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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/1011/2012

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

              Der im beigefügten Plan gekennzeichnete Platz vor dem Hessischen Landestheater Marburg und der Musikschule Marburg erhält den Namen

 

                            Louisa-Biland-Platz.

 

              Der Plan ist Bestandteil des Beschlusses.

 

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Sachverhalt

- 2 -

Begründung:

 

Frau Gudrun Arendt, geb. Fuchs, Künstlername Louisa Biland, wurde am 20. November 1925 in Lischeid geboren und hat die meiste Zeit ihres Lebens in der Universitätsstadt Marburg verbracht. Ende der 1950er Jahre begann sie ihr Studium der Kunst, Germanistik und Soziologie an der Philipps-Universität in Marburg. Im Anschluss an ihr Studium und einer längeren Phase der Zurückgezogenheit trat Louisa Biland im Jahr 1969 erstmalig unter ihrem Künstlernamen mit einer Ausstellung an die Öffentlichkeit. In den nächsten Jahrzehnten nahm sie zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben innerhalb der Universitätsstadt Marburg wahr. Louisa Biland verstarb am 27. Oktober 2008 in Marburg.

 

Louisa Biland war nicht nur als Malerin, sondern auch als Kommunalpolitikerin bekannt. Ihr vielschichtiges kulturelles, soziales und politisches Engagement ist in besonderer Weise hervorzuheben:

 

  • Über einen Zeitraum von 30 Jahren war Louisa Biland als Kursleiterin auf Honorarbasis bei der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Marburg tätig und unterstützte insbesondere die Sozialberatung von Frauen.

 

  • Von 1975 bis 1985 war Louisa Biland Stadtverordnete in der Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg. In den Jahren von 1985 bis 1997 nahm sie das Amt der ehrenamtlichen Stadträtin wahr. Sie zeichnete sich in ihrer kommunalpolitischen Tätigkeit durch ein hohes Maß an Einsatzfreude, Kontinuität, Fachwissen und Verantwortungsbereitschaft aus.

 

  • Louisa Biland engagierte sich insbesondere für die Umsetzung von Frauenpolitik in der Universitätsstadt Marburg. Während ihrer Zeit als Kommunalpolitikerin wurden unter anderem der Frauenförderplan verabschiedet, das Sammeltaxi für Frauen eingeführt, ein Frauenhaus für den Verein „Frauen helfen Frauen“ zur Verfügung gestellt und zahlreiche Frauenparkplätze geschaffen. Die Umsetzung des „Alleinerziehenden-Wohnprojektes“ führte bundesweit zu einer positiven Resonanz. Besonders hervorzuheben ist das „Stadtwald-Projekt“. Es ist Louisa Biland maßgeblich zu verdanken, dass die Hälfte der neu zu benennenden Straßen in diesem Marburger Stadtteil nach Frauen benannt wurden.

 

  • Das Amt der kommunalen Frauenbeauftragten wurde durch den Einsatz von Louisa Biland gegen starke politische Widerstände geschaffen. In der Zeit von 1986 bis 1997 hatte sie das Amt der Vorsitzenden in der Gleichstellungskommission inne, die zur praktischen Umsetzung der Frauenarbeit gegründet wurde. Durch ihr Wirken konnte daran gearbeitet werden, Frauenthemen und Frauenanliegen in der Universitätsstadt Marburg anzusprechen und umzusetzen.

 

  • Louisa Biland gilt als Initiatorin der Marburger Sommerakademie für bildende und darstellende Kunst, die erstmals im Jahr 1977 stattfand und nicht nur das größte kulturtouristische, sondern auch das älteste Kulturprojekt in der Universitätsstadt Marburg ist. Als aktives förderndes Mitglied hat sie zudem den Marburger Kunstverein über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht und in ihrer Tätigkeit als Künstlerin 1984 eine Kindermalschule gegründet, die mit großer Begeisterung angenommen und in die heutige KunstWerkStatt umstrukturiert wurde.

 

  • In den Jahren 1984 bis 1992 war Louisa Biland im Altenpflegeheim der Stiftung St. Jakob tätig und leitete unter anderem unentgeltlich einen Mal- und Zeichenkurs für Seniorinnen und Senioren.

 

  • Von 1992 bis 1994 setzte sie sich als stellvertretende Vorsitzende der Stadtteilgemeinde Hansenhausgemeinde e. V. für die Interessen der dort lebenden Bürgerinnen und Bürger ein.

 

  • Über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren war Louisa Biland Mitglied der Arbeiterwohlfahrt Marburg-Stadt und wirkte in diesem Rahmen an verschiedenen sozialen Projekten des Ortsvereins mit.

 

Als Dank und Anerkennung für ihre Verdienste wurde Louisa Biland 1985 mit dem Historischen Stadtsiegel und 1990 mit der Goldenen Ehrennadel der Universitätsstadt Marburg sowie dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Im Jahr 1997 wurde ihr die Ehrenbezeichnung „Stadtälteste“ verliehen. In 2007 erhielt sie für ihr Wirken und ihr Engagement das Bundesverdienstkreuz.

 

Diese großen Verdienste für die Universitätsstadt Marburg und ihre Bürgerinnen und Bürger sollen durch die beabsichtigte Platzbenennung entsprechend gewürdigt werden. Der Platz vor dem Hessischen Landestheater Marburg und der Musikschule Marburg hebt die Verbundenheit von Louisa Biland zu Kunst und Kultur in besonderer Weise hervor.

 

Das Hessische Landestheater Marburg und die Musikschule Marburg als Anlieger des Platzes sind mit der Benennung einverstanden. Der Platz ist teilweise als Stellplatzfläche ausgewiesen. Eine Änderung der postalischen Anschriften des Hessischen Landestheaters und der Musikschule ist nicht erforderlich. Von der Platzbenennung sind keine weiteren Gebäude betroffen. Der Universitätsstadt Marburg entstehen durch die Platzbenennung keine nennenswerten Kosten.

 

Mit der Benennung des Platzes nach Louisa Biland soll ihrer Person und ihren Verdiensten als Kommunalpolitikerin und Künstlerin eine bleibende Erinnerung geschaffen werden.

 

 

 

 

Egon Vaupel

Oberbürgermeister

Dr. Kerstin Weinbach

Stadträtin

 

 

Anlage: 1 Lageplan

 

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