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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0938/2012

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgende Beschlüsse zu fassen:

 

1.              Die in den Anlagen dargelegten Aussagen zur Verkehrsentwicklung in der Nordstadt werden den weiteren Planungen für den Campus Firmanei zu Grunde gelegt.

 

2.              Die Philipps-Universität Marburg wird in dem Bauleitplanverfahren zum Campus Firmanei dazu verpflichtet, die Stellplätze für Beschäftigte und Studierende im Wesentlichen im Bereich der Wilhelm-Röpke-Straße nachzuweisen. Dazu soll ein reduzierter Stellplatzschlüssel in Ansatz gebracht werden, der im Einzelnen in den jeweiligen Bebauungsplansatzungen festgelegt wird.

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Sachverhalt

Begründung:

 

1.              Ausgangssituation

              Am 15.02.2008 hat die Stadtverordnetenversammlung zur Entwicklung der Philipps-Universität in der Marburger Innenstadt u. a. folgendes beschlossen:

 

              "Die in den Anlagen dargelegten Randbedingungen (Anlage 2 = Grundlagen für einen Planungswettbewerb zur baulichen Entwicklung und städtebaulichen Einbindung des Campus Firmanei; Anlage 3 = Verkehrsuntersuchung zur Entwicklung der Philipps-Universität in der Marburger Innenstadt) werden der Erarbeitung der Auslobungsunterlagen zu Grunde gelegt".

 

              In Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes aus dem Jahr 2001 wurde im Februar 2008 ein Verkehrsgutachten erarbeitet, das sich im Wesentlichen auf den ruhenden Verkehr konzentrierte und Planungsoptionen ausformulierte, die beim Planungswettbewerb zu beachten waren. Diese Verkehrsuntersuchung ist nun fortgeführt und aktualisiert worden, nachdem der Planungswettbewerb für den Campus Firmanei abgeschlossen worden ist. Das Gutachten ist Anlage 2 zu entnehmen. Anlage 1 enthält eine Verkehrsuntersuchung der Fachbereiche Geographie und Soziologie der Philipps-Universität Marburg. Dabei handelt es sich um eine Analyse zur räumlichen Mobilität und Verkehrsmittelwahl von Studierenden und Mitarbeitern/-innen der Philipps-Universität Marburg. Die Aussagen beider Untersuchungen wurden am 10.01.2012 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung zur Diskussion gestellt. Die bei dieser Veranstaltung gezeigten Präsentationen sind auf der Homepage der Stadt Marburg über den Link: „Verkehrsuntersuchung ergab: Großteil der Studierenden legen ihre universitären Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück“ einzusehen. Über diesen Link ist ebenfalls eine Darstellung des wesentlichen Verlaufs der Veranstaltung aufzurufen.

 

                           

2.              Wesentliche Aussagen zur Verkehrsentwicklung

 

2.1              Analyse zur räumlichen Mobilität und Verkehrsmittelwahl von Studierenden und Mitarbeitern/-innen der Philipps-Universität Marburg (Anlage 1)

              Das Verkehrsverhalten von Studierenden und Mitarbeitern der Philipps-Universität ist für die Stadt- und Verkehrsentwicklung Marburgs von allergrößter Bedeutung. Das in Anlage 1 beigelegte Werk der Fachbereiche Geographie und Soziologie befasst sich mit allen heute vorhandenen Teilstandorten der Philipps-Universität in Marburg. Obwohl die Stadtverordnetenversammlung mit dieser Vorlage darum gebeten wird, Entscheidungen zur Entwicklung der Innenstadt zu treffen, sind in dem Abschlussbericht in Anlage 1 auch Aussagen zu den Lahnbergen und weiteren Teilstandorten in Marburg enthalten. Dies ist unvermeidlich, da die Untersuchung nur in ihrem Gesamtzusammenhang verständlich ist. Der Abschlussbericht der Fachbereiche Geographie und Soziologie wird in nächster Zukunft aber auch für die Einordnung der Verkehrsverhältnisse am Standort Lahnberge herangezogen werden können.

 

              Wesentliche Aussagen der Verkehrsanalyse in Anlage 1 lassen sich wie folgt zusammenfassen:

 

·         An der Philipps-Universität Marburg studierten im Wintersemester 2009/2010 21.182 Studenten/innen. Bei 5.000 Befragten gab es einen Rücklauf von 74,8 %.

 

·         Die Philipps-Universität Marburg verfügte im Januar 2011 über 3.828 Beschäftigte. Bei 3.828 Befragten gab es einen Rücklauf von 50,2 %.

 

 

·         Der Modal Split für Studierende im Bezug auf alle universitären Wege teilt sich wie folgt auf: Zu Fuß gehen 36,3 %, Fahrrad 11,6 %, Bus 42,3 %, Auto 5,4 %, Auto als Mitfahrer 0,9 %, Bahn 2,9 %, Sonstiges 0,5 %.

 

·         Der Modal Split für Mitarbeiter/innen für alle universitären Wege teilt sich wie folgt auf: Zu Fuß gehen, 27,2 %, Fahrrad 12,5 %, Bus 14,8 %, Auto 41,2 %, Auto als Mitfahrer 1,4 %, Bahn 3,5 %, Sonstiges 0,5 %.

 

·         Im Fazit kommen die Verfasser der Verkehrsuntersuchung zu dem Ergebnis, dass der Campus Firmanei als kompakter Campus in der Kernstadt großes Potential für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung im Sinne einer Stadt der kurzen Wege aufweist. Studien und Arbeitswege zwischen den Instituten werden durch die Campus-Gestaltung zukünftig kürzer und sind daher noch einfacher als bisher mit dem Rad oder zu Fuß zurückzulegen. Aus der unmittelbaren Nähe zwischen Arbeiten und Wohnen können sich Synergieeffekte mit Freizeit- und Versorgungsaktivitäten ergeben, was den Effekt der Verkehrsreduzierung zusätzlich verstärken würde. Bei einer größeren Distanz der zurückzulegenden Fußwege zum Studien- und Arbeitsplatz wird eine Verbesserung der Qualität des öffentlichen Raumes, insbesondere der Fußgängerwege gefordert. So könnten die Fußwege abwechslungsreicher gestaltet und die Akzeptanz erhöht werden. Einen weiteren positiven Beitrag können innovative Mobilitätskonzepte zur schnellen Überbrückung dieser Distanzen, wie Park- und Bike-Stationen, leisten.

 

 

2.2              Fortführung und Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zur Entwicklung der Philipps-Universität in der Marburger Innenstadt (Anlage 2)

              Der in der Anlage 2 beigefügte Schlussbericht vom 04.01.2012 befasst sich im Wesentlichen mit der Organisation des ruhenden Verkehrs. In Kapitel 6 werden Zielsetzungen für den motorisierten Individualverkehr (MIB), den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), den Fußgängerverkehr und Fahrradverkehr formuliert, die in einer „verkehrstechnischen Untersuchung zur straßenräumlichen Umgestaltung in der Marburger Nordstadt“ vertieft werden sollen. Dazu werden zurzeit erste Grundlagen erarbeitet. Nach einer Beteiligung von verschiedenen Beiräten, Interessenvertretungen und der Öffentlichkeit soll diese weitere Untersuchung ebenfalls in der Stadtverordnetenversammlung beraten werden.

 

              Der in der Anlage 2 beigefügte Bericht empfiehlt im Wesentlichen, die Stellplatzbedarfe für Studierende und Beschäftigte durch eine Erweiterung des Parkplatzangebotes in der Wilhelm-Röpke-Straße herzustellen. Dies bietet die Möglichkeit, die neuen Einrichtungen des Campus Firmanei behutsam in das Nordviertel zu integrieren. Im Kapitel 9 wird systematisch und zusammenfassend dargestellt, wie das zukünftige Stellplatzkonzept für verschiedene Nutzergruppen zu bewerten ist. Im Kapitel 3 wird auf den Seiten 12 – 14 detailliert dargelegt, welche quantitativen Stellplatzbedarfe mit dem Campus Firmanei verbunden sind. Diese Anforderungen sollen wiederum Eingang in die verschiedenen Bebauungsplansatzungen für den Campus Firmanei finden.

 

              In verkehrlicher Hinsicht ist die Entscheidung, die Einrichtungen des geisteswissenschaftlichen Campus in das Zentrum der Innenstadt zu integrieren, sehr zu begrüßen. Nur so ist das autoverkehrsvermeidende Ziel einer Stadt der kurzen Wege zu erreichen. Das räumliche Miteinander und die Mischung von Wohnungen, kulturellen Einrichtungen, von privaten und öffentlichen Dienstleistungsangeboten, von Einzelhandelseinrichtungen und Bildungsangeboten im Zentrum der Stadt wird dazu beitragen, dass der in der Analyse des Fachbereiches Geographie und Soziologie festgestellte günstige Modal Split nachgehalten werden kann. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass die Präsenz von über 6.000 Studierenden und Beschäftigten ein großes Potential für den Einzelhandel und Dienstleistungseinrichtungen darstellt.

              Erfreulich ist hier insbesondere, dass dies nicht nur für die seit dem Klinikumsumzug strukturell geschwächte Nordstadt gilt, sondern, dass durch die räumliche Lage des Campus Firmanei sehr positive Impulse für die Oberstadt über den Bereich Steinweg – Wettergasse – Neustadt zu erwarten sind.

 

 

 

 

 

Egon Vaupel                                                                      Dr. Franz Kahle

Oberbürgermeister                                                        Bürgermeister

 

Anlage 1              Analyse zur räumlichen Mobilität und Verkehrsmittelwahl von Studierenden und Mitarbeitern/-innen der Philipps-Universität Marburg

 

Anlage 2              Fortführung und Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zur Entwicklung der Philipps-Universität in der Marburger Innenstadt

 

Beteiligung an der Vorlage durch:

FB 6

FD

 

 

 

B

B

 

 

 

A: Anhörung; B: Beteiligung; K: Kenntnisnahme; S: Stellungnahme

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