Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

Die Stadtwerke Marburg werden aufgefordert, sich in den nächsten Monaten, über die Entwicklung von Standorten im Stadtgebiet Marburgs hinaus, in Abstimmung mit den jeweiligen Kommunen Standorte für die Errichtung von 10 bis 20 Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils mindestens 2 Megawatt  an den ertragreichsten Windlagen (> 6 m/s in 100m ü.GOF) in der Region zu sichern und mit den jeweiligen Kommunen und den Grundstückseigentümern der konkret als Standort infrage kommenden Flächen entsprechende Verträge abzuschließen.

Begründung:

Das Land Hessen veröffentlicht voraussichtlich Ende November 2011 ein Windkataster für die Region Mittelhessen. Es ist davon auszugehen, dass schon jetzt ein Rennen um die ertragreichsten Windkraftstandorte eingesetzt hat.

So lange noch kein Ergänzungsplan Windenergie zum Regionalplan Mittelhessen 2010 verabschiedet ist, können nur in Abstimmung mit den jeweiligen Kommunen,  Abweichungsverfahren eingeleitet und WEA-Standorte entwickelt werden. Die meisten kleineren Kommunen können nach §121 HGO zurzeit nicht selbst Stromerzeuger-/versorger werden, haben aber aufgrund der zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen und Wegenutzungspachten ein finanzielles Eigeninteresse an der Entwicklung von Windkraftstandorten. Diese Chance sollten die Stadtwerke Marburg nutzen, um mittelfristig eine regionale Eigenstromerzeugung mit Erneuerbaren Energien aufzubauen, die die Stadtwerke Marburg in die Lage versetzen, ihren regionalen Kunden mittelfristig, spätestens aber, wenn die Preisparität von EE-Strom und konventionellem, an der Leipziger Strombörse erhältlichem Strom, erreicht ist, kostengünstigen Strom aus einer möglichst umfangreichen Eigenproduktion der Stadtwerke anbieten zu können.

Ulrich Severin                                          Johanna Busch

Dr. Ralf Musket                                          Uwe Volz