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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Kleine Anfrage - VO/0124/2009

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Wie beurteilt der Magistrat die Tatsache, dass in der von ihm geförderten Reihe „Grimm & Co. - Marburg im Literaturland Hessen 2009“ auch die Schriftstellerin Ina Seidel gewürdigt wird, die im Oktober 1933 - nach den Bücherverbrennungen - die Übernahme der Macht durch Adolf Hitler mit ihrer Unterschrift zu einem Treuegelöbnis begrüßte und im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon als „eine Wegbereiterin der völkisch-ideologischen Anschauung des Nationalsozialismus“ bezeichnet wird?

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Sachverhalt

In der Programmbroschüre „Grimm & Co. - Marburg im Literaturland Hessen“ wurde auf Seite 33 als ein Programmpunkt die Veranstaltung am 14. Juni „Drei Städte meiner Jugend“ und „Geliebtes Marburg“ - Erinnerung an Ina Seidel - Lesung mit Anna Rheinsberg und Marita Metz-Becker aus den Werken von Ina Seidel und Lisa de Boor aufgenommen.

 

Diese Lesung des „Haus der Romantik“, unterstützt vom Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg,  thematisiert die Marburg-Erlebnisse von Ina Seidel (1895-97, Renthof 37). Ina Seidel wurde bislang unwidersprochen auch in kritischen Stadtführern wie dem Marbuch als  eine der wenigen Literaten/innen von Rang aufgeführt, die in Marburg lebten.

 

Wie sich für die Organisatorinnen und den Fachdienst Kultur bedauerlicherweise erst jetzt u. a. durch diese Kleine Anfrage herausstellte, hat Ina Seidel (1885-1974) tatsächlich Adolf Hitler und den Nationalsozialismus sehr befürwortet.

 

Laut Internet-Enzyklopädie Wikipedia beteiligte sie sich am Führerkult um Adolf Hitler <http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler> mit ihrem Gedicht Lichtdom, das in den Zeilen gipfelt: „Hier stehn wir alle einig um den Einen, und dieser Eine ist des Volkes Herz“. 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs <http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Weltkrieg>, wurde Seidel laut Wikipedia von Hitler persönlich auf der Gottbegnadetenliste <http://de.wikipedia.org/wiki/Gottbegnadetenliste> (Sonderliste) unter den sechs wichtigsten zeitgenössischen deutschen Schriftstellern genannt.

 

Nach 1945 wurde Ina Seidel vielfältig geehrt, u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz 1954, der Mitgliedschaft in der Akademie der Künste in Berlin/West (1955), dem Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (1958) und der Ehrenbürgerwürde der Stadt Starnberg (1970).

 

Es wird in nächster Zeit vom Fachdienst Kultur mit den Organisatorinnen der Veranstaltung diskutiert werden müssen, wie diese höchst problematische Rolle von Ina Seidel angemessen dargestellt werden kann.

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