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Ratsinformation
Antrag der Fraktion Marburger Linke - VO/0375/2009
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der Fraktion Marburger Linke betr. Denkmalschutz für Universitätsgebäude auf den Lahnbergen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag der Fraktion Marburger Linke
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Melanie Drusel
- Beteiligt:
- Dezernat I - Oberbürgermeister; Dezernat II - Bürgermeisterin; 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz; 60 - Bauverwaltung und Vermessung
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
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Vorberatung
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18.06.2009
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17.09.2009
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22.10.2009
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19.11.2009
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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26.06.2009
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25.09.2009
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30.10.2009
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27.11.2009
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Erledigt
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Magistrat
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Kenntnisnahme
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der
Magistrat wird aufgefordert, gemäß § 10 (1) des Gesetzes zum Schutze der
Kulturdenkmäler (Hess. Denkmalschutzgesetz) für einen Teil der
Universitätsbauten, die im „Marburger Bausystem“ auf den Lahnbergen errichtet
wurden, den Eintrag in das Denkmalbuch (Denkmaltopographie II) als Gesamtanlage
(Ensembleschutz nach § 2(2) HDSCHG) zu beantragen.
Das
Hörsaalgebäude für die Chemischen Institute soll als Solitärgebäude den Status
Kulturdenkmal nach § 2 (1) HDSchG erhalten.
Sachverhalt
Begründung:
Die
Institutsgebäude auf den Lahnbergen wurden im „Marburger Bausystem“ für die
Universität zwischen 1965 und 1976 errichtet. Der Planungsauftrag des Landes
Hessen lautete: In möglichst kurzer Zeit möglichst viele Arbeits- und
Studienplätze zu schaffen. Zu berücksichtigen war, dass die Institutsbauten eine
hohe Flexibilität und Anpassungsmöglichkeit für nachträgliche Änderungen und
Ausbauwünsche erfüllen.
Der
Umfang der baulichen Aufgabe von ca. 2,5 Mio. Kubikmeter umbauten Raum setzte
eine voll genormte Bauweise voraus, wobei trotz der gewaltigen Baumassen und
der baulichen Verdichtung der Maßstab der Gebäude und Freiflächen menschengemäß
bleiben sollte. (Siehe Karlheinz Schade/Joachim Hardt und Werner Fritsche:
Universitätsbauten in Marburg 1945-1980. Schriften der Universitätsbibliothek
Marburg Nr. 116. Marburg 2003)
In
Fachkreisen hat dieses Bausystem hohe Anerkennung erhalten und auch
international große Beachtung gefunden.
Gemäß
§ 2 Hess. Denkmalschutzgesetz sind „Sachen, Sachgesamtheiten oder Sachteile, an
deren Erhaltung aus künstlerischen, wissenschaftlichen, technischen,
geschichtlichen oder städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse
besteht, schutzwürdige Kulturdenkmäler.“
Als
Zeitzeugen für ein modernes flexibles Bausystem erfüllen diese Gebäude die
Bedingung der Schutzwürdigkeit.
Das
Hörsaalgebäude für die Chemischen Institute stellt als monolithischer Baukörper
einen gelungenen Kontrast zur feingliedrigen Architektur der Systembauten dar
und ist als Einzeldenkmal schützenswert.
Denkmalschutz
für die genannten Gebäude steht nicht im Gegensatz zur Notwendigkeit ihrer
energetischen Erneuerung und zu ihrer Integration in den Campus-Neubau auf den
Lahnbergen.
Halise
Adsan
Georg
Fülberth
Astrid
Kolter
Birgit
Schäfer
Michael
Weber