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Ratsinformation
Antrag der Fraktion Marburger Linke - VO/0028/2006
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der Fraktion Marburger Linke betr. Biogene Kraftstoffe
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag der Fraktion Marburger Linke
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Melanie Drusel
- Beteiligt:
- 69 - Umwelt und Naturschutz; Stadtwerke GmbH
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Vorberatung
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19.01.2006
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14.02.2006
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Erledigt
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|
Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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27.01.2006
| |||
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24.02.2006
|
Beschlussvorschlag
Beschluss:
Die
Stadtverordnetenversammlung der Stadt Marburg fordert den Magistrat auf, mit
allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln sich dafür einzusetzen, die Pläne der
Schwarz-Roten Koalition in Berlin zu verhindern, die Befreiung der biogenen
Kraftstoffe von der Mineralölsteuer aufzuheben.
Sachverhalt
Begründung:
Für das
Klima dieser Erde ist es fünf vor zwölf. Manche Experten sagen, es sei bereits
fünf Minuten nach zwölf. Die Ergebnisse der Klimakonferenz in Montreal zeigen,
dass keine Zeit mehr zu verlieren ist, um das Umkippen des Weltklimas durch das
Freisetzen klimaschädlicher Gase bei der Verbrennung fossiler Energieträger zu
nutzen. Die sofortige Reduktion der Emission dieser Gase ist dringlich.
Das Vorhaben der neuen Bundesregierung Biokraftstoffe wieder zu
besteuern ist deshalb kontraproduktiv. Die Branche würde dies hart treffen und
der zaghafte Einstieg in die Produktion von biogenen Kraftstoffen würde gehemmt
werden, ehe er richtig erfolgt ist. Selbst der Kyoto-Verweigerer Georg W. Bush
will ein Gesetz erlassen, nach dem 2006 mindestens vier Milliarden Gallonen
(eine Gallone sind 3,785 Liter) Biokraftstoff in den USA produziert werden
müssen. Bis 2012 soll die jährliche Menge sogar auf 7,5 Milliarden Gallonen
ansteigen. Um sich unabhängiger vom Ölmarkt zu machen, fördern die USA Energie
aus Biomasse und Biokraftstoffen jährlich mit 360 Millionen Dollar.
Ausgerechnet das in Umweltfragen so ignorante Amerika ist Deutschland da einen
Schritt voraus.
Bis 2010 sollen 5,75 Prozent des gesamten Kraftstoffverbrauchs in
den EU-Staaten von Bioanbietern kommen. Um dieses Ziel zu fördern, war
Biokraftstoff deshalb in Deutschland bisher von der Steuer befreit. Auf Grund
der extrem hohen Benzinpreise in den vergangenen Monaten wechselten viele
Autofahrer zum günstigeren Öko-Treibstoff. Was kaum jemand weiß: Auch im
normalen Diesel und Benzin darf Biodiesel oder Ethanol enthalten sein. Das
Gesetz erlaubt es, dass bis zu 5,75 Prozent beigemischt werden können. Für die
großen Mineralölgesellschaften ist dies natürlich eine Einladung, ihre Erträge
zu maximieren. Die Raffinerien mischten den steuerfreien Kraftstoff bei, gaben
den Steuervorteil jedoch nicht an die Endverbraucher weiter. Branchenkenner
gehen davon aus, dass in Deutschland bisher rund zwei Prozent hinzugemixt
wurden. Da der neue Finanzminister Peer Steinbrück nun seinen maroden Haushalt
sanieren will, plant er, die Steuerfreiheit wieder abzuschaffen. Rund 1,7
Milliarden Euro will Steinbrück 2007 durch diese Maßnahme mehr einnehmen.
Die geplante Beimischungspflicht ist kein Ersatz für die
Steuerbefreiung. Sie dient lediglich den finanziellen Interessen der
internationalen Erdölmultis. Daher ist mit allen politischen Mitteln die
geplante Aufhebung der Steuerbefreiung von biogenen Kraftstoffen zu verhindern.
Gez. Peter Metz gez. Astrid Kolter
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