Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

Die stadteigene Liegenschaft Sudetenstraße 26 b wird an den Christustreff der Jesus-Gemeinschaft vermietet. Der Christustreff wird ein Begegnungszentrum am Richtsberg für Kinder und Jugendliche betreiben.

Zur Finanzierung soll ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt dem Christustreff ein Zuschuss in Höhe von 13.200,00 € jährlich gewährt werden. Der Magistrat wird gebeten, diesen Zuschuss zum Haushalt anzumelden.

Begründung:

Die Liegenschaft Sudetenstraße 26 b wurde im Rahmen des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt von der Universitätsstadt Marburg erworben. Damit verbunden sind langfristige Verpflichtungen, diese Liegenschaft gemeinnützig zu nutzen. Derzeit ist diese Liegenschaft ungenutzt, der vorherige Mietvertrag wurde aufgelöst.

Ein Verkauf der Liegenschaft konnte nicht realisiert werden. Entsprechende Bewerbungen wurden zurückgezogen.

Daneben gab es zwei Nutzungsanfragen. Zum einen bekundete der Christustreff sein Interesse an der Nutzung, zum anderen der Verein Rechenkraftnet. Das vorgelegte Konzept für die Nutzung als Begegnungszentrum des Christustreffs erfüllte am Besten die Vorgaben, die mit der seinerzeitigen Förderung durch das Programm Soziale Stadt verknüpft waren.

Der Christustreff (www.christus-treff-marburg.de) ist eine ökumenische christliche Gemeinschaft. Gesamtleiter des Christustreff ist Dr. Roland Werner. Der Christustreff ist derzeit als Mieter und Mitnutzer im Netzwerk Richtsberg e. V. tätig und betreibt dort bereits erfolgreich Jugendarbeit.

Um die Überlassung des Hauses hatte sich auch der Verein „Rechenkraftnet e. V.“ (www.rechenkraft.net) beworben. Vorsitzender des Vereins ist der Stadtverordnete Dr. Michael Weber. Der Verein hatte allerdings in seiner Bewerbung dargestellt, dass er neben der mietfreien Überlassung der Immobilie eine Personalfinanzierung brauche.

Die ortsübliche Vergleichsmiete wurde mit 241,10 qm x 5,00 €/qm = 1.205,50 €/Monat berechnet. Da der Christustreff nicht in der Lage ist, diese Mittel aus eigenen Kräften aufzubringen, soll die gemeinnützige Nutzung im Rahmen der Förderung der Jugendarbeit bezuschusst werden. Für den Christustreff verbleibt eine monatliche Zahlung in Höhe von 135,00 €. Ferner hat sich der Christustreff bereit erklärt, die Nebenkosten der Liegenschaft zu tragen.

Der Ortsbeirat Richtsberg und die Bürgerinitiative Soziale Fragen (BSF) sind in die Diskussion über die Vermietung einbezogen worden.

Egon Vaupel                                                        Dr. Franz Kahle                            Dr. Kerstin Weinbach

Oberbürgermeister                                          Bürgermeister                                          Stadträtin

Finanzielle Auswirkungen für die Stadt:

-          Zuschüsse für den Erwerb der Liegenschaft müssen nicht zurückgezahlt werden.

-          Zur Förderung der Jugendarbeit werden jährlich 13.200,00 € als Zuschuss notwendig, die als Verrechnungsmiete im Haushalt abgebildet werden müssen.

Weitere Auswirkungen:

Die Jugendarbeit im Stadtteil Richtsberg wird, auch entsprechend den Beschlüssen der Stadtteilkonferenz im Herbst 2008, gestärkt und den jungen Menschen werden verbesserte Lebensperspektiven geboten.

Mädchen und junge Frauen werden ebenso wie Jungen und junge Männer gefördert.