Wie beurteilt der Magistrat z. B. im Lichte des § 15 der Bausatzung der Universitätsstadt Marburg über die Gestaltung baulicher Anlagen in der Marburger Altstadt und damit des Schutzes des Stadtbildes die andauernde großflächige Fastfoodwerbung an der dem Pilgrimstein zugewandten Seite des historischen Fachwerkhauses „Altes Brauhaus"?

Das Gebäude Pilgrimstein 33 ist nach der Liste des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen über die Kultureigenschaft von Gebäuden und Gesamtanlagen gemäß § 2 Abs. 1 Hess. Denkmalschutzgesetz ein Kulturdenkmal und gemäß § 2 Abs. 2 Teil der Gesamtanlage historische Oberstadt und unterliegt somit den Schutzvorschriften des Hess. Denkmalschutzgesetzes gemäß § 9 Abs. 2 Hess. Denkmalschutzgesetz.

Damit sind alle baulichen Maßnahmen an den Gebäuden und Freianlagen gemäß § 7 Abs. 3 Hess. Denkmalschutzgesetz zustimmungspflichtig und infolgedessen nach Hess. Bauordnung genehmigungspflichtig. Zusätzlich gelten die Regelungen des § 15 der Bausatzung der Universitätsstadt Marburg.

Der Unteren Denkmalschutzbehörde ist die Verunstaltung der Sichtfachwerkfassade bekannt und es hat bereits zweimal eine telefonische Aufforderung zur Demontage gegeben. Leider ist der Betreiber bisher nicht tätig geworden.

Nunmehr ist mit Schreiben vom 30.08.2011 die Bauaufsicht gebeten worden, ein Abnehmen der Werbeanlagen zu veranlassen. Es handelt sich um ein ungenehmigtes Folienplakat und einen Ausleger als Leuchtkasten an der Seite des „Alten Brauhaus".

Sollte sich der Betreiber nicht innerhalb einer definierten Frist zur Demontage entschließen, ergeht eine Rückbauverfügung mit Bußgeldandrohung.