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Ratsinformation
Antrag Bündnis 90/Die Grünen/SPD - VO/0040/2008
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der Fraktionen B90/Die Grünen und SPD betr. Gentechnisch veränderter Mais
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag Bündnis 90/Die Grünen/SPD
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Norbert Wagner
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Magistrat
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Vorberatung
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Vorberatung
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Mar 4, 2008
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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Feb 15, 2008
| |||
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Mar 13, 2008
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
1. Die Stadt Marburg protestiert gegenüber
dem Land Hessen und der Universität Gießen schärfstens dagegen, dass die
Universität Gießen auf Flächen in Rauischholzhausen gentechnisch veränderten
Mais anbauen will.
2. Das Land Hessen und die
Universität Gießen werden aufgefordert, ihre Pläne umgehend zurückzunehmen.
3. Die unmittelbaren
Grundstücksnachbarn und die Gemeinde Ebsdorfergrund werden von der
Universitätsstadt Marburg in ihrer Ablehnung des Gen-Tech-Versuches
unterstützt.
4. Der Magistrat wird
aufgefordert, alle rechtlichen und politischen Mittel zu prüfen, um den Anbau
gentechnisch veränderter Maispflanzen in Rauischholzhausen zu verhindern.
5. Die
Stadtverordnetenversammlung bekräftigt den Beschluss, dass auf städtischen
Flächen keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut werden dürfen.
6. Die
Stadtverordnetenversammlung bekräftigt ihre Mitgliedschaft im Aktionsbündnis
gentechnikfreie Region Marburg-Biedenkopf.
7. Die
Stadtverordnetenversammlung ruft alle landwirtschaftlichen Betriebe, Lebensmittelhandel
und Verbraucher dazu auf, keine gentechnisch veränderten Futter- und Nahrungsmittel
einzusetzen bzw. zu verkaufen und zu kaufen.
Sachverhalt
Begründung:
Am 19.Januar 2008
berichtete die Oberhessische Presse, dass die Universität Gießen beabsichtigt,
auf Flächen in Rauischholzhausen gentechnisch verändertes Saatgut der Sorte
Mon-810 der Firma Monsanto auszusäen. Die Universität Gießen hat diese
Planungen bestätigt.
Die Planungen der
Universität Gießen stellen eine unmittelbare Bedrohung der Existenz von
Landwirtschaft und Imkerei in der Region und der Stadt Marburg dar.
Insbesondere die jahrzehntelangen Bemühungen, konventionell erzeugte Produkte
aus der Region gezielt als Regionalerzeugnisse zu vermarkten, werden durch den
Anbau und die Verbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen zunichte gemacht. Viele
Ökolandbetriebe und ökologisch wirtschaftende Betriebe, die z.T. in unmittelbarer
Nachbarschaft zu den geplanten Versuchsflächen anbauen, stehen vor einer Zerstörung
ihrer Existenz. Ein unkontrolliertes Auskreuzen kann die Maisernten einer
ganzen Region für den Ökolandbau wie auch als konventionelle Nahrung unbrauchbar
machen. Alle konventionell erzeugte, gentechnisch "verseuchte"
Produktion müsste als solche gekennzeichnet werden und wäre damit praktisch
unverwertbar, weil am Markt nicht mehr absetzbar.
Für die Imkereien der
Region droht nicht absehbarer Schaden, da die Verkaufsfähigkeit potentiell
gentechnisch verunreinigten Honigs stark sinken dürfte. Die langfristigen
Auswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen auf Bienen sind bis dato ungeklärt.
Es gibt bislang zwar keine schlüssigen Hinweise darauf, dass das "amerikanische
Bienensterben" auf gentechnisch veränderte Organismen zurückzuführen ist.
Eine andere Ursache ist bislang aber auch noch nicht gefunden worden.
In Frankreich ist der
Anbau dieser Maissorte erst vor kurzem verboten worden, weil nach wie vor
ernsthafte Bedenken bestehen, dass die Pflanzen nicht geeignet sind, erhebliche
Risiken zu bergen. Es ist ein vom Land Hessen und der Universität Gießen zu
vertretender Skandal, dass diese in Frankreich aus dem Verkehr gezogene Sorte
nunmehr trotz der Sicherheitsbedenken angebaut werden soll.
Im Interesse der
Bevölkerung der Universitätsstadt Marburg müssen alle denkbaren Schritte
unternommen werden, um den Anbau der gentechnisch veränderten Maissorte in Rauischholzhausen zu
verhindern. Hierfür sind die geeigneten rechtlichen und politischen Schritte
einzuleiten bzw. zu unterstützen.
Dietmar Göttling Ralf
Musket

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