Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird aufgefordert, bei Neubau oder Auswechslung von Anlagen zur Wärmeversorgung in städtischen Gebäuden in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Marburg GmbH zur zusätzlichen Stromerzeugung grundsätzlich den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW -Technik), möglichst unter Verwendung nachwachsender Rohstoffe, zu realisieren.

Begründung:

Die getrennte Erzeugung von Strom- und Wärme aus fossilen Energieträgern führt wegen der Rohstoffvernichtung, den hohen Schadstoffemissionen, die u.a. den zu beobachtenden Klimawandel auslösen, und der Energieverschwendung wegen des geringen Wirkungsgrades bei der Stromproduktion zu einer immer größer werdenden Belastung für Mensch und Umwelt. Die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zeichnet sich dagegen durch hohe Energieeffizienz( bis zu 90% Gewinn von Nutzenergie) und damit deutlich geringeren Schadstoffausstoß, selbst bei Einsatz von Erdgas, aus. Die optimale Lösung stellt die Verwendung nachwachsender Rohstoffe wie Holz oder Biogas in solchen Heizkraftwerken dar, die völlig CO² -neutral erfolgt.

Mit dem Ausbau regenerativer Energien wie Photovoltaik, Windenergie, der Wiederinbetriebnahme des Heizkraftwerks Ortenberg und der Einrichtung der Holzhackschnitzelheizungsanlage im Schulzentrum Leopold-Lucas-Straße hat die Stadt Marburg in letzter Zeit erneut wichtige Projekte einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Energienutzung realisiert. Mit dem grundsätzlichen Einsatz der KWK bei der Energieerzeugung in öffentlichen Gebäuden können wir ein weiteres wichtiges Signal einer zukunftsorientierten, an Mensch und Umwelt orientierten lokalen Energiepolitik setzen.

gez. Dr. Ralf Musket                                     gez. Petra Baumann

gez. Gerald Weidemann                            gez. Dr. Elke Therre-Staal