Seiteninhalt
Ratsinformation
Antrag der Fraktion Marburger Linke - VO/0522/2008
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der Fraktion Marburger Linke betr. Aufstockung der SGB II - Regelleistungen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag der Fraktion Marburger Linke
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Norbert Wagner
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Magistrat
|
Kenntnisnahme
|
|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Soziales, Jugend und Gleichstellung
|
Vorberatung
|
|
|
20.08.2008
| |||
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
29.08.2008
|
Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Die Regelleistungen nach SGB II
von 351 Euro werden von der
Stadt Marburg auf 420 Euro aufgestockt.
- Die Regelsätze für Kinder (211
Euro für Kinder unter 14 und 281 Euro für Kinder ab 14 Jahren) werden von
der Stadt Marburg auf 300
bzw. 350 Euro - abhängig vom
Alter - ergänzt.
- Die jeweiligen Aufstockungen
werden als freiwillige soziale Leistungen der Stadt Marburg gewährt.
- Der Nachtragshaushalt der Stadt
MR ist entsprechend anzupassen.
Sachverhalt
Begründung:
Die von
der Schröder/Fischer-Regierung auf den Weg gebrachte Agenda-10-Politik hat die
sich immer weiter öffnende Schere zwischen einer sich verfestigenden Armut
Vieler auf der einen und dem drastisch anwachsenden Reichtum Weniger auf der
anderen Seite verschärft. Dies kann nicht länger tatenlos hingenommen werden.
Die lang
anhaltende Massenerwerbslosigkeit, die verringerten Bildungschancen großer
Teile der Bevölkerung, die verbreitete Kinder- und wieder steigende Altersarmut
drohen die Spaltung unserer Gesellschaft dramatisch zu vertiefen. Es ist
inzwischen bittere Realität in vielen Familien, dass Armut und Chancenlosigkeit
über Generationen „vererbt“ werden.
Vor allem
die wachsende Kinderarmut ist ein Skandal. 2,2 Millionen Kinder leben in
Deutschland in Armut, jedes sechste Kind ist betroffen. Kinderarmut ist dort am
größten, wo die Eltern Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden,
besonders bei Alleinerziehenden, bei Familien mit mehreren Kindern und bei
Familien mit Migrationshintergrund.
Die Hartz
IV-Regelleistungen für kleine Kinder erhöhen deren Risiken, auch im
Erwachsenenalter arm zu sein: Mit 2,50 Euro am Tag kann kein Kind gesund
ernährt werden, sie haben nur geringe Chance die Bildung zu genießen, wie
andere Kinder, weil für Nachhilfe, musische Bildung, sportliche Betätigung u.
a. keine Anteile in den Regelleistungen vorgesehen sind. Im Bildungswesen wird
also die soziale Schieflage reproduziert. Kinder, die unter diesen Bedingungen
aufwachsen, haben es schwer, Selbstbewusstsein zu entwickeln und hoffnungsvoll
in die Zukunft zu blicken.
Mit der
Erhöhung der Regelleistung auf 420 € bzw. 300 bis 350 € entsprechend den
Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes wird ein erster Schritt
gemacht, die Teilhabechancen der SGB II-Leistungsbezieher und vor allem die
Zukunftschancen der Kinder zu verbessern. Angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen
müssen die Regelleistung in Zukunft aber regelmäßig überprüft und
gegebenenfalls in der Höhe angepasst werden.
Pit Metz, Birgit
Schäfer, Eva Gottschaldt, Georg Fülberth, Halise
Adsan
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
- Aufgabe bearbeiten
- NA
- TOP
- Keine Zusammenstellung
- Dokument erstellen
- Alle Workflowbeteiligten benachrichtigen
- Dokument auswählen