Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg ist besorgt über das Programm des „6. Internationalen Kongresses für Psychotherapie und Seelsorge“vom 20. bis 24. Mai 2009, da für diesen Kongress Referenten eingeladen wurden, die Homosexualität als Folge einer therapiebedürftigen Krankheit ansehen. Sie fordert die Veranstalter auf, auf den entsprechenden Podien Vertreter der Homosexuellenbewegung zu Wort kommen zu lassen, die für das Bürgerrecht auf eine offen und selbstbewusst gelebte Homosexualität eintreten. Sie erklärt, dass in Marburg keinerlei Diskriminierung von Schwulen und Lesben als krank oder gar Kinder gefährdend hingenommen wird.

Begründung

Eine Stellungnahme der Stadtverordnetenversammlung erscheint angemessen, da in einer Universitätsstadt, deren Gesicht auch von wissenschaftlichen Kongressen geprägt wird, in der Frage der Diskriminierung von Minderheiten, die in der Vergangenheit lange verfolgt wurden, keine völlig Trennung von kommunal- und allgemeinpolitischen Angelegenheiten möglich ist.

Halise Adsan

Georg Fülberth

Astrid Kolter

Birgit Schäfer

Michael Weber