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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Antrag der Fraktion Marburger Linke - VO/0514/2011

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

1.     Die Stadtverordnetenversammlung kritisiert die Aufstellung eines Kriegerdenkmals in Marburg-Bortshausen und fordert den Magistrat auf, sich mit den, ihm dafür möglichen Mitteln, für den Rückbau einzusetzen.

 

2.     Der Magistrat hat detailliert darzulegen, welche Rolle er und die Stadtverwaltung bei der Aufstellung des Denkmals gespielt haben. Insbesondere ist darzustellen, welche Aufgaben und Kosten in diesem Zusammenhang von der Stadt Marburg übernommen und getragen worden sind.

 

3.     Der Magistrat wird aufgefordert, in Absprache mit den zuständigen Behörden (wie Denkmalschutzbehörden) grundlegend zu prüfen, ob das aufgestellte Gebilde rechtlich nicht doch als Denkmal einzustufen ist und welche Konsequenzen daraus erfolgen.

 

4.     Kooperationen zwischen der Stadt Marburg und der Kameradschaft Marburger Jäger / Fördergemeinschaft für Soldatenverbände im Landkreis Marburg-Biedenkopf e. V.“, wie etwa bei der Marburger Vereinsmesse oder dem Offenen Tag des Denkmals, werden eingestellt.

 

5.     Die Stadt Marburg bekennt sich zu ihrer friedenspolitischen Verantwortung und setzt sich gegen Militarismus und Krieg und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen ein.

 

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Sachverhalt

Begründung:

 

Am Samstag 28. August 2011 wurde im Marburger Stadtteil Bortshausen ein Kriegerdenkmal eingeweiht, welches durch die Kameradschaft Marburger Jäger dort aufgestellt worden ist. Das wuchtige, drei Meter hohe Kriegerdenkmal soll an die gefallenen „Marburger Jäger“ im deutsch-französischen Krieg erinnern und trägt neben einem Panzerkreuz und Lorbeerkranz die Inschrift „Für Gott, König und Vaterland“. 

 

Über die Geschichte und Tradition der „Marburger Jäger“ ist in den vergangenen Jahrzehnten in Marburg kontrovers diskutiert worden. Die Historie der „Marburger Jäger“ ist eng verbunden mit dem deutschen Nationalismus, mit Kolonialismus und Großmachtstreben, wie u.a. die Marburger Geschichtswerkstatt verdienstvoll herausgearbeitet hat. Es ist aus Sicht der Marburger Linken empörend, dass die sich in dieser Tradition stehende Kameradschaft anscheinend einfach so ein Kriegerdenkmal in Bortshausen aufstellen kann.

 

Der Marburger Linken liegen Informationen vor, nach denen die Stadt die Kosten des Transports des Denkmals von der Stadt übernommen hat. Die persönliche Referentin des Oberbürgermeisters hat stattdessen in der Presse behauptet, dass keinerlei Kosten im Zusammenhang mit dem Denkmal übernommen wurden. Zudem hat sich der Vorsitzende der „Kameradschaft Marburger Jäger“ Karl Bingel dahingehend geäußert, dass der Vorschlag für den Standort in Bortshausen vom Oberbürgermeister selbst ins Spiel gebracht worden ist. Der Magistrat und insbesondere der Oberbürgermeister sind nun aufgefordert aufzuklären, welche Rolle die Stadt und ihre Verantwortlichen in dieser Angelegenheit gespielt haben.

 

Die Stadt Marburg kooperiert in einigen Bereichen mit der „Kameradschaft Marburger Jäger“. Diese Kooperationen sollten sofort eingestellt werden, weil diese Kameradschaft in der Vergangenheit deutlich gemacht hat, dass es ihnen nicht um eine Aufarbeitung der problematischen Geschichte dieser Militäreinheit geht, sondern um eine Beschönigung des deutschen Militarismus und seiner Verbrechen.

 

Insgesamt ist der Eindruck entstanden, dass die zuständigen Dezernenten zwar einerseits eine Wiederaufstellung des Denkmals im Bereich der Kernstadt abgelehnt haben, gleichzeitig eine Etablierung des Gebildes im äußeren Stadtteil Bortshausen wenigstens gebilligt, wenn nicht sogar bewusst mit voran getrieben haben. Es ist dringend geboten, dass die Stadtverordnetenversammlung gegen dieses Wiederaufleben von militaristischen Traditionen in Marburg ein deutliches Zeichen setzt.

 

 

Halise Adsan

Tanja Bauder

Henning Köster

Jan Schalauske

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