In letzter Zeit gibt es vermehrt Klagen blinder und anderer behinderter Menschen, dass in den städtischen Bussen die für Behinderte reservierten Sitzplätze nicht freigehalten werden und dass auch von Seiten der Busfahrer wenig unternommen wird, um diese Sitze bei Bedarf frei zu machen. Kann der Magistrat darauf hinwirken, dass diese Problematik bei den Stadtwerken geprüft wird?

Weder dem Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Marburg GmbH, noch der Stadtwerke Marburg Consult GmbH, die sich um das Beschwerdemanagement im ÖPNV der Stadt Marburg kümmert, sind derartige Klagen bisher zur Kenntnis gebracht worden. In Anbetracht des sehr hohen Anteils von Schwerbehinderten an den Fahrgästen, die die Stadtbusse benutzen, wird in der Ausbildung des Fahrpersonals ein Schwerpunkt auf den Umgang mit dieser Kundengruppe gelegt.

Die für Schwerbehinderte vorgesehenen Sitzplätze werden im praktischen Betrieb nicht freigehalten, da nicht auf jeder Fahrt Schwerbehinderte befördert werden. Das Fahrpersonal kann Fahrgästen Sitzplätze zuweisen, wenn der für Schwerbehinderte vorgesehene Platz von anderen Fahrgästen nicht freigegeben wird. In den meisten Fällen ist dies nicht erforderlich, da sich die Fahrgäste untereinander verständigen und ggf. den Platz zugunsten eines behinderten oder auch mobilitätseingeschränkten Fahrgastes räumen.