Universität Marburg unterzubringen, die bisher auf das gesamte Stadtgebiet verteilt sind.

Im Einzelnen sind dies:

Museum für Bildende Kunst (Biegenstraße), Museum für Kulturgeschichte (Landgrafenschloss), Mineralogisches Museum (Firmaneiplatz), Religionskundliche Sammlung (Landgraf-Philipp-Straße), Museum Anatomicum (Robert-Koch-Straße)

Völkerkundliche Sammlung (Kugelgasse), Emil-von-Behring-Sammlung (Bahnhofstraße)

Sammlung der Vor- und Frühgeschichte (Biegenstraße), Abgusssammlung (Biegenstraße)

Eine weitere Attraktion könnte das jetzt noch in der Chemie auf den Lahnbergen untergebrachte Chemikum sein, das großes Interesse bei Schulen und zunehmend auch in der Öffentlichkeit findet. Außerdem kann man daran denken, in dem Zusammenhang auch dem Spielearchiv in diesem Bereich geeignete Räume anzubieten, um einen weiteren Anziehungspunkt zu schaffen.

Die räumliche Zusammenfassung ergäbe einen kulturellen Schwerpunkt in der Nordstadt, der im Zusammenhang mit der Elisabeth Kirche, den Busparkmöglichkeiten am Pilgrimstein oder auf dem Firmaneiplatz außerordentlich positiv für das Image der Stadt genutzt werden kann. Es würde zusätzliches Publikum nach Marburg und in die Nordstadt bringen. ohne anderen Orts in Marburg Publikum abzuziehen.

Ein solches Projekt kann nur von allen Beteiligten gemeinsam in Angriff genommen werden, d.h. außer Stadt und Universität müssten das Land und vielleicht auch Sponsoren eingebunden werden. Man muss es als Ergänzung zu einem eventuellen Campus sehen. Beide würden eine ideale Einheit ergeben. Ein zeitnaher,  schrittweiser Beginn der Umsetzung erscheint vorstellbar.

Dr. Hermann Uchtmann