Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

1) Der Magistrat wird gebeten, umgehend ein Parkplatzkonzept, unter Berücksichtigung

des Wegfalls der Parkplätze auf dem ehemaligen Brauereigelände in Folge des Baubeginns des Uni-Campus vorzulegen.

2) Der Magistrat wird in diesem Zusammenhang gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass der Wegfall der „Brauereiparkplätze“ vollständig kompensiert wird und es zu keinem quantitativen Verlust weiterer Parkfläche in der Marburger Innenstadt kommt.

3) Der Magistrat wird gebeten zu prüfen, ob

a)     die Möglichkeit besteht im Bereich zwischen Pilgrimstein und Biegenstraße unterirdischen Parkraum zu errichten und

b)     konkret zu prüfen, ob im Zuge des Neubaus Sprachatlas unter dem jetzigen Brauereiparkplatz eine Tiefgarage gebaut werden könnte und

c)     konkret zu prüfen, ob der Neubau einer oberirdischen Parkfläche auf dem Brauereigelände mit dem Neubau Sprachatlas verbunden werden kann.

4) Der Magistrat wird gebeten, für eine bessere Ausschilderung von bestehenden Parkplätzen bereits auf der Stadtautobahn und in der Innenstadt zu sorgen, ggf. unter Ausdehnung des dynamischen Parkleitsystems.

Begründung:

Der Wegfall der Lahnparkplätze in Folge der Renaturisierung erweist sich einmal mehr als falsche politische Entscheidung. Der Bedarf an ausreichenden sowie zusätzlichen Parkplätzen in der Innenstadt ist nach wie vor unverändert. Marburg-Mitte als zentraler Punkt der Marburger Innenstadt in Verbindung mit der Oberstadt und einem neu errichteten „Gutenberg-Center“ zwingt die Stadtpolitik dazu, effiziente verkehrspolitische Rahmenbedingungen bereitzustellen. Wesentlicher Gegenstand muss hierbei ein ausreichendes Angebot an Parkflächen für den PKW-Verkehr sein. Durch den Wegfall der Parkplätze auf dem ehemaligen Brauereigelände können diese Rahmenbedingungen nicht aufrechterhalten werden. Vor diesem Hintergrund bedarf es einer vollständigen Kompensation der wegfallenden Parkflächen. Die Situation wird zudem durch die Fertigstellung des Uni-Campus und dem damit verbundenen zusätzlichen Aufkommen von Studenten verschlechtert. Die Illusion, dass eine Vielzahl von Studenten auf die Fahrt in die Innenstadt mit dem Auto verzichten werden, darf die Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat nicht von der Notwendigkeit entbinden, eine rasche und effektive Lösung hinsichtlich der Parkplatzproblematik vorzulegen.

Philipp Stompfe                                                                                    Wieland Stötzel

Karin Schaffner                                                                                    Roger Pfalz

Manfred Jannasch                                                                                    Joachim Brunnet